in aller gebotenen kürze hier und jetzt die letzten rückblicke auf ein wunderschönes orange blossom special 15. der sonntag hatte das wetter und die rechte musik zu bieten. mitten in der sonne spielten die afrikaner von tamikrest. ohne mich. denn ich hockte ja mit den gewinnern der tickets und co. und den talking to turtels beisammen.
als schließlich who knew die bühne enterten, war ich aber wieder am start und glotzte fasziniert auf diese aus haudegen zusammengestellte truppe, die ein set darbot, das zum einen nicht lustvoller und ausgelassener hätte sein können, das aber gleichzeitig im krassen gegensatz zum äußeren stil der band stand. jungen, ausgesetzten hunden glichen die isländer, man wollte ihnen den staub abwischen, ihnen die nase putzen, doch sie bedienten uns! und wie!
die kraftstrotzfraktion heizte gewaltig ein, die muster bildeten das flagellante keyboard und die im falsett vorgetragenen gesänge, die sich zuweilen im gemeinsamen harmonievortrag verdichteten. das war manisch, aufgedreht und irgendwie total irre! wer hier nicht aus der hüfte kam, hatte ein künstliches gelenk, dem man nicht zu viel zumuten konnte. alle anderen waren in bewegung, schwitzten. der dichte powersound stiess wie ein hammerschlag hervor und zerlegte die reihen in schunkelgemeinschaften, kein ach und wehe, nur ein kollektives yeah war zu vernehmen! hier waren die meisten überrascht und positiv vor den kopf geschlagen. und wenn die gesänge und die gitarrenspuren und das orgelflirren zu einer vereinigten wolke aufstiegen, drohte ein bersten, fürchtete man einen infarkten zusammenbruch. doch who knew hatten alles im griff, ihre kreischende show zeichnete ein hohes maß an professionalität aus. wie sonst hätten sie diese dynamik auf die bühne bringen können? mich beeindruckte vor allem sänger armann ingvi armannsson, er erinnerte an die im fußball bekannten kugelblitze, die ihr wahres können hinter einer gedungenen statur verbergen. große nummer, das hier!
mit madison violet kam in der folge ein gänzlich anderes angebot auf die bühne, das aber nicht weniger ansprach. brenley maceachern und lisa macisaac hatten das rund ganz flott in ihrer hand. daran hatten nicht nur die launigen ansagen und sprüche großen anteil, sondern vor allem ihre musik. die ging ihnen so lässig von der hand, dass sich jahrelanges training besser nicht verstecken ließ. ob an der gitarre und/oder mit mandoline oder fidel forcierte songs (ein wirklich allerfeinst austariertes spiel) durchbrachen nicht vorhandenes eis und stellten sofort sympathien zwischen den akteuren auf und vor der bühne her. das war nicht nur was für die älteren herrschaften, die sich zu scharen nach vorne drängten (optisch wurde schließlich auch etwas geboten), nein, auch jüngere semester wiegten sich schwelgend zu den hinreissenden melodien, die die beiden im harmonischen einklang miteinander kreierten.
hier die sanges-, dort die zweitstimme, begleitet durch einen extrem wendigen bass (adrian lawryshyn) und ornamentiert von ihren saiteninstrumenten. folkpop, country bis hin zu bluegrass reichte das repertoire der beiden grazien, die ungeschminkt, die pressebilder sind zum teil erschreckend, viel besser aussahen. "baby in the black and white" überzeugte vor allem dank der fideleinsätze, "crying" aufgrund dieser wunderschönen melodie, "small of my heart" aufgrund der gelungenen mitsingeinlage, die sich über das gesamte publikum legte, das war schon ein gänsehautmoment. selbst jene, die mit diesem genre wenig anfangen können, mussten hier neidlos die segel streichen und anerkennung zollen. ich? sowieso! die beiden darf man, nein muss man im auge behalten, ha, im wahrsten sinne des wortes! toller auftritt!
mit the great crusaders bin ich alles andere als vertraut, aber die chicagoan sind fester bestandteil der obs- familie und ließen auch in diesem jahr nichts anbrennen. ihre show war eine einzige euphorische befeuerung, die sich ohne umstände im publikum verfing. mensch, da gab es einen haufen freudiger gesichter zu sehen, und bewegungsfreudige menschen und fans, die mitsangen und mädels, die starren blicks gen bühne sahen! die ungeschlachten kerle rockten und fetzten, dass es eine freude war. schepperndes blech neben grassierenden gitarren, eine düster verrauchte gesangsstimme neben einem satten bass, es groovte gewaltig!
irgendwann hievte man zusätzliche damen aus dem publikum auf die bühne, die die eh schon derbe schlagzeugarbeit mit perkussiven mitteln unterstützten. überhaupt gab es einen steten und festen kontakt zu den fans, interaktion allenthalben, entertainment der ganz besonderen art. hier wurde gefeiert, die musik, den sommer, das fest an sich!
es folgen: young rebel set und holmes!
es folgen: young rebel set und holmes!
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