Freitag, Juni 17, 2011

konzert: orange blossom special 15, teil 7

das orange blossom special 15 in der zielkurve hatte noch richtig was zu bieten! doch an dieser stelle zunächst ein dank an die macher. sie haben in 2011 etwas besonderes geschaffen. etwas, das man noch tage nachspüren kann, verbundenheit, herzenswärme, echtheit!

es war ein gutes stück nach 20:00 uhr, als young rebel set auf die bühne kamen. die aufwärmzeit bei den briten betrug keine minute. sie eroberten ihr publikum im sturm. ihr punk infizierter folkrock trieb schabernack und kniff all jenen in den hintern, die stocksteif die reihen kontrollieren wollten. bereits nach dem ersten lied hatten sich auch diese zum hotten entschlossen. der sechser hatte ein programm am start, das nur ein vorwärts kennt, anlehnungsbedürftige melodien enthielt, die einem schon nach dem zweiten durchgang des refrains über die lippen gingen und bekamen auch bei der instrumentellen ausgestaltung ein feini- bienchen ans rever geheftet. die gitarren schraffierten eine ahnung, der bass grundierte, die drums boten einen festen rahmen, matty chipcase gab am mikro alles, um die feinzeichnung zu übernehmen. so verging die mehr als eine stunde währende show wie im fluge.

kaum war ich ins schwärmen und schweißeln geraten, da war die chose wieder beendet. schade! erinnert sei an diese wunderbare mundharmonika leistung des kollegen rechts außen. die gab der unternehmung einen ergreifenden drive. darüber hinaus bleibt im gedächtnis das straighte "walk on", das stiffelige "measure of a man", das sich so herrlich hüpfend nach vorn orientierte und mit einem refrain hausieren ging, den andere ihr ganzes leben nicht hinbekommen, das aggressiv beteuernde "lion's mouth", das wenigstens zwischendurch etwas atmung zuließ, um alsbald erneut fahrt aufzunehmen, das anmutige "if i was" mit dem klagegesang und der zunehmenden geschwindigkeit und der aufwärtskurve, das poplastige "borders" und und und...:
setlist: down the line / i wish / already forgotten your name / measure of a man / if i was / criminal / borders / won't get up / fall hard / red bricks / precious days / rosie / lion's mouth / walk on

mit holmes gab es einen headliner mit besonderer note, denn irgendwie sind die schweden aus der art geschlagen. nicht ganz einfach war auch einzuordnen, was sie in dieser letzten nacht des obs 15 auf die bühne brachten. zwischen harmonienfetisch und gesangaffiner vorstellung fiele mir eine menge ein. das set war so angestrengt, dass man während des konzerts ständig hoffte, dass nichts schief gehen würde. die beats waren kräftig und satt, das soundbbild von einer muskulosität, wie sie die meisten, eher ausgezerrten und noch jungen spieler eben nicht aufwiesen, die durchkreuzenden klangparabeln dagegen von einem fleiß und einer originalität, das man schier gebannt und zum staunen aufgefordert war.

verantwortlich zeichneten hierfür larisa ljungkrona am akkordeon und andré robsahm an der slide. die elegischen passagen, driftend und selbstverloren waren mit das größte an diesem tollen auftritt. nichtsdestotrotz stand natürlich kristoffer bolander, der sänger, im mittelpunkt. seine gesangliche vorstellung reichte von grandios bis überraschend, vor allem wie er das 'r' rollte verlieh ihm einen besonderen anstrich. "voices and vices" trieb es wohl auf die spitze, hier kamen alle qualitäten zum tragen, der ergreifende gesang, das treffsichere zusammenwirken, das schwebende elemente, die hymnische leihe und das beflügelnde für den zuhörer. ich war hin und weg. "we're getting older" war so wunderbar beflissen, note für note ein stückchen romantik, am akkordeon aufgehängt wie ein alter wäschezettel, "storm" ein mutiges midtempo vergnügen. ein sensationeller abschluss, der lediglich nur noch von den glitterhousler selbst getoppt wurde.
setlist: true lies / storm / still / david letterman / voices and vices / possession / malysz / strangest / afar / wait for you / we're getting older / a bad aubade / breathing / satan / blod / long waiting

denn die gaben ihrem chef rembert ein ständchen, als dank, als zeichen der anerkennung, als ehrerbietung, als was auch immer. es war ein schönes bild, ein schöner abschluss. bis zum nächsten jahr! das klienicum ist auf jeden fall wieder dabei! und: danke!

bewertungen:
dan mangan ****-****1/2
emily jane white ****
holmes ****
washington ****
golden kanine ****
madison violet ****
talking to turtels ***1/2-****
young rebel set ***1/2
wallis bird ***1/2
the great crusaders ***1/2
who knew ***1/2
slim cessna's auto club ***1/2
marie fisker ***1/2
hellsingland underground ***1/2
gisbert zu knyphausen ***1/2
c-types ***-***1/2
außer wertung: obs- team *****

4 Kommentare:

coolmik hat gesagt…

Das geht ja Schlag auf Schlag hier. Vielen Dank für Deine anschaulichen Berichte und Eindrücke. Einiges sah ich nicht ganz so euphorisch (Holmes), Gisbert natürlich besser. Manches hätte etwas Kürze gut vertragen (Cessna), alles in allem war's aber wieder ein gelungenes OBS und entspannter denn je.
Freue mich schon auf's nächste Jahr...

emily jane white ****
dan mangan *** 1/2
gisbert zu knyphausen ***1/2
young rebel set ***1/2
golden kanine *** - ***1/2
slim cessna's auto club *** - ***1/2
marie fisker *** - ***1/2
great bertholinis *** - ***1/2
holmes ***
who knew **1/2 - ***
hellsingland underground **1/2
c-types **

E. hat gesagt…

deine bewertungen spiegeln dein gelassenes temperament wider. manchmal dürftest du schon so etwas wie euphorie ins spiel bringen. aber letztlich ist eine ähnliche tendenz ablesbar.

Anonym hat gesagt…

schönes resümee meines ersten OBS. thanks again für die tickets, hausführung und m&g mit ttt. herzliche grüße aus göttingen,

björn

E. hat gesagt…

gern, björn, und dann bis spätestens nächstes jahr!