nichts gegen hardly art. nichts gegen gem club. die gehen jetzt nämlich miteinander. die junge verbindung brachte eine neue single hervor. "breakers" ist eine piano forcierte und mit warmer stimme vorgebrachte popsahneschnitte. sie bereitet auf das kommende album vor, es erscheint am 27. september. christopher barnes und kristen drymala, die beiden protagonisten des projekts, rühren kaum den finger und bringen dich dennoch in leise bewegungen. wellen sanfter energien ergiessen sich und bilden bei aller fragilität ein standhaftes bild sonniger erinnerung. die moderne streifen sie kaum, der vergangenheit sind sie dennoch untreu. ein klassisches zukunftsgewand, was die bostoner sich da übergestreift haben.
gem club - breakersDonnerstag, Juni 30, 2011
glotzt nicht so romantisch (237): tidelands / d.t. broughton / centro-matic /diver
die videos der stunde sind jene, die was her machen, einen künstlerischen anspruch haben, oder aber solche, die auf alben verweisen, die etwas mehr gehör finden sollten. nicht immer gilt beides.
über tideland, das launige duo hatte ich erst kürzlich geschrieben, nun gibt es zum album "if..." das erste video zu sehen. für den track "holy grail" zeichnete der illustrator ami kutata mehr als 1000 wasserfarben bildchen. am stück ergeben sie eine erzählung, die gabriel montana leis und mie araki kaum besser in worte und in musik fassen könnten. unglaublich eigentlich, da mie dem des englischen unkundigen japaner erst die lyrics übersetzen musste.
tideland - holy grailer hat eines der alben des jahres vorgelegt, so viel ist sicher. "perfect louse" gehört in den reigen der spitzfindigen folkvorstellungen von david thomas broughton und seines frischen albums "outbreeding". die animation stammt von chrissy hazell.
ihr album "candidate waltz" erschien am 21. juni, die öffentlichkeit hat notiz genommen, ob ausreichend, sei dahingestellt, für "iso-residue" machte man sich die mühe bewegter bilder, aufgenommen von matt pence, bearbeitet von justin wilson, die musik stammt von centro-matic:
Mittwoch, Juni 29, 2011
glotzt nicht so romantisch (236): thurston moore & samara lubelski
"darf ich Euch nicht vorenthalten", dämliche floskel, aber letztlich auch ausdruck, dem eindruck des beiläufigen aus dem weg zu gehen. jeder hier veröffentlichte post verdiente zumindest meine aufmerksamkeit. könnt Ihr sie teilen, umso besser. der geniale thurston moore legte in diesem jahr mit "demolished thoughts" einen hervorragenden longplayer vor. gemeinsam mit der von mir sehr verehrten samara lubelski ließ er sich zum vortrag einiger tracks aus diesem album verführen, la blogotheque machte avancen. viel spaß!
neue töne (1004): alina simone
die intensität ist sofort wieder spürbar. der nachdruck, ein pendel, das nur nach einer seite ausschlägt. die stimme, das slawisch getränkte organ, bereit für große sprünge. meine vernachlässigung wird nicht nachgetragen. zum glück hat mich der gute th. auf das neue album von alina simone aufmerksam gemacht. denn ansonsten hätte ich mich noch viel später erst mit "make your own danger" beschäftigt, dem nachfolger zu "everyone is crying out to me, beware", das mit coversongs der sibirischen punksängerin yanka dyagileva gespickt war. nach "placelessness" ist das aktuelle album im eigentlichen sinne erst das zweite full length der in brooklyn lebenden ukrainerin. zu erwähnen sind, betrachtet man ihre discography, auf jeden fall die "prettier in the dark" ep aus 2005 sowie die "raw demos" überschriebene scheibe (erwähnt bei uns hier), die ebenfalls in diesem jahr erschien und unveröffentlichtes und rares aus den jahren 2002 bis 2008 versammelt. vor, aber auch während ihrer solokarriere arbeitete alina mit keith smith unter dem moniker the artificial sea und veröffentlichte ebenfalls langspieler (interview hier). im klienicum biografische notizen hier, frühe videos zu den neuen songs: klick.
alina simone entscheidet sich nicht. sie bewahrt die heimatliche seele und stellt sich genauso dem kampf des westens, um anerkennung, aufmerksamkeit, dem täglichen überleben. sie macht aus ihrem herzen keine mördergrube und ihr gesang sägt an allen vorurteilen. entscheidungen, die sie nicht selbst trägt, drängt sie anderen auf. eine frau, die am abhang tänzelt. der man alles abnimmt, den unbill, die freude. das neue album gleicht einem parforceritt. die andeutungen, die düsteren ahnungen, die beschwörungen. die musik ist im besten sinne eklektizistisch. stilverwandtes lehnt sich an den zuweilen rockigen auftritt. spitzfindiges neben unbelassenem, rauem. im freien raum ertönt alinas stimme, verlassen und nur begleitet von perkussiver singularität. nur die ruhe vor dem sturm. dunkle wolken, die sich in ein kakophonisches bad mit jazzzusatz ergeben. folktradition, die andauernd durchkreuzt wird, weil sie nicht ausreichend in der lage ist, diese wut, diese unzufriedenheit, diese beteuerungen zu tragen. singer- / songwritertum, um der seelenschwere ausdruck zu verleihen. chamber- bis hin zum doomfolk. so diverse zeigte sich alina simone bislang nicht. die streicherattacke in "glitterati", das mäandernde gitarrenkreisen in "gunshots", der laid back stomp von "day glow avenue", der banjoauftakt in "my love is a mountain", die trompeten von "you fade away", der stilisierte backgroundgesang in "just here to watch the show", das ziselierte rhythmisieren in "in the house of baba yaga" bis hin zur warmen flötenmelodie in "apocalyptic lullaby".
für eine abschließende bewertung wäre es zu früh. aber wer das cover betrachtet, wird ahnen können, in welcher tradition die mitdreißigerin steht. agitation ist das eine, alina geht es mittlerweile ein wenig subtiler an, kann aber auch nicht aus ihrer haut. mir gefällt diese gebrochenheit, die rastlosigkeit zwischen den welten. das ist ihr leben, dem sie raum und letztlich immer wieder neu eine stimme verleiht.
alina simone - beautiful machine (from: "make your own danger", 2011)für eine abschließende bewertung wäre es zu früh. aber wer das cover betrachtet, wird ahnen können, in welcher tradition die mitdreißigerin steht. agitation ist das eine, alina geht es mittlerweile ein wenig subtiler an, kann aber auch nicht aus ihrer haut. mir gefällt diese gebrochenheit, die rastlosigkeit zwischen den welten. das ist ihr leben, dem sie raum und letztlich immer wieder neu eine stimme verleiht.
alina simone - dreaming of a blackout (from: "raw demos", 2011)
Dienstag, Juni 28, 2011
ein (p)fund mp3 (349)
wer hier etwas länger mitliest weiß, dass ich die sage vom sommerloch hasse, ausgesprochen lächerlich finde. erstens kann sich das keiner leisten, zweitens ist immer genügend heißer scheiß am start. und ja, ich bin tatsächlich einer, der seinen email kasten leert. und zwar nicht mit dem daumen auf der löschtaste, sondern mit dem ohr an der datei. dass dieser ersttest nicht mein urteil bestimmt, klar, aber er gibt eine fahrtrichtung vor. so kann auch ein (p)fund entstehen:
diese junge truppe hat neben einem grandiosen cover auch sonnen durchflutete musik am start, sie mutet etwas somnambul an, aber das passt in diese traumatisierte welt, die debut ep (auf low life inc) kommt noch in diesem sommer, namen merken: sundress:
sundress - derelict by low life incwem begegnen wir hier? würzig im angang, enthusiastisch in der folge, "tosta mista" heißt das neue album, das am 26. juli auf dem frisch gegründeten daps records erscheinen wird, das sechsköpfige kanadische ensemble will sicher auch mit dem zweiten werk auf preise schielen: hooded fang:
den of love by hoodedfangesp by hoodedfang
sie sind keine unbekannten, ihr 2010er album "to all beloved enemies" hatten wir freiwillig promotet und nun legen sie mit einer 4track ep nach, "growing up roanoke: beloved b-sides" kommt am 28. juli als selfrelease:
the shimmies - friendly fireyeah, der alte ohrwurmklopper legt nach, die single "fun" erscheint am 13. september auf paw tracks, vorab können wir aber bereits die a- seite geniessen und bereiten uns so genüsslich auf die flip "wedding day" vor, von wem die rede ist?, dent may, natürlich:
fun by dent maydie vorbereitungen auf das neue album "euphoria", das am 30. august auf slumberland veröffentlicht wird, laufen auf hochtouren, dazu gehört u.a. die für den 28. juni angesetzte single "your sympathy", deren b-seite "sister" ein non album track sein wird:
devon williams - your sympathy (via pitchfork)in der 7inch serie auf cloudberry records legen sie nach, mit "girls tell you secrets" erscheint ein klassisches werk im bereich des tweepop, erstellt von diesem fünfer aus chicago:
very truly yours - girls tell you secretslefse records bleibt am ball und legt uns diesen sommer noch richtig einen auf, also, haltet Euch fest, hier kommt zum beispiel eine ex hardcore band, die ihre einflüsse überarbeitet haben und dafür heute etwas weniger rigide, dafür aber nicht wenig entschlossen daher kommen, das debutalbum der londoner erscheint in den staaten ende, via honey high records bereits anfang juli:
fair ohs - summer lakefair ohs - eden lake
"still living" erscheint am 23. august und ein wenig später wird man die jungs aus sacramento auch in hiesigen gefilden sehen und hören können, bei uns kommt das album über souterrain transmissions, ansonsten lefse records:
ganglians - jungledas kam schon einer überraschung gleich, nun nehmen wir das aber hin und freuen uns auf das neue album "you were a dick", das am 27. juni auf talitres erschien und einen sehr guten eindruck macht: jeff martin aka idaho:
idaho - you were a dick by talitresmitten im toskanischen wurden diese wirklich sonnigen songs geschrieben, verantwortlich für "hymns", das am 19. juli auf shameless records erscheinen wird, ist ein junger mann aus edmonton:
mike angus - swallow it whole"the express", terminiert auf den 05. juli, ist das ergebnis der erfolgreichen kooperation der als cousin und cousine anverwandten liam corcoran und kinley dowling, es erscheint auf independent und bringt uns folkpop, allerfeinst:
the express - nobody knowsmaria taylor
28.06. Berlin - Astra
30.06. Prag - Potrva
01.07. Wien - Jazz Fest Wien
02.07. München - Südstadt (solo)
03.07. Frankfurt - Mousonturm
05.07. Graz - Postgarage
Montag, Juni 27, 2011
zu gehör getragen (142)
the bell beat – our manderley (2011)
> sorgsam arrangiertes folkpop werk, das sich weder emotionen verschliesst noch rockigeren momenten versperrt, 3/5
powerdove – be mine (2011)
> die freifolk- andeutungen und die spröde tour der annie l. funktionieren ausgesprochen gut, ziehen sich aber über albumlänge arg, dennoch gute 3-3,5/5
cloud nothings – s/t (2011)
> adoloszent, grandios übermütig und wüst verrückt, die appetithappen in kleinformatkultur hatten nicht zu viel versprochen, stolze 3,5/5
juniper tar - to the trees (2008)
> ein mit sentiment angefülltes roots album, das dem folk zuspricht, wie es ansonsten nur die fleet foxes können, weniger hymnisch vielleicht, 3,5/5
> sorgsam arrangiertes folkpop werk, das sich weder emotionen verschliesst noch rockigeren momenten versperrt, 3/5
powerdove – be mine (2011)
> die freifolk- andeutungen und die spröde tour der annie l. funktionieren ausgesprochen gut, ziehen sich aber über albumlänge arg, dennoch gute 3-3,5/5
cloud nothings – s/t (2011)
> adoloszent, grandios übermütig und wüst verrückt, die appetithappen in kleinformatkultur hatten nicht zu viel versprochen, stolze 3,5/5
juniper tar - to the trees (2008)
> ein mit sentiment angefülltes roots album, das dem folk zuspricht, wie es ansonsten nur die fleet foxes können, weniger hymnisch vielleicht, 3,5/5
eingestreut (280): anne garner / powerdove / the tree ring
bei der recherche fällt immer etwas ab. bleibt liegen, wird angetestet, wieder verlegt. aber behalten.
nehmt das mal so hin, dass nicht von jedem tonträger ausführliche reviews vorliegen. manchmal sollte es auch genügen, Euch nur appetit zu machen. bei anne garner zum beispiel gibt es eine komponente, auf die ich aufmerksam machen wollte. verhuschtes, angedeutetes, in den nebel verzogenes. mit ihrer glockenhellen stimme taucht sie auf und kann sich dennoch nicht ganz durchsetzen gegen das wabernde soundbild. auf slowcraft records erschien anfang des jahres ihr sechs tracks umfassendes "trusting a twirled world", das mit seiner kargen atmosphäre und seinem lusziven charakter leicht esoterisch anmutet, aber immer die waage zu halten weiß. die zunächst auf piano eingespielten tracks erwarben im laufe der studioproduktion mit james murray ergänzungen, die sich wie schillernde texturen über die organischen elemente piano und gesang legen. eine empfehlung, sich mit der londonerin und ihrem nachfolger zu "remaking the pearl" (2005) zu beschäftigen.
ähnlichen kalibers ist die musik von annie lewandowski, die unter dem moniker powerdove arbeitet. auf ihr neues album "be mine" hatten wir in einer "ein (p)fund mp3" sitzung bereits einmal hingewiesen. die zwölf tracks sind zunächst solo eingespielt und eingesungen worden, um später dank der mithilfe von alex vittum und jason hoopes aufgepeppt zu werden. doch was die gitarren- und gesangsarrangements an bass- bzw. perkussiver unterstützung erhielten, ist das wörtchen pepp nicht wert. die sparsamkeit wurde zum prinzip erhoben und der song geniesst jegliche entfaltungsfreiheiten. dem experimentellen folk ist powerdoves musik zu stringent, dem weird genre zu wenig porös, dem traditionellen zu luzide. annies stimme zeigt sich anlehnungsbedürftig, wie die eines hilfesuchenden kindes, die dräuenden soundmuster lassen den unmittelbaren zugriff aber nicht zu. die essenz freigelegt, gehen diese lieder den hörer dennoch unmittelbar an. schützt Euch, aber wehrt Euch nicht!
powerdove - birdsongetwas munterer geht es bei the tree ring zu, denn ein chamber folk genannter auftritt verlangt etwas mehr euphorie. wenngleich diese etwas berechnendes hat, geht sie doch zu herzen und das album "generous shadows" muss zu den schönsten seines genres in 2011 gezählt werden. herzenswärme nebst musikalischem engagement, das sich in sehnigen violinenmuster genauso wiederfindet wie im zusammenspiel einer vermeintlich verschworenen gemeinschaft aus joel p west, kelly bennett, douglas welcome und darla hawn. ihnen gelingt ein album, das sich nicht festlegt, das die fäden weit über die folknotation hinaus spinnt, dank streicherunterstützung stets lebendig bleibt, obwohl es einen intellektuellen ansatz sucht. denn hier läuft nicht alles stur gleichförmig. die melodie entzieht sich, die harmonien rudern, das an- zwingt nicht in ein abklingen. die gesangsstimme ist enorm und mehr als erinnerungswürdig. selten habe ich etwas so belebtes wie plausibel, aber unberechenbar arrangiertes gehört.
Sonntag, Juni 26, 2011
neue töne (1003): old lost john
die akustische ist stets eine irrende, die zwischen flott angeschlagen und von bedacht bewogen vorsichtig fingergepickt changiert. das ornament, gewählt wie von frauenhand, besteht mal aus einer tänzelnden fidel, mal aus einer stimme weiblichen ursprungs (ida gistafsson, frida ekerlund), einer mandoline, akkordeon, wird ergänzt um bouzouki (olof jennfors), posaune (goran abelli), banjo (johan malmberg), trompete (unni zimmerdahl), bass (mattias ljunggren), singende säge (frida astrand). das timbre des sängers ist warm, leicht angeraut, verfänglich. zwischen amerikanischer songwriter tradition und englischem folk erzählt er die geschichten seines lebens, das sind eine menge. seit 2004 nimmt tomas thunberg, der old lost john als sein musikalisches vehikel betrachtet, auf und hat eine bereits erquickliche discographie zu bieten. sie sieht folgendermaßen aus: "faceless" (2009), "what's kickin' volume IV (2009), "beyond the pale" (2009), 14 songs in 28 days, volume IV (2009), "the ghost of calder mountain" (2007), "the story so far" (2005), "as we do in dreams" (2004), "breath upon the breeze" (2004), "riverside blues" (2004).
mit "bringing down the sky" brachte der schwede in diesem jahr auf seinem hauseigenen label tight grain recordings sein neuestes werk zutage. das zehn tracks umfassende kompendium hält wieder einiges von dem bereit, woran einem gelegen sein kann, wenn man sich auf den mysteriösen burschen einlässt, der nur sehr spärlich informationen über sich und seine biografie preisgibt. auch die fotos zeigen ihn oft nur ausschnittsweise oder ins dunkel gedrückt züge seines gesichts. thunbergs musik hat ein hohes maß an melodiösität, doch sie verlässt sich nicht allein auf eine leichtgängige harmonie. im gegenteil geht sie mit einer versteckten komponente schwanger und erhöht somit ihre halbwertzeit enorm. etwas zieht schlieren, anderes bewaffnet die ahnungen, jenes lockt und macht neugierig. "eluding me" wird umfasst von einer sirenengleichen tonalen schleife, deren beängstigender angang die akkordeon spur konterkariert. "smooth lover" hat etwas skeptisches, umsäumt von den bläsern, die das lied auf eine neue stufe heben, hin zu etwas sphärischem, entfernten, fremden. die flirrende mandoline in "scarecrow" bildet einen seidigen umhang, unter dem sich der sänger seiner moritat hingeben kann, ohne dass er der neugierigen blicke gewahr wird, "sparkle and rain" schlägt sich an der frohlockung die zähne ein, manches wirkt schweratmig und wie unter schmerz entstanden. doch bei aller unvertrautheit bringt old lost john zunächst gefühle zutage, die alles andere als fremdeln. der umgang mit ihnen ist voller scheu. es gibt düsteres, traurigeres, hier wirkt die wärme schützend und strahlt geborgenheit aus. also, mut fassen udn hineinhören.
tracklist: 01 satan's got you down, 02 eluding me, 03 smooth lover, 04 scarecrow, 05 sparkle and rain, 06 gallow's hill, 07 make it last, 08 into the bone, 09 regina's bar, 10 from an airborne.
tracklist: 01 satan's got you down, 02 eluding me, 03 smooth lover, 04 scarecrow, 05 sparkle and rain, 06 gallow's hill, 07 make it last, 08 into the bone, 09 regina's bar, 10 from an airborne.
old lost john - eluding me by old lost john
old lost john - satan's got you down by old lost john
Samstag, Juni 25, 2011
neue töne (1002): moss points north
ein geniales stück musik ist den jungs von moss points north gelungen, so dass ich sie hier auch gleich einmal namentlich benennen will. colin lee - vocals, guitar, pat mccusker - guitar, isaac richardson - piano, keyboards, jesse gottlieb - bass und jeff samataro - drums legen mit "the ghost at the feast" einen so feinen 6tracker vor, dass du mitten drin, aber eben auch am ende mit schnalzender zunge dasitzt und glaubst zu träumen. ihre melange aus rockpostillion und schwebender folkakademie begeistert von der ersten note an und durchzieht die leider beschränkte songanzahl vom anfang bis zum schluß. das auf wenig mittel beschränkte instrumentarium, das der bandaufstellung zu entnehmen ist, genügt zunächst um jeglichen zweifel zu entkräften, dass hier aus wenigem nicht etwas originäres geschaffen worden sei, die ergänzungen, als da wären background gesang, trompete, posaune, flöte, violinen und viola sowie cello, vollführen den saumseligen zauber, von dem man sich so schnell nicht lösen kann. doch im vordergrund steht zunächst ein handwerk, das des songschreibens, worauf sich die jungs verlassen können. denn baustein für baustein offeriert sich gelungenes tun.
"the ghost at the feast" kann man hier downloaden und gleichzeitig nur hoffen, dass die zukünftigen moss points north jünger auch etwas dafür abdrücken werden, solange es noch für lau ist. denn schon der opener "setting sun" ist sein geld wert, so unverdächtig abgehangen, mogelt er sich zwischen die ohren in eine deiner zahlreichen hirnwindungen und nistet sich wie ein putzmunteres vögelchen ein. eine griffig verschwurbelte gitarre erzählt eine geschichte, die dich anrührt, die dich angeht und schon rhythmisiert die truppe voran, um dir jeglichen ehrgeiz zu nehmen, etwas daran ändern zu wollen. und dann kommt"float away" und ist noch um einiges schöner, wie es dahinsegelt wie ein ganz pfiffiges vöglein, das sich keck vor die winde stellt und die wogen luftwellen nimmt wie ein cleverer drachenflieger, der mit wenig aufwand die thermik für sich zu nutzen weiß. ein song für die großen augenblicke, ob so oder so, du mut fassen musst oder er sich in dir bereits breitgemacht hat. die hoch angekettete stimme flottiert von einer stilisierten gitarre und einem wohlbedachten durchwirkten instrumentellen miteinander. es ist dieser sound, der dich bei der hand nimmt und dich führt. alles ist offen, du musst nur mitgehen.
"the ghost at the feast" kann man hier downloaden und gleichzeitig nur hoffen, dass die zukünftigen moss points north jünger auch etwas dafür abdrücken werden, solange es noch für lau ist. denn schon der opener "setting sun" ist sein geld wert, so unverdächtig abgehangen, mogelt er sich zwischen die ohren in eine deiner zahlreichen hirnwindungen und nistet sich wie ein putzmunteres vögelchen ein. eine griffig verschwurbelte gitarre erzählt eine geschichte, die dich anrührt, die dich angeht und schon rhythmisiert die truppe voran, um dir jeglichen ehrgeiz zu nehmen, etwas daran ändern zu wollen. und dann kommt"float away" und ist noch um einiges schöner, wie es dahinsegelt wie ein ganz pfiffiges vöglein, das sich keck vor die winde stellt und die wogen luftwellen nimmt wie ein cleverer drachenflieger, der mit wenig aufwand die thermik für sich zu nutzen weiß. ein song für die großen augenblicke, ob so oder so, du mut fassen musst oder er sich in dir bereits breitgemacht hat. die hoch angekettete stimme flottiert von einer stilisierten gitarre und einem wohlbedachten durchwirkten instrumentellen miteinander. es ist dieser sound, der dich bei der hand nimmt und dich führt. alles ist offen, du musst nur mitgehen.
Freitag, Juni 24, 2011
ein (p)fund mp3 (348)
"who is the daddy" ist kein seltener ausspruch, nun findet er sich aber auf der gleichnamigen digitalsingle wieder, die auch als limitierte cd edition zu haben sein wird , ab 08.07. steht das ergebnis der kollabo zwischen zweistreifen und ian simmonds zu verfügung, via analogsoul:
zweistreifen with ian simmonds - who is the daddy? by analogsoulbad panda records hat sich des in barcelona stationierten trios angenommen und wir dürfen einige tracks des in die nähe von beach house gerückten ensembles posten, introspektiv und etwas angedüstert, heißt es in der vorstellung, der neueste coup ist ein crystal castles & robert smith cover, das ich nachreichen werde, bis dahin:
berlinist - my darling graceberlinist - no love lost
sie sind ganz frisch im stall und veröffentlichen dennoch baldigst ihr debutalbum, selbstbetitelt wird das werk des in brooklyn beheimateten dreiers am 09. august auf captured tracks erscheinen, wo sonst: widowspeak:
harsh realm by widowspeak by forcefieldprgun shy by widowspeak by forcefieldpr
die single der woods wird als prunkstück bei sacred bones und digital bei woodsist am 19. juli veröffentlicht, enthalten sein werden "find them empty" und "be there" und damit zwei non album tracks, freunde, tadaaa:
find them empty by woods by forcefieldprdas album "day is the new night" habe ich mittlerweile in gänze vorliegen und bin mir noch nicht im klaren darüber, aktuell gibt es die erste single daraus zu verzeichnen, "hear lightning" favorisierte little steven van zandt, richtig der e- street band gitarrist, in seiner wöchentlichen sendung als "the coolest song in the world", das album gibt es auf chicken ranch:
moonlight towers - hear lightningsascha ring veröffentlicht unter dem moniker apparat, sein neues album "the devil's walk" hat angesichts erster auskopplungen bereits einiges an aufmerksamkeit auf sich gezogen, mute veröffentlicht aber dennoch erst am 23.09.:
apparat - black water by mute ukpatricia hall und ihr freund ian hick bringen unter dem alias soft metals am 19. juli ihr erstes album heraus, geschehen wird dies auf captured tracks, ein erster eindruck gefällig?:
psychic driving - soft metals by forcefieldprim juli vor zwei jahren feierte ich die psychpoper das erste mal (klick), nun steht tatsächlich ein neues album an, "dracula" soll am 20. september erscheinen, dead oceans zeichnet natürlich (wieder) verantwortlich:
nurses - fever dreamsnurses - technicolor (2009)
für den 27. september sollte man sich nicht allzu viel vornehmen, mit "ancient & modern" wird auf sin records ein neues album der revolutionärsten band der rock 'n' roll geschichte, wie es zuweilen heißt, herausgebracht:
mekons - space in your faceauf kora records erscheint am 19. juli "nest", das neue werk des songwriters aus virginia, der so ungern etwas von sich preisgibt, da muss man dann schon mal nachhören, bitte, die damen und herren:
meredith bragg - birds of north americamy bubba and mi
26.06.2011 - DE - Hamburg, Astra Stube
27.06.2011 - DE - Berlin, White Trash
28.06.2011 - DE - Potsdam, Waschhaus
29.06.2011 - DE - Berlin, Live In The Living
30.06.2011 - DE - Offenbach, Hafen 2
01.07.2011 - DE - Lörrach, Altes Wasserwerk
06.07.2011 - DE - Stuttgart, Cafe Galao
07.07.2011 - DE - Erlangen, E-Werk
08.07.2011 - DE - Karlsruhe, Cafe Nun
Donnerstag, Juni 23, 2011
neue töne (1001): tasseomancy
unter dem moniker ghost bees werden diese beiden sicher dem einen oder anderen noch bekannt sein, hatten sie doch in 2008 mit "tasseomancy" ein mehr als beachtliches debut vorgelegt, wir berichteten. auf dem cover des werks sah man die ururgroßmutter der zwillinge sari und romy lightman, eine russische jüdin, die ihr geld mit dem lesen der zukunft aus teeblättern verdiente und im 19. jahrhundert während des progroms nach kanada übersiedelte. auch die zwillingsschwestern hatten hummeln im hintern und verließen ihre heimat toronto, um ihr glück in halifax, nova scotia zu versuchen. neben dem universitätsstudium machten sie stetig musik und brachten, wie erwähnt, alsbald ihren ersten tonträger heraus. ihre single "sinai" schaffte es gar in die dauerroration von cbc radio 3. ihr finanzielles loch, das zur finanzierung ihres zweiten albums bereitstand, füllten sie mit dem fruchtbaren versuch, via kickstarter an bereitwillige zu gelangen, die ihre hosentaschen für sie leerten. so gestattete es sich, dass "ulalume" aufgenommen worden konnte. unter mithilfe der coproduzenten taylor kirk und simon trottier von timber timbre entstand das neue werk der schwestern. out of this spark wird im august veröffentlichen, was tasseomancy auch unter dem viel zu beachtenden einfluss ihrer tourmitarbeit bei austra (backing vocals) gelungen ist. warum es zu dem namenswechsel kam, bleibt das geheimnis von sari und romy, gleichzeitig deutet er an, dass auch die musikalie selbst einem wandel unterliegt. eine deutliche hervorhebung der rhythmischen seite verleiht den songs auf "ulalume" nachdruck und schüchtert dennoch nicht den neofolk des duos ein. der lebt vor allem von den sinnesfreudigen stimmen der protagonistinnen und reibt sich hervorragend an den spinnerten elektroeinfärbungen. im ergebnis findet sich ein im ambient angelehntes, ein von drone durchzogenes und auf den wippen des weird folk gezeugtes album, das so lustvoll wie filigran klingt und den hörer mit auf eine eigene, kleine reise mitnimmt. der sommer wird sich hier von seiner entspannten seite zeigen, musikalisch wohlgemerkt, die lyrics geben dagegen ein versprechen an das dunkle, das magische gesicht unserer zeit ab.
tasseomancy - the darkest of things by killbeatmusic
tasseomancy - healthy hands by killbeatmusic
soft feet by tasseomancy
Mittwoch, Juni 22, 2011
eingestreut (279): indietracks compilation 2011
eine großartige compilation gibt es wie in den vergangenen jahren auch zum indietracks festival. die zusammenstellung enthält songs von künstlern, die selbstverständlich beim dreitägigen vergnügen in derbyshire (ende juli) anwesend sein werden. das 40track monument ist unter anderem mit herman dune, crystal stilts, horowitz, peru oder tiny fireflies besteckt und gibt es für lau hier. beachtenswert sind die vielen bis dato unveröffentlichten lieder. viel spaß!
tracklisting
01. Crystal Stilts – Shake The Shackles
02. The Proctors – Perfect World
03. The Hidden Cameras – The Mild Mannered Army
04. Papa Topo - Lo que me gusta del verano es poder tomar helado
05. Amor De Días – Bunhill Fields
06. Herman Düne– Tell Me Something I Don't Know
07. Math and Physics Club – Trying To Say I Love You
08. Sloppy Joe – Sometimes
09. A Fine Day For Sailing – Orange Crate Imagination
10. Pocketbooks – Sparklers
11. Victoria and Jacob – Festival
12. The Bumblebees – The Way
13. The Wendy Darlings – Enormous Pop
14. Milky Wimpshake – Cherry Pop
15. Jeffrey Lewis – Reaching
16. Frankie Machine – How Great Thou Art (acoustic version)
17. Help Stamp Out Loneliness – Cellophane (The Bedroom Demo)
18. Very Truly Yours – Girls Tell You Secrets
19. Just Handshakes (We're British) – Falling Over Our Fear
20. Guatafán – Cucurucho
21. Anguish Sandwich – Leave My Brain Alone
22. Ace Bushy Striptease – But I Do Mind
23. Mat Patalano – Now She's Gone
24. Horowitz – The Knitwear Generation
25. Dignan Porch – Like It Was Again
26. Butcher Boy – I Am The Butcher
27. Graeme Elston – Take Me Back To Ealing
28. Haiku Salut – Snaffle
29. Tiny Fireflies – Snow
30. Withered Hand – No Cigarettes (EP version)
31. Remi Parson – Les Flous
32. Peru – Clueless
33. Next Time Passions – Going There
34. Band A Part - No sé por qué
35. Heroes Of The Mexican Independence Movement – Come On Inside
36. Moustache Of Insanity – My Favourite Memory
37. The Sweet Nothings – The Day Of The Popshow
38. The Whatevers – Rhapsody In Blue Jeans
39. World Of Fox – Jeane
40. Zipper – Phone Song
neue töne (1000): rocketship park
wer dem klienicum folgt, der weiß um dessen liebe zum new yorker label serious business records. dessen output ist so eigenwillig wie diverse und muss immer wieder neu beleuchtet werden. nicht nur die grenre-, sondern auch die kreativen grenzen werden hier stets erweitert. so berichteten wir über the two man gentlemen band, higgins, the octagon oder the unsacred hearts oder beleuchteten gar das label als ganzes. doch auch mit josh kaufman aka rocketship park hatten wir uns bereits beschäftigt, schließlich konnte er mit "off and away" 2008 einen wunderbaren erstling vorlegen. mit "cakes & cookies" liegt nun das nachfolgewerk vor. bis dahin war es ein recht weiter weg. denn josh schrieb bereits jahre zuvor song um song, um sie schließlich seinen freunden und bekannten vorzutragen. an ein veröffentlichen oder gar bannen auf tonträger dachte er dabei nie. aber so um 2006 rief er schließlich rocketship park ins leben, machte eine band glauben und blieb doch in solo. unter dem frisch geborenen moniker erschien die erste lp. danach schaffte er sich als produzent, musiker in leihe und natürlich auch als lautsprecher für die eigenen belange. hier ist der schwerenöter wohl am schwersten zu fassen, denn er fungiert als gitarrist, keyboarder, drummer, basser, arrangeur, sänger, songwriter usw., eine ein- mann- kapelle, wie sie im buche steht. kaufmans fähigkeiten haben sich natürlich herumgesprochen und so ward er flott ein vielgefragter. am ende kam er kaum zum einspielen seines neues album. eher sporadisch fielen so die treffen mit travis harrison (serious business) und bryan devendorf (the national) aus, um die elf tracks seines melodiesüchtigen popalbums aufzunehmen. das warten darauf hat sich gelohnt. was kaufman in seine songs steckt, danach suchen andere karrieren lebenslang. es findet sich eingängiges material, das lustvoll verschalt nicht auf effekthascherei setzen muss, sondern sich unkalkuliert heranschleicht. mitpfeifnummern, fußwippsongs und ohrwürmer, die allesamt kein hohes ross besteigen müssen, um ausreichend fallhöhe zu beweisen. bei aller feinsinngkeit und properen ausstaffierung haben die tracks power und spendieren lebensfreude und eine weisheit, die bewusst alltagsnähe mit einbezieht, aus vollen kellen. der kerl ist glaubhaft, nicht das schlechteste argument für einen liedermacher.
rocketship park - fast friendsDienstag, Juni 21, 2011
neue töne (999): ps i love you
es ist eine frage wert, ob die beiden von ps i love you den geheimstatus mittlerweile überwunden haben. denn was sie da optisch einprägsam darstellen, findet seine fortsetzung in einer juvenilen wie freudespendenden heavy fuzzrock variante. die zwei protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bilden an gitarre und schlagzeug eine exemplarische einheit für duos derartiger aufstellung. das findet sich schließlich häufiger und hier in vollendung einer jederzeit zu straightem brass bereiten anlage, mit melodien voller vergnüglichkeit und einer aggressiven lässigkeit, die via geschliffener sechssaitiger (paul saulnier, inkl. einer angeschickerten gesangsstimme) und einem impressiven wie leichtgängigen drumming (benjamin nelson) transportiert wird. was hitverdacht unterliegt, wird pixies like zurechtgeschliffen, was an knallernoise erinnert, erhält eine kleine portion liebreiz. so gelingt ein album, das den charme windschiefen punks innehat sowie die rohheit und unbelassenheit (abseits einiger orgel- und elektrosperenzchen) einer garage rockband. highlights sind neben dem opener "meet me at the muster station" ganz sicher "facelove", manisch, gedrillt und verwegen und "2012", das mit einer für große aufgaben aussortierten glasklaren gitarre angibt, stolpernd und zitternd folgen schlagzeug und stimme. gemeinsam marschieren sie in eine zukunft. denn die haben die beiden protagonisten aus kingston, ontario, kanada unter garantie, vor allem wenn sie die energie, die sie antreibt, zu transferieren wissen. eine hungrige generation wird sie übernehmen. das brettharte debut "meet me at the muster station" erschien ende 2010 auf paperbag records, erfuhr im mai dieses jahres via rough trade eine mehr als gerechtfertigte renaissance.
ps i love you - facelove
ps i love you - 2012
Montag, Juni 20, 2011
eingestreut (278): cuffs
endlich gehts in richtung tonträger bei cuffs. wir hatten über den pants yell ableger bereits berichtet und staunten nicht schlecht über deren erste demoaufnahmen, klick. nun veröffentlicht der vierer aus cambridge, ma, endlich auch handfestes. die single "privilege/archer" erschien jüngst auf ride the snake records und enthält, wie die single es eben auch ausweist, neben "privilege", siehe unten, noch die flip "archer" und damit einen bis dato unbekannten track. es bleibt alles "beim alten", melodieverliebt und drängelnd nach vorne, sehr sehr fein! zur ergänzung die band: andrew churchman, martin pavlinic, casey keenan und ian drennan.
neue töne (998): tara jane o'neil und nikaido kazumi
am 15. mai erschien scheinbar unbemerkt (blöder ausdruck, echt, aber wenn denn nun fast gar keiner reagiert) eine mehr als erwähnenswerte kollaboration ziwschen tara jane o'neil und nikaido kazumi. verantwortlich zeichneten sweat dreams press für japan bzw. k records für den rest, naja für die staaten halt. erstmals über den weg gelaufen sind sich die beiden 2002 in kyoto. seit dieser zeit tourten sie ganze fünf mal miteinander und begannen in 2008 mit den aufnahmen für das selbstbetitelte erstlingswerk, welches ausdruck einer gewachsenen freundschaft sein sollte. ihnen stand ein kleiner raum zur verfügung, einige gerätschaften perkussiver natur bzw. saiteninstrumente jeglicher art sowie die unterstützung zweier freunde, geoff soile und norio fukuda. das ergebnis dieses ersten gemeinsamen tuns waren vier stunden improvisatorischen materials. im frühjahr 2010 arbeiteten sie dann weiter an diesen aufnahmen. tara besuchte erneut japan, traf sich mit nikaido und sie nutzten wiederum wenig materielles, um die aufnahmen der vorhergehenden sessions zu überarbeiten, neue strukturen um sich herum oder darauf aufbauend zu entwerfen. hier muss man mit neugier herangehen, hörgewohnheiten ad acta legen und sich auf aus bausteinen bestehende soundexperimente einlassen. trotzdem die beiden jeweils mit dem anderen nicht via sprache kommunizieren konnten, so begegneten sie einander doch intensiv dank vielfacher zeichnungen, pantomimischer einsätze und neuer kommunikativer formen. ihr musikalisches ergebnis ist eine collage, die ebenso verbindet, das vokale mit dem instrumentellen, das östliche mit dem westlichen, das vertraute mit dem fremden.
zwei kleinere beiträge zu tara jane im klienicum hier und hier. bei nikaido kazumi handelt es sich um eine junge japanerin, die dem mellow pop / folk zugerechnet wird. vor allem ihre gitarrenarbeit nebst simpler, aber warmherziger melodien zeichnet sie aus.
tara jane o'neil & nikaido kazumi - ruh roh by sweet dreams press
Sonntag, Juni 19, 2011
glotzt nicht so romantisch (235): seapony
sehr engagiert gespieltes filmchen, vom song ganz zu schweigen. den hinweisen zu "go with me" kann man auf diesem blog in tagesschritten folgen. das debut full length des trios seapony um songwriter danny rowland nebst sängerin jen weidl und basser ian brewer erschien gerade erst auf hardly art.
neue töne (997): the dead trees
vier herren aus boston, die via portland in los angeles aufschlugen und an allen ihren stationen zeichen hinterließen. zunächst ihre debut ep "fort music", später "king of rosa", ihren ersten longplayer und nun das sonnendurchflutete, lässige "whatwave". jedes werk von the dead trees ist deutlich beeinflusst von der jeweiligen örtlichkeit und den umständen, unter denen es entstanden ist. hier die heimatliche verbundenheit, dann toursupport für etliche größen der branche (u.a. albert hammond jr., adam green, mgmt) und am ende stand das verlockende angebot, mit noah georgeson (produzierte u.a. devendra banhart) zusammen zu arbeiten. heraus kam dabei ein in klassischer rockformation eingespieltes schluffpop werk, das schamlos entspannt wie bewegt groovy klingt und all jene angeht, die eine beispielsammlung zwischen ccr und 22 pistepirkko suchen. michael ian cummings (vox, guitar), todd dalhoff (bass, vox), matthew borg (guitar, vox) und noah rubin (drums, vox) zaubern einige diamantene melodien hevor, die sie aufs hervorragendste in ein schlüssiges werk einzubinden wissen. "whatwave" kannst du ohne aussetzer von vorne bis hinten durchhören und wirst dabei an alle aktuellen folkpopquellen heran geführt und gleichzeitig weit von ihnen weg. weil die vergangenheit immer auch teil dieser, nennen wir sie einfach folkpopkapelle ist. harmoniegesänge, rasselndes gestampfe und eine hallverschrammelte gitarre, die sich mit einer anderen deckt, die nach den sternen greift. forciertes drumming, angeschickerte e-gitarren spuren, laid back gesang und eine attitüde des "alles schon gesehen". und doch bleibt da dieses staunen ob des immer wieder berauschend schönen sonnenuntergangs, ob der liebe, ob der freunde, ob des musikalischen ausdrucks. vielleicht ist es genau das, was dieses album ausmacht. wenig geklotze, dafür aber besinnung auf das, was man kann: sommerliche farbtupfer setzen, die über dir einen regenbogen bauen. meine lieblinge: "my time has just begun", das so beschwingt und mit handclaps und mit "hoo hoo"- gesängen und einem refrain begeistert, der den frühen siebzigern die schamesröte ins gesicht triebe und "mexican politics", das an den unvorsichtigen drive der finnen von 22 pistepirkko erinnert. na denn, Ihr seid dran.
"whatwave" erscheint am 15. juli auf affairs of the heart.
"whatwave" erscheint am 15. juli auf affairs of the heart.
the dead trees - world gone global by affairs of the heart
Samstag, Juni 18, 2011
ein (p)fund mp3 (347)
er unterzeichnete kürzlich bei crossbill records und wird dort am 16. august mit "scattered smothered covered" ein neues album vorlegen, hier ein appetithappen von teddy briggs aus sacramento, ein johnny cash cover:
appetite - fiery ringsie basteln dream pop, sind zu viert und aus vancouver, bei hardly art haben sie ihren vertrag unterschrieben und wollen im herbst das debut album an den start bringen, wir wünschen viel glück, nämlich den:
shimmering stars - i'm gonna trysturdy records hat jüngst das neue album des spearmint vorstands "winter autumn summer spring" herausgebracht, ein doppelalbum mit sagenhaften dreißig tracks, ob das was für Euch sein könnte, überprüft doch schon mal mit nachfolgendem beispielsong von shirley lee:
shirley lee - maidenhead by sturdy recordseine feine kollabo haben sich david tattersall (the wave pictures) und howard hughes (coming soon) da ausgedacht, mit "lobster boat" überschreiben sie ein kommendes album, welches auf wiaiwya bzw. acuarela discos erscheinen wird, tourdaten siehe unten:
howard hughes & david tattersall - the lobster boat by wiaiwya"east harlem" hat nicht zu unrecht schon fleißig die runde gemacht, das dazugehörige album "the rip tide" wird am 26. august via indigo veröffentlicht, das erste seit vier jahren, freuen wir uns auf beirut:
beirut - east harlem by revolver usaam 06. september, damned, der sommer wird schon wieder fast dahin sein, erscheint "garden of arms", secretly canadian weist zwar noch nichts aus, wir aber den ersten musikalischen hinweis, sehr gekonnt, sehr traumatisch:
peter wolf crier - right awayspannend! "from mighty africa with fury: rise", der name des musikanten sollte ausgiebig neugierig machen, das album (knitting factory records) kommt am 21. juni und changiert zwischen der welt, afrika und jazz:
seun anikulapo kuti - riseunschuldig, etwas verhuscht, aber mit persönlicher note, gebannt auf "little wind", es wird am 20. september veröffentlicht:
caroline smith - tanktopcaroline smith - scholarships
drängelnder tipp, "the errant charm" ist am 14. juni erschienen, verpasst?, dann den einkauf dringend nachholen:
vetiver - wonder whynoch einmal secretly canadian, das new yorker duo exitmusic - aka aleksa palladino und devon church - schickt sich an, eine welteroberung in betracht zu ziehen, frisch im revier werkeln sie schon sehr diverse, ein erster auswurf:
the sea by exitmusic by dojagscdas album "humbling tides" hatten wir bereits früh im jahr in der mache, nun können wir zwei tracks nachreichen, die Euch vielleicht noch einmal auf den geschmack bringen, zudem ist yann tambour aka stranded horse zu einigen dates im lande, siehe unten:
stranded horse - and the shoreline it withdrew in anger by low life incstranded horse - what difference does it make by low life inc
ihr drittes album ist fertig, es wird "hysterical" heißen und ab 20. september in den staaten und ab 12. bereits in europa zu haben sein: clap your hands say yeah:
1992 in los angeles begann die geschichte des duos idaho, in der mitte der neunziger dann gar in voller bandbesetzung endete die unternehmung in einer solonummer: jeff martin brachte dieser tage sein neues album "you were a dick" auf talitres heraus:
idaho - you were a dick by talitreshoward hughes and david tattersall
20.06. Köln - Die hängenden Gärten von Ehrenfeld
21.06. Gießen - Hauskonzert*
22.06. Leipzig - Kafič
23.06. Berlin-Neukölln - Weserstr. 58
24.06. Freiburg - Swamp
finn
19.06.2011 Hamburg / Prinzenbar
20.06.2011 Köln / Studio 672
21.06.2011 München / Ampere
22.06.2011 Wiesbaden / Schlachthof
23.06.2011 Berlin / Comet
24.06.2011 Halle / Objekt 5
25.06.2011 Magdeburg / Projekt 7
stranded horse
21/06/11: HAMBURG / Hasenschaukel - GER.
23/07/11: BERLIN / Down by The River Festival, Kater - GER.
24/07/11: BERLIN / Nation of Gondwana - GER.
24/11/11: PARIS / La Maroquinerie (w/ Arlt)
Freitag, Juni 17, 2011
konzert: orange blossom special 15, teil 7
das orange blossom special 15 in der zielkurve hatte noch richtig was zu bieten! doch an dieser stelle zunächst ein dank an die macher. sie haben in 2011 etwas besonderes geschaffen. etwas, das man noch tage nachspüren kann, verbundenheit, herzenswärme, echtheit!
es war ein gutes stück nach 20:00 uhr, als young rebel set auf die bühne kamen. die aufwärmzeit bei den briten betrug keine minute. sie eroberten ihr publikum im sturm. ihr punk infizierter folkrock trieb schabernack und kniff all jenen in den hintern, die stocksteif die reihen kontrollieren wollten. bereits nach dem ersten lied hatten sich auch diese zum hotten entschlossen. der sechser hatte ein programm am start, das nur ein vorwärts kennt, anlehnungsbedürftige melodien enthielt, die einem schon nach dem zweiten durchgang des refrains über die lippen gingen und bekamen auch bei der instrumentellen ausgestaltung ein feini- bienchen ans rever geheftet. die gitarren schraffierten eine ahnung, der bass grundierte, die drums boten einen festen rahmen, matty chipcase gab am mikro alles, um die feinzeichnung zu übernehmen. so verging die mehr als eine stunde währende show wie im fluge.
kaum war ich ins schwärmen und schweißeln geraten, da war die chose wieder beendet. schade! erinnert sei an diese wunderbare mundharmonika leistung des kollegen rechts außen. die gab der unternehmung einen ergreifenden drive. darüber hinaus bleibt im gedächtnis das straighte "walk on", das stiffelige "measure of a man", das sich so herrlich hüpfend nach vorn orientierte und mit einem refrain hausieren ging, den andere ihr ganzes leben nicht hinbekommen, das aggressiv beteuernde "lion's mouth", das wenigstens zwischendurch etwas atmung zuließ, um alsbald erneut fahrt aufzunehmen, das anmutige "if i was" mit dem klagegesang und der zunehmenden geschwindigkeit und der aufwärtskurve, das poplastige "borders" und und und...:
setlist: down the line / i wish / already forgotten your name / measure of a man / if i was / criminal / borders / won't get up / fall hard / red bricks / precious days / rosie / lion's mouth / walk on
setlist: down the line / i wish / already forgotten your name / measure of a man / if i was / criminal / borders / won't get up / fall hard / red bricks / precious days / rosie / lion's mouth / walk on
mit holmes gab es einen headliner mit besonderer note, denn irgendwie sind die schweden aus der art geschlagen. nicht ganz einfach war auch einzuordnen, was sie in dieser letzten nacht des obs 15 auf die bühne brachten. zwischen harmonienfetisch und gesangaffiner vorstellung fiele mir eine menge ein. das set war so angestrengt, dass man während des konzerts ständig hoffte, dass nichts schief gehen würde. die beats waren kräftig und satt, das soundbbild von einer muskulosität, wie sie die meisten, eher ausgezerrten und noch jungen spieler eben nicht aufwiesen, die durchkreuzenden klangparabeln dagegen von einem fleiß und einer originalität, das man schier gebannt und zum staunen aufgefordert war.
verantwortlich zeichneten hierfür larisa ljungkrona am akkordeon und andré robsahm an der slide. die elegischen passagen, driftend und selbstverloren waren mit das größte an diesem tollen auftritt. nichtsdestotrotz stand natürlich kristoffer bolander, der sänger, im mittelpunkt. seine gesangliche vorstellung reichte von grandios bis überraschend, vor allem wie er das 'r' rollte verlieh ihm einen besonderen anstrich. "voices and vices" trieb es wohl auf die spitze, hier kamen alle qualitäten zum tragen, der ergreifende gesang, das treffsichere zusammenwirken, das schwebende elemente, die hymnische leihe und das beflügelnde für den zuhörer. ich war hin und weg. "we're getting older" war so wunderbar beflissen, note für note ein stückchen romantik, am akkordeon aufgehängt wie ein alter wäschezettel, "storm" ein mutiges midtempo vergnügen. ein sensationeller abschluss, der lediglich nur noch von den glitterhousler selbst getoppt wurde.
setlist: true lies / storm / still / david letterman / voices and vices / possession / malysz / strangest / afar / wait for you / we're getting older / a bad aubade / breathing / satan / blod / long waiting
setlist: true lies / storm / still / david letterman / voices and vices / possession / malysz / strangest / afar / wait for you / we're getting older / a bad aubade / breathing / satan / blod / long waiting
denn die gaben ihrem chef rembert ein ständchen, als dank, als zeichen der anerkennung, als ehrerbietung, als was auch immer. es war ein schönes bild, ein schöner abschluss. bis zum nächsten jahr! das klienicum ist auf jeden fall wieder dabei! und: danke!
bewertungen:
dan mangan ****-****1/2
emily jane white ****
holmes ****
washington ****
golden kanine ****
madison violet ****
talking to turtels ***1/2-****
young rebel set ***1/2
wallis bird ***1/2
the great crusaders ***1/2
who knew ***1/2
slim cessna's auto club ***1/2
marie fisker ***1/2
hellsingland underground ***1/2
gisbert zu knyphausen ***1/2
c-types ***-***1/2
außer wertung: obs- team *****
Abonnieren
Posts (Atom)