Freitag, Dezember 31, 2010

listenterror: beste alben 2010 1 - 10

platz 1 - 10 schön säuberlich aufgereiht. doch ganz so einfach gehts eben nicht. hier sind stimmungsmonster darunter, manches werk taugt für manche tageszeit, für manchen moment ganz und gar nicht. und doch stehen sie für sich und sind die erheller eines insgesamt durchschnittlichen musikjahres. mit out like lambs findet sich eine nummer eins, die wonnen schafft abseits geschäftiger ideen, die vielmehr in der ebene grast, wo das grün satt und satter ist. joanna newsom wurde sich gerecht und frontier ruckus legten gar noch eine schippe drauf. ein dreier, der jedem jahr, jedem jahrzehnt gerecht würde.

****1/2
1. out like lambs – not so winter waltz
2. joanna newsom – have one on me
3. frontier ruckus – deadmalls & nightfalls

****-****1/2
4. breathe owl breathe – magic central

****
5. horse feathers – thistled spring
6. michael hurley – blue hills
7. nina nastasia – outlaster
8. phosphorescent – here’s to taking it easy
9. jack rose – luck in the valley
10. emily jane white – ode to sentience

Donnerstag, Dezember 30, 2010

listenterror: beste alben 2010 11 - 20

diesen alben, platz 11 - 20, habe ich ein versprechen gegeben und ihnen eines abverlangt. immer zueinander zu stehen, immer einander zu begleiten und den teil zu spenden, der einem am anderen am liebsten ist, trost, wehmut, liebe, das kapital eines ausbruchs, die umklammerung, das manische. wollte man hervorheben und unterstreichen, täte man wiederum allen anderen alben unrecht. doch the harvey girls sind ein viel zu wenig beachtetes duo und sollten längst mehr erwähnung finden.

****
11. laura gibson & ethan rose – bridge carols
12. daniel higgs – say god
13. midlake – the courage of others
14. the green apple sea – northern sky-southern sky
15. woods – at echo lake
16. the harvey girls - i’ve been watching a lot of horror movies lately
17. alasdair roberts - too long in this condition
18. lower dens – twin-hand movement
19. white pines – the falls
20. scout niblett – the calcination of…

listenterror: beste songs 2010

dem jahr war ich nicht auf der spur. es überrannte mich. was sich vom hobby zu etwas halbprofessionellem entwickelte, und dies meint dabei natürlich nur den zeitlichen aufwand (im gegensatz zu journalistischem anspruch, geschweige denn monetärem ertragt), blieb am ende doch nur einer meiner vielen bewegungsrahmen. manches blieb auf der strecke, zum beispiel eine streng sortierte songliste. deshalb begnüge ich mich in diesem jahr mit einigen liedern, die mich sehr bewegten, die die mir liebste musik des jahres 2010 am besten unterstreichen können.

der song steht nicht zuletzt für meine liebe zur verspultheit, zum mut, die harmonie zu brechen, um allsbald dem treugesang wieder anheim zu fallen. eine band, die dies aufs allerschönste beherrscht:
out like lambs - bred to bug


gleich nachfolgend muss die truppe um matthew milia stehen, ihr album, ihre lieder haben mich wie kaum ein zweites durchs jahr begleitet:
frontier ruckus - nerves of the nightmind

wer in ihre welt mit eintauchen darf, hat einen gewinn für alle zeit, ein album mit mehreren traumstufen, durch die sie dich behutsam begleitet:
joanna newsom - 81


sensationelle truppe, sensationeller song, von denen krieg ich eh nie genug, auch in 2010 ganz weit vorn, es fehlte nur: das konzert:
woodsblood dries darker

hierzu muss man nicht viel sagen, ein song, der von seiner stimmung lebt und dennoch nie mangel leidet:
sam amidon – way go lily


auch ein lied, das symptomatisch für einen mir sehr verehrten musikalischen stil steht, folkrock, dem gern eine prise punk 'n' roll verliehen werden darf:
theodore – betting to show


eine truppe, der man jede hymne abnimmt, die ebenfalls in 2010 so nachgelegt hat, wie man es von ihr erwartet hat:
midlake – fortune


eine band, der ich blind durchs minenfeld hinterher traben würde, auch in diesem jahr überzeugten sie mit neuem full length, eines von vielen wunderschönen liedern:
horse feathers - belly of june

gut ding will weile haben, so auch die entdeckung dieses mannes und seines musikalischen korpus in der öffentlichkeit, wird zeit:
phosphorescent - we'll be here soon


eines der schönsten konzerte des jahres und eines der feinsten alben obendrauf, ein gelungenes 2010 für diese dame, wollte man meinen:
nina nastasia - cry, cry, baby

Mittwoch, Dezember 29, 2010

listenterror: beste alben 2010, 21 - 40

mit den plätzen 21 - 40 bewegen wir uns nicht nur auf der zielgeraden, sondern auch in einem bereich, da jedes dieser hier genannten alben eine besondere freude macht, bereits eine persönliche beziehung zum hörenden aufgenommen hat und über jeden makel, den die zeit hinterlassen könnte, erhaben ist. wer so weit vorstösst, hat mehr zu bieten als modische finesse oder technisch lukratives. hervorzuheben gäbe es hier einige alben, unrecht täte man allen anderen. dennoch, wer alina simone noch nicht kennt, die in den usa lebende ukrainerin, und somit auch nicht ihr sideproject the artificial sea, sollte es sich vornehmen. der glanz ist jener, den man unter leicht verdrecktem schnee findet, so man bereit ist ihn zu reinigen. auch kurt weisman gehört in die sparte der besonderen. mit seinem angegangenen gesang ist er nichts für die sonntagsmesse, aber immer für den freitag feierabend.

****
21. james blackshaw – all is falling
22. the artificial sea - unwritten

***1/2 - ****
23. common prayer – there is a mountain
24. the family elan – bow low bright glow
25. moon duo - escape
26. the magnetic fields – realism
27. kurt weisman – orange
28. laura veirs – july flame
29. tame impala - innerspeaker
30. unbunny – moon food
31. voice of the seven thunders – s/t
32. sam amidon – i see the sign
33. bonnie ‚prince’ billy & the cairo gang – the wonder show of the world
34. plants and animals – la la land
35. effi briest – rhizomes
36. the tallest man on earth – the wild hunt
37. kristof schreuf – bourgeois with guitar
38. elephant micah – echoer’s intent
39. blunt mechanic – world record
40. les shelleys – s/t

neue töne (910): eric & magill

wenn sich unter der rubrik beste alben 2010 eines aus 2011 wiederfinden lässt, dann lässt das zum einen erahnen, wie früh alben produziert, aber noch nicht veröffentlicht sind, wie sinnreich promofirmen arbeiten können und wie wenig vorsichtig zuweilen mancher blogbetreiber vor sich hinwerkelt. das album von eric & magill ist und bleibt auch vorerst für den 25. januar 2011 terminiert. dass es allerdings auch 2010 rocken kann, zeugt zumindest von qualität. denn es muss sich spät in die bestenlisten geschoben haben. nun kann es beweisen, ungewollt, aber es ist nun, wie es ist, ob es langen atem hat, der für ein ganzes weiteres jahr reichen muss. schauen wir hinter die kulissen. hinter der bandbezeichnung stecken zwei typen, die nicht so unbekannt sein sollten, jedoch nicht genug, um sie sogleich in den zweifelhaften status super... irgendwas erhoben zu werden. doch, doch zumindest mit ryan weber verbindet mich einiges, seine zugehörigkeit zu decibully genügt hierfür. sein kompagnon ist niemand anderes als eric osterman, der gründer von camden. das ganze hört sich wie ein billiges midwest namedropping an, führt man zudem the promise ring oder dashboard confessional an, die in der bandzugehörigkeitschronik der beiden auch auftauchen dürfen. auch chris walla von death cab for cuties darf sich rühmen, mit den beiden gespielt zu haben. so macht sich der mittlere westen auf seine weise breit. und wenn in bandcamp dieses gemeinsame projekt breit ausgetragen wird, dann ziehen eben alle ihre register, um das debutalbum fleißig zu promoten. die brillanz des werks machte zügig die runde. und geschwärmt wurde vor allem von der masse an beteiligten indiestars (augenzwinkern liest hier immer mit, immer). und die geschichte trug sich folgendermaßen zu. weber hockte eine zeitlang in armenien, warum auch immer (ich meine, er hat eine dame aus dortigen gefilden erwählt). aus seinem containerbüro heraus war er mit der welt in verbindung, u.a. mit jenem benannten osterman. nichts einfacher als musikalische ideen auszutauschen. schnell waren andere mit eingebunden. das liest sich wie ein who is who der aktuellen musikszeneria, nur ein paar der beteiligten kapellen: shearwater, the dirty projectors, volcano choir, collections of colonies of bees, joan of arc, headlights, sufjan stevens, maritime, the snake the cross the crown, parts and labor, juniper tar, the teacups usw., am ende sangen über vierzig menschen in ihre computer, um einen persönlichen beitrag zu "all those i know" zu leisten. und das ist schließlich ein füllhorn der stile geworden, angereichert mit schmalhans folk, mit elektronischen verweisen und kopplungen, mit harmoniegesängen und soloauftritten, mit schlafzimmerpop und jazziger lustbarkeit. mal dominieren atmosphäre und schummerige stimmungsmacherei, dann wieder ist der sound direkt, offensiv und klar. die vielseitigkeit ist das deutlichste merkmal in einer kaum zu fassenden produktion. ein bißchen erinnert mich das ganze an die gayngs story, die vor knapp einem jahr ebenfalls für furore sorgte. bis zum 24. januar ist noch etwas zeit, aber mein erstes highlight hat das jar 2011 bereits. ein erstes hinein hören ist hier möglich: klick.
eric & magill - all those i know
eric & magill - you make it so good

Dienstag, Dezember 28, 2010

listenterror: beste alben 2010, 41 - 60

grenzen werden übersprungen, überraschungen gemacht, überzeugt. auf den plätzen 41 -60 unserer besten alben 2010 tummeln sich neben denen, die stets die qualität hochhalten: david dondero, peter broderick, theodore, johnny flynn usw., auch einige, die sich mutig in diese phalanx gespielt haben, minks und screaming femals zum beispiel, um die jüngeren semester aufzuführen, oder aber eben auch die älteren handwerker, bei denen man schon nicht mehr so richtig daran glaubte: songdog oder superchunk können prima für so eine kategorie herhalten. martha tilston oder eels oder richard thompson brachten gute werke heraus, für den knaller sorgten sie aber nicht. besondere empfehlung: eux autres.

***1/2-****
41. david dondero - # zero with a bullet
42. peter broderick – how they are
43. eux autres – broken bow
44. songdog – a life eroding
45. the daredevil christopher wright – in deference to a broken back
46. minks – by the hedge
47. superchunk – majety shredding
48. pillars and tongues – lay of pilgrim park
49. cloud nothings – turning on

***1/2
50. theodore – hold you like a lover
51. magic lantern - platoon
52. fursaxa – mycorrhizae realm
53. trembling bells – abandoned love
54. this is the kit – wriggle out the restless
55. johnny flynn – been listening
56. screaming females – castle talk
57. richard thompson – dream attic
58. azure ray – drawing down the moon
59. martha tilston – lucy & the wolves
60. eels – end times

ein (p)fund mp3 (315)

"lives and treasure" erscheint am 01. märz (ich aktualisiere die upcoming releases liste übrigens nicht mehr, deshalb wird sie auch sachte im nirvana dieses blogs verschwinden) und ist zeugnis der überbordenden brooklyn kultur, hier mal sehr soft:
acrylics - nightwatch
"live free & let loose" heißt die am 11. januar erscheinende split auf greyday records, bei der es zur vermengung des vieres aus bellingham und dem sonst unter monderstate und hier erstmals unter neuem moniker agierenden einzelgänger kommt, zehn tracks, freunde, zugreifen:
sam humans - hate is the new love
the heligoats - a word from our sponsor
die "bodyaches" getaufte ep dieser zwei kalifornier erscheint am 11. märz und wird all jene mit electropop beglücken, die es so wollen:
sugar & gold - bodyaches
ebenfalls als ep konzipiert ist "yip deceiver", ihr ersteller ist auch ein duo, allerdings aus athens und das erscheinungsdatum ist bereits der 08. februar, die musik ist so hibbelig wie der bandname nicht kariert klingt:
yip deceiver - sadie hawkins day
die ep wird schlicht "empress hotel" heißen und am 08. märz auf park the van records veröffentlicht: new orleans pop rund um die brüder ryan und eric rogers:
empress hotel - bells ring
sie veröffentlichen auf independent, vier junge männer aus hamilton und mit "young and old" hieven sie ihr debut am 22. februar aufs tableau, feine folktunes, yiiehah!:
harlan pepper - great lakes
mint records lässt sich ja auch gern zeit, hot panda waren die letzten, die veröffentlicht haben, nun wird am 08. märz "victory party" erscheinen, klezmereskes aus vancouver:
geoff berner - wealthy poet
auf head in the sand wird am 08.februar, Ihr seht schon, es geht auch heuer mit sieben meilen stiefeln ins nächste jahr, "let's all march back into the sea" erscheinen, wie heißt es doch gleich bei der community: "piano driven pop tunes, rock and roll grooves and folk songs wrapped up in noise.":
the liptonians - you know i did
"glass prayer" wird das licht der welt am 08. februar erblicken und das werk von zohra atash und ihren mitstreitern sein, erscheint übrigens auf m'lady's records:
religious to damn - drifter
bad panda records war mal wieder pünktlich, der montag kam und mit ihm ein neuer song, diesmal mit einem jungen mann aus jerusalem, das ganze wie immer unter license: cc-by-nc-sa-3.0:
ori - milka's dream
in 2008 schrieben wir über seine erste ep, nun soll das album folgen, "to the place you come from" soll noch im januar erscheine, chimneyheart alias henrik svedlund-rodriguez aus berlin lässt uns die erste single goutieren:
round the bend by chimneyheart

the thermals
03.04.2011 Koeln (DE), Gebaeude 9
06.04.2011 Paris (FR), La Maroquinerie
10.04.2011 Marmande (FR), Garorock Festival
12.04.2011 Muenchen (DE), Hansa 39
13.04.2011 Wien (AT), Flex
14.04.2011 Nuernberg (DE), K4 Festsaal
15.04.2011 Frankfurt (DE), Sinkkasten Artsclub
16.04.2011 Dresden (DE), Beatpol
17.04.2011 Berlin (DE), Lido
19.04.2011 Hamburg (DE), Knust


former ghosts

24.02.2011 Wien (AT), B72
25.02.2011 Nuernberg (DE), K4
26.02.2011 Berlin (DE), Levee (ex Bang Bang Club)
27.02.2011 Leipzig (DE), Skala
28.02.2011 Hamburg (DE), Astra Stube
09.03.2011 Paris (FR), Blow Up
10.03.2011 Freiburg (DE), Swamp

Montag, Dezember 27, 2010

listenterror: beste alben 2010, 61 - 80

auf den plätzen 61 - 80 der besten alben aus dem jahr 2010 finden sich altbekannte und manchmal meint man auch, dass sie sich wie von selbst dort einordnen, wo sie eben auch hingehören. folk alter, wie neuer schule, auf guten bis sehr guten alben. hier gibt es zudem einiges, dass sich deutlich nach oben streckt. aufmerker wie silian rail oder cedarwell darf auch das neue jahr gern bereithalten. denn längst finden wir uns in qualitativen gefilden, da man das eine oder andere werk nicht mehr missen mag. mit first aid kit oder warpaint, mit the duke and the king oder the miserable rich haben wir dagegen bands, die ordentlich gepusht wurden, leider aber nicht ganz die in sie gesetzten erwartungen erfüllen konnten. die besondere empfehlung gilt the black twig pickers.

***1/2
61. silian rail - parhelion
62. cedarwell – a stone, a leaf, a door
63. the black twig pickers - ironto special
64. june madrona – lions of cascadia
65. the moondoggies - tidelands
66. the living sisters – love to live
67. the party and the guests – s/t
68. emit bloch – dictaphones vol. 1
69. leif vollebekk – inland
70. cars & trains – the roots, the leaves
71. dirtmusic – bko
72. ora cogan – the quarry
73. wenzel – kamille & mohn
74. elva snow – s/t
75. crayonettes – playing out (songs for children and robots)

*** - ***1/2
76. the duke and the king – long live the duke and the king
77. warpaint – the fool
78. the miserable rich – of flight and fury
79. the magickal folk of the faraway tree – the soup & the shilling
80. first aid kit – the big black and the blue

neue töne (909): that ghost

während hier nach und nach unsere bestenlisten abbrennen, machen wir uns längst daran, Ihr könnt weiterhin vertrauen in uns stecken, die neuen grooves für das jahr 2011 ausfindig zu machen. bored man overboard waren schon ein erster hinweis, that ghost ist ein zweiter und viele mehr werden folgen. wenn man sich also die mühe macht, diesen und jenen aufs tableau zu heben, was steckt dahinter? diese frage bleibt und sie wird mich solange bewegen, wie ich hier am schreiben bin. denn nicht die fülle steht im weg, sondern der umgang mit ihr. wer brav zur seite kehrt, wie das derzeit tägliche schneeschippen, behält etwas die übersicht, kann die spreu vom weizen trennen. mit that ghost begegnen wir ryan schmale aus sonoma county, kalifornien. sein zimmer ist eines von der kargen sorte, aber angereichert mit allen mittelchen, die er zum köcheln seines musiksüppchens benötigt, gitarren, akustische wie elektrische, vieles undefinierbare, was letztlich dann doch als instrument herhalten muss, kabelsalat labyrinthener natur, aufnahmegeräte. den jungen schmale also einen folkalchimisten zu nennen, liegt angesichts dieser atmosphärischen details nahe. hinzu kommt die nähe zur vergangenheit, die beschäftigung mit jack london, mit geschichten um trost, um den funkelnden geist des abenteuers. das macht für einen knapp zwanzigjährigen (noch) etwas her. hoffen wir, dass er es bewahren kann. und obschon er noch ein junges knäbelein ist, so zeugt doch sein besitz, uns als exzerpt via tonträger überreicht, von wachheit, aufgeschlossenheit und einer ehrlichkeit, die um das persönliche ringen weiß, der es nicht um das schäbige offerieren geht. so liegt auf der musik von that ghost immer auch eine schicht milchglas, das vor allzu großer neugier schützt. die gitarre im rhythmus geschlagen, die schellen dirigieren aus dem hintergrund, vorne erhellt schmales gesang einen raum, der wie zum gebet dekoriert ist. oder die leichte surfattacke, die letztlich am ersten wellenbruch erstirbt und den sänger weckt. der varianten gibt es viele, wie sich that ghost zum ziel bewegt. immer wirft er eine hand über bord, um den hörer mit auf die reise zu nehmen. herrlicher lofi, der aber nicht das bunte feiert, sondern vielmehr dem gefühl raum und weite öffnet. das fünfte album des herrn schmale steht mit "songs out here" bereit, es wird am 01. märz 2011 via twosyllable records veröffentlicht.
that ghost - to like you

Sonntag, Dezember 26, 2010

listenterror: beste alben 2010, 81 - 100

bis zu den top ten des jahres 2010 braucht es nicht lange. einen steinwurf entfernt sind wir von den alben, die überdauern werden. doch bis dahin schauen wir auf neunzig andere werke, die ihnen nachstehen, aber durchaus erwähnenswert scheinen. in zwanziger schritten zunächst, gibt es zum ende einen knapperen turnus, um schließlich wie jedes jahr am 31.12. die alben des jahres zu küren.

auf den plätzen 81 - 100 tummelt sich einiges an musik, das wir von der stilrichtung schätzen: peggy sue, caitlin rose oder auch my bee's garden. leider langte es hier nicht für ein komplettes album, um langfristig zu begeistern. zugleich findet sich in der nachfolgenden auflistung das eine oder andere werk, dem eine enttäuschung anhaftet, vor allem betrifft dies shearwater, die mit "the golden archipelago" weit übers ziel hinausschossen. auch the new pornographers konnten nicht an alte erfolge anschließen. sharon van etten hat ein viel zu sorgloses album abgeliefert, da fehlte es substanz, an künstlerischem zwang und innigkeit. für manches bin ich dann aber vermutlich auch zu früh geboren: beach fossils, delphic, foals.

***-***1/2
81. sparrow and the workshop – crystal falls

***
82. sharon van etten - epic
83. foals – total life forever
84. beach fossils – s/t
85. peggy sue – fossils and other phantoms
86. jane weaver – the fallen by watch bird
87. shearwater – the golden archipelago
88. caitlin rose – own side now
89. tim kasher – the game of monogamy
90. my bee’s garden – hunt the sleeper

**1/2 - ***
91. delphic - acolyte
92. the new pornographers – together
93. timo räisänen - the anatomy of timo räisänen
94. doug burr – o ye devastator
95. gary – one last hurrah for lost beards of pompeji
96. nervous nellie – why dawn is called mourning
97. beach house – teen dream
98. nordlicht - lautbuntleise

**1/2
99. maximilian hecker – i am nothing but emotion

**
100. the young gods – everybody knows

eingestreut (202): bored man overboard

im november 2008 mussten wir fast noch etwas betrübt feststellen, dass die schweden von bored man overboard ohne vertrag sind. zwei jahre und einige eps später stellt sich das ganze etwas anders dar. das debutalbum will veröffentlicht sein und hazelwood vinyl plastics wird sich als gastgeber generös zeigen. der 21. januar ist terminiert und knapp einen monat vor dem release lassen wir "rogue" in vorweihnachtsstimmung auf uns wirken. und das passt bestens. ein schuss pathos, oszillierend zwischen den determinanten aufriss und ordnung, lässt die bräsige adventsluft nicht weichen. hier der beteuernde weitschuss mit knall, dort das verhaltene und freundliche einlenken. gegründet findet sich das maßvoll wie lausbübisch raffiniert arrangierte werk auf einem folkteppich, der weniger collagenartig auf flicken setzt, als auf ein dichtes ensemblespiel. der in stockholm beheimatete siebener befeuert mittels strammer rhythmusfraktion aus flinkem drumming und stabilisierendem bass, piano und e-guitar legen auf die melodie an, trompete und violine sorgen für die ergreifenden momente. doch das alleinstellungsmerkmal ist das markige organ von david khan. mit unausweichlicher prägnanz, croonerhaft und gar weltgewandt offeriert sich der junge mann. die, die sich dabei geschlossen um ihn scharen, sind jakob bjerkesjo (drums), henrik stalnacke (trumpet), hamon moravejzadeh (electric guitar), christopher lekstrom (violin), philip lekstrom (piano) und gustaf von essen (bass). gemeinsam gelingt ihnen eine mir manchmal etwas zu dick aufgetragene, dennoch abwechslungsreiche melange aus temporeichem und verzögertem, aus luftigen und wieder dichteren sounds, aus der entscheidungsfreiheit, nicht zwischen einem gewand entscheiden zu müssen. so kommen die vergleiche mit arcade fire oder the decemberists nicht von ungefähr und können und sollten vor allem als lob aufgefasst werden. wer diesen bands zugetan ist, wird sich an bored man overboard ebenfalls gütlich tun. das 11 track werk "rogue" wurde übrigens im sommer aufgenommen und ist von kaneoka one produziert, bereits verantwortlich u.a. the audience, daniel johnston oder king khan gewesen.



im frühen 2011 werden uns die schweden beehren, wer dabei sein möchte, hier die daten. dass es lohnt, zeigt das video doch in ausreichendem umfang, gell?
18.01.11 DE – Hannover, Glocksee
20.01.11 DE – Hamburg, Astra Stube
21.01.11 DE – Kassel, Karoshi
22.01.11 DE – Frankfurt, Yellowstage
25.01.11 DE – Erfurt, Stadtgarten
26.01.11 DE – Nürnberg, MUZclub
27.01.11 DE – Halle, Objekt 5
28.01.11 DE – Dresden, Ostpol
29.01.11 DE – Magdeburg, Projekt 7

Samstag, Dezember 25, 2010

listenterror: beste blogs 2010

die chance lass ich mir nicht nehmen. einmal im jahr gilt es, auf freunde und bekannte hinzuweisen, die in vorbildlicher weise die musikjunkies dieser welt mit infos versorgen. über die jahre hat sich gezeigt, dass am ende immer nur jene über bleiben, die wirklich biss haben, deren standvermögen in korrelation zur liebe zur musik steht. so küren wir auch in diesem jahr das konzerttagebuch zur ungeschlagenen nummer eins. getragen von den beiden stützen oliver und christoph, operiert dieses unternehmen aus den europäischen metropolen köln und paris heraus. immer am puls der zeit. mit einem täglichen konzertbericht legen sie dabei einen maßstab an den tag, der so von keinem anderen blog geleistet wird oder vielmehr geleistet werden kann. denn der enthusiasmus und nicht zuletzt auch die kennerschaft des duos besticht und macht diesen blog zu etwas besonderem. so nehmen wir nicht zuletzt auch anteil an gesellschaftlicher veränderung, werden kenner innerstädtischen szenerie und gehen über die jahre eine persönliche beziehung mit den machern ein. bei aller professionellen distanz, die die beiden gegenüber der jeweiligen musikalie herzustellen in der lage sind, halten sie nie mit einem persönlichen urteil, dem eigenen blickwinkel hinter dem berg. so bildet sich ein portfolio präferierter künstlerschaften. doch berechenbar sind sie damit noch lange nicht. festivalbesuche in übersee, wohnzimmerkonzerte, gastberichte und viele andere highlights ergänzen das tagesunternehmen. wer noch keinen besuch im konzerttagebuch getätigt hat, wird nach der ersten berührung dauergast.
daneben hat uns in diesem jahr sehr der erst vor kurzem in neues gewand gekleidete dying for bad music blog begeistert. abseitiges wird hier aufs tableau gehoben mit kenntnisreichen kommentaren und dem notwendigen schuss empathie. hier ist selbst noch für leute, die eh schon tief in der grube stehen, was zu finden. auf nummer drei steht wie bereits im letzten jahr raven sings the blues, ein blog, der wohl meiner musikalischen ausrichtung am nächsten kommt. kurz und prägnant geht es hier durch die niederungen des aktuellen musikbusiness. zudem lässt sich der macher gern zu ausflügen in die vergangenheit verleiten, immer wieder spannend.
das heer der namenlosen blogger ist groß. und so wollen wir doch noch einige nennen, die uns sehr am herzen liegen, die wir täglich lesen, denen wir treu auf der spur sind. schaut bei Ihnen rein, kommentiert, bewertet und bekundet Euer interesse, u.a. hier:
slowcoustic
analogsoulblog
platten vor gericht
pretty paracetamol
eardrums
songs:illinois
mapsadaisical
herztöne & lungengeräusche

Freitag, Dezember 24, 2010

ein (p)fund mp3 (314): merry christmas

liebe blogleser, seid herzlich von dieser seite des klienicums gegrüßt! es ist Eure seite, denn wir sind nur zu diensten! in diesem sinne wünschen wir Euch das schönste aller weihnachtsfeste! im kreis Eurer lieben besinnliche, friedliche und erholsame tage. bleibt gesund!
und damit dies etwas leichter fällt, haben wir einen sack voll feiner lieder angehängt. es sind der besonderen welche, passend zum anlass. wir hoffen, die allgemeine schwemme von christmassongs hat Euch nicht die neugier genommen, um auch diese anzuhören. bis demnächst! (kleines gewinnspiel am rande: wer herausbekommt, welcher sänger einer band hier in solomanier - unter falschem namen - agiert, riskiert, ein überraschungspackerl zu erhalten! wer als erster den namen vollständig in den kommentaren hinterlässt, gewinnt!)
arranged marriage with tamara finlay - the red and the green
casey shea - all i want for christmas is you
the bell beat - christmas break
the fruiting bodies - hit the slopes
jeremy porter & the tucos - no use for christmas
the paincakes - santasweatlive
sylvan lanes - christmas from a deadmall
zach curd - a christmas carol
fireworks - maybe this christmas
lightning love - a town of glass
daniel - oh holy night
dent may - holiday face
tape deck mountain - blue christmas
tape deck mountain - christmastime is here again
banjo or freakout - frosty the snowman
mehr gibt es übrigens auch noch hier.

Donnerstag, Dezember 23, 2010

glotzt nicht so romantisch (134): the bell beat

so viel kann ich Euch über the bell beat noch gar nicht erzählen. aufgefallen sind sie mir durch das feine video (nummer eins), nachstehend. einst begann die geschichte als ein soloprojekt des sängers und gitarristen randy bishop unter dem vorzeichen sh! the octopus. auch ein hübscher name, oder? detroit, michigan, war das pflaster, von dem aus die reise losging. das muss so in 2003 gewesen sein. bald rekrutierte bishop einen weiteren gitarristen, nämlich andy stachowiak, einige zeit später noch den drummer joel pearson und den bassisten chris sesta. erst im juli letzten jahres stiess marina trejo hinzu, und wer das video bereits gesehen hat, wird wissen, warum ich diese personalie betont wissen möchte. ihr gesang, aber auch ihre keyboard performance gehören für mich nun schon unzertrennlich zum sound der band. "the charrot chase" hieß das debut, es erschien in 2007 und noch unter dem alten namen. der nachfolger scharrt mit den hufen. das 10track werk "our manderley" wird ende januar erscheinen und zwar auf dem vortrefflichen suburban sprawl music. ich verspreche mir einiges von dieser truppe, die ihren amerikanischen indiepop so gelassen und zugleich herzerwärmend vorträgt.
the bell beat - christmas break (2010)
sh! the octopus - the new year (2009)


Mittwoch, Dezember 22, 2010

listenterror: beste konzerte 2010

irgendwann müssen auch wir ran, den jahres abschließenden listenterror gilt es also zu absolvieren. es nimmt überhand und dennoch hat es eine tradition, an der wir festhalten wollen. denn die reflektion eines musikjahres erscheint uns wichtig. das jahr darauf zu reduzieren, wäre zugleich schändlich. es bleibt alles in allem eine blasse übersicht, die vor allem eines ist und bleibt: lückenhaft. wir beschränken uns in 2010 auf folgende kategorien: beste konzerte, siehe diesen post, beste blogs, beste songs und beste alben, wobei letztere in mehrere kapitel aufgeteilt sind, wovon das letzte auch am letzten tag des jahres erscheinen wird. Eure meinung ist gefragt, hinterlasst auch gern Eure listen und bewertungen! viel spaß!

einer stahl allen die show, david thomas broughton brachte es zudem fertig, die hauptband, immerhin einen sensationeller act wie shearwater, an die wand zu spielen. seine fertigkeit, das humorige schauspiel mit der ernsthaftigkeit seiner texte in einklang zu bringen, war atemberaubend. seinen verschraubten liedern folgte ich in bann geschlagen. mit den born ruffians schlug in letzter minute noch eine band in den top drei die zelte auf. ebenfalls nicht auf die gerade melodie gebucht und dabei elegant und unaufgeregt avantgarde. nur nina nastasia konnte sich noch dazwischen quetschen. ein konzert für die sinne und labsal für den gestressten geist. ansonsten ein konzertjahr, das zum einen bewies, dass man sich aufs orange blossom special verlassen kann und andererseits, dass unerwartetes in aller regelmäßigkeit auftritt.

1.) david thomas broughton, 59:1 münchen ****1/2
2.) nina nastasia, vereinsheim münchen ****1/2
3.) born ruffians, on3 festival münchen ****-****1/2

4.) chokebore, kafe kult münchen ****
5.) archie bronson outfit, atomic café ****
6.) unbunny, obs beverungen ****
7.) garda, obs beverungen ****
8.) the jog foggers, obs beverungen ****
9.) the innits, obs beverungen ***1/2 - ****
10.) the tallest man on earth, 59:1 münchen ***1/2-****
11.) shearwater, 59:1 münchen ***1/2
12.) saint silas intercession, obs beverungen ***1/2 - ****
13.) us rails, kulturhaus wldkrbg. ***1/2
14.) golden kanine, obs beverungen ***1/2
15.) william fitzsimmons, obs beverungen ***1/2
16.) we were promised jetpacks, 59:1 münchen ***1/2
17.) the hold steady, 59:1 münchen ***1/2
18.) telekinesis, on3 festival münchen ***1/2
19.) crystal fighters, on3 festival münchen ***1/2
20.) woven hand, obs beverungen ***1/2
21.) the death letters, obs beverungen ***1/2
22.) gemma ray, obs beverungen ***1/2
23.) forest fire, 59:1 münchen ***1/2
24.) earthbend, obs beverungen ***1/2
25.) candelilla, ampere münchen ***1/2
26.) lianne hall, ampere münchen ***1/2
27.) murder by death, obs beverungen ***1/2
28.) kings of leon, olympiahalle münchen ***-***1/2
29.) gustav, muffathalle münchen ***
30.) champions, obs beverungen ***
31.) men, muffathallte münchen ***
32.) dansette junior, muffathalle münchen ***
33.) hunter valentine, ampere münchen ***
34.) battlefield band, kulturhaus wldkrbg. **1/2-***

neue töne (908): duke garwood

das , was ich gemacht habe, nachdem mir die ersten töne von duke garwood unter die haube kamen, war nach einem bild von diesem dreisten kerl zu suchen. der in einer gelassenheit, die ganze bücher füllen würde, einen so ekstatischen blues zaubert, der mit einer aufgerauten und zugleich belegten stimme kleine feste feiert. dabei schleudert seine e-gitarre riffs und funken, funken und riffs ins rund. das erste foto enttäuscht nicht. ein langmähniger riese, breitbeinig auf einem ächzenden stuhl, die gitarre wie ein beil quer über die beine gelegt. freundlichere bilder folgen. garwood beginnt allerdings seine karriere unter gänzlich anderen vorzeichen. in den späten achtzigern spielt er die sechssaitige auf einem track des debutalbums von the orb. und das bei seiner kindheit! mit zwei gniedelt er bereits auf einer ersten gitarre, mit zehn jahren kommen piano, harmonika und klarinette hinzu. sein bezugskreis ist die plattensammlung seiner mutter, die fast ausschließlich blues enthält. so saugt er von john lee hooker bis big bill broonzy alles auf. kein rock 'n' roll, wie es die biografen immer wieder betonen. und diesem motto bleibt er treu. seine musik ist kein braver hund, der speichelleckend hinter einem herläuft. im gegenteil wirst du dir die scherben selbst aufklauben müssen, um daraus ein ansprechendes mosaikbildchen zusammenzustellen. töne, die bissig zueinander sind, und dennoch einander nicht widerstehen. tonfolgen, die verwirrung schaffen und trotzdem nur gemeinsam die irrung aufheben. wie übungen zuweilen klingen songs von duke garwood und doch wird man sich ihrer faszination recht schnell bewußt. dieses unbehauene, lose, der frei schwingende blues, der angewetzte country, der intermittierende jazz. gebrochenheit, die sich in hypnose weidet und im erzählen die lesart wechselt: ein bellen, knurren, ein niesen, ein gutturaler aufstoss. psychedelische elemente, drone zuweilen, hier darf sich vieles lange zeit nehmen. und so wechselt garwood immer wieder seine kleider, die latte seiner veröffentlichungen beweist es.

mit "dreamboatsafari" legt er am 25. januar auf fire records ein neues werk vor. es entstand, nachdem er mit mark lanegan auf tour war, den er als seinen geistigen bruder über dem atlantik bezeichnet. auch gemeinsam werden sie im kommenden jahr ein album herausbringen. auf "dreamboatsafari" wird zunächst aber wieder der blues herrschen, zur hilfe kommt garwood dabei paul may, der langjährige mitstreiter an den drums. wieder: viele stimmungen, die verschiedensten texturen. mal murmelnder gesang, dann michael gira- sches gedrohe. heiß und kalt. wenn du ihn hörst, nimmt ein foto zur hand, eins von den freundlicheren, das hilft.
duke garwood - jesus got a gun

Dienstag, Dezember 21, 2010

neue töne (907): generationals

die kollaboration von ted joyner und grant widmer unter dem vorzeichen generationals hatte ich schon öfter in der mache. doch der ausführlichkeit haben sich die beiden bis dato entzogen. liegt vielleicht an diesem distanzierten, schimmerigen klangbild, das zugleich verweise in die vergangenheit beinhaltet, aztec camera, felt, you know. nicht, dass ich mit den diesen bands nichts anfangen könnte, im gegenteil. aber etwas anachronistisch kommen uns generationals schon, zumal sie dieses klangexperiment in 2010 sehr konsequent durchziehen. the eames era hieß die vorgängerkapelle, ging ca. 2008 in die brüche und wurde von den beiden protagonisten bei gleichzeitiger rückkehr nach new orleans durch die neue konstellation ersetzt. "con low" war recht schnell der erste release. im november dieses jahres legten die zwei mit der trust ep wirkungsvoll nach. feedback loops und beats aus der drum machine tun hier das eine, doch der harmoniegesang, die popschleifchen, die stechend helle e-gitarre das ihrige. diese truppe ist meine reminiszenz an die neuzeit und ich fühle mich modern. vor gut einem jahr posteten die beiden ihre songs noch unbekümmert auf youtube und erbaten sich feedback. das bekommen sie mittlerweile von vielfach prominenter seite. das zweite full length ist wohl auch schon im sack und mit "actor-caster" darf man sich auf neuerlich blitzende sternchen am firmament freuen. am 29. märz wird es soweit sein, auf park the van.
generationals - trust (from: "trust ep")
generationals - when they fight, they fight (from: "con law")
generationals - wildlife sculpture (from: "con law")

Montag, Dezember 20, 2010

neue töne (906): danielson

dem daniel smith gilt es zu huldigen, weil schon die ersten töne seines neuen werks von einer güte zeugen, die andere zeit ihres lebens..., ok, alte sosse. aber mit "best of gloucester county" steht nun mal ein neues album von danielson an, der gern auch unter danielson famile oder br. danielson veröffentlichte. das mittlerweile wieder etwas rührigere sounds familyre label zeichnet für den release verantwortlich und gibt dafür den 22. februar an. "grow up" ist kompromisslos, mit harscher gitarre und sich überschlagendem gesang macht es auf sich aufmerksam, brilliert mit glockenspiel und hymnischem soundbild. es ist das erste lebenszeichen von danielson innerhalb der letzten fünf jahre. wird zeit, denkt man, wenn man zudem sieht, wer hier alles unterstützung leistete: sufjan stevens, jens lekman sowie emil nikolaisen. orchestraler pop ist diesen auch nicht fremd und so fügen sie sich prima in die klänge von danielson ein. wie überhaupt die truppe eine neue ist, mit der sich smith umgeben muss. neben seinen beiden brüdern gingen der band innerhalb der letzten jahre zwei weitere freunde verlustig, so dass die "familie" gänzlich neu formiert werden musste. den backgroundchor aus den beiden schwestern megan und rachel sowie seiner ehefrau elin konnte er halten, ansonsten scharen sich derzeit um ihn vor allem jungs aus seiner heimat gloucester county: patrick berkery an drums, percussion, evan mazunik (piano, orgel), joshua stamper (bass), sufjan stevens (banjo, gesang) und andrew wilson (e-guitar). das best of im titel weist nicht auf eine retrospektive hin, mehr auf ein ankommen smiths in seiner heimat, dem einrichten und vielleicht sogar sesshaft werden. zur folge hat das, sich hier auch vom besten zu nehmen. so nutzt er u.a. all die vorteile, die es hat, wenn man labeleigner ist, u.a. produktionsmöglichkeiten. der sound ist voller, als bisher gewohnt, die arrangements gewogener. warten wir noch zwei monate ab.
tracklist: 1. complimentary dismemberment insurance / 2. this day is a loaf / 3. grow up / 4. lil norge / 5. but i don't wanna sing about guitars / 6. people's partay / 7. olympic portions / 8. you sleep good now / 9. hovering above that hill / 10. denominator bluise / 11. hosanna in the forest
danielson - grow up (2010, via pitchfork)
danielson - animal in every corner (from: "trying hartz", 2008)
danielson - things against stuff (from: "brother is to son", 2004)

Sonntag, Dezember 19, 2010

zu gehör getragen (132)

sparrow and the workshop - crystal falls (2010)
> verzeihliche stillosigkeit im engeren sinne, ein wandern zwischen darkfolk, rock 'n' roll und pop, zwischen tradition und modern, 3-3,5/5

jane weaver - the fallen by watch bird (2010)
> bewegliches folktronica projekt, konzeptionell dicht, musikalisch fluoreszierend, es mangelt lediglich an qualitativer konstanz, 3/5

the moondoggies - tidelands (2010)
> vom countryfizierten bluegrass zu deutlicherer rock and roll usprünglichkeit mit hang zu ansehnlicher staffage, doch: der hörer verträgt mehr mut, 3,5/5

this is the kit - wriggle out the restless (2010)
> ein puristisches wie stilistisch sorgenfreies folkwerk, ein privatkreisel, der sich wie von ungefähr in unseren lebensraum hineindreht, danke, 3,5/5

neue töne (905): stealing sheep

unter alt folk verbuche ich das londoner trio mal. vorher weiche ich aber schnell noch zum red deer club aus. wem hier eine assoziation fehlt, der sei an benjamin wetherill, george thomas, jamie harrison usw. erinnert, die allesamt beim kleinstlabel aus manchester veröffentlich haben. zurück zu stealing sheep, wie sich becky, emily und lucy getauft haben, die mittlerweile auch teil des red deer club sind. einen namen aber machten sie sich vor allem mit ihren auftritten. so gaben sie einige bbc live session, traten bei festivals auf, waren auf tour und spielten als support. das kommt alles nicht von ungefährt. ihre hausaufgaben haben sie an der school for arts eines gewissen paul maccartney gemacht, mit dem sie auch in eine one in one writing session gingen. die mädels haben einige kleinere veröffentlichungen zustande gebracht, die letzte war die ep "what if the lights went out", die fünf tracks enthält, angereichert mit harmoniegesängen und erfrischenden arrangements, angelehnt an akustisches instrumentarium wie cello, violine und glockenspiel. der rest ist magie. aus alten synthesizer herausgepult, der gepickten gitarre entlockt, dem akkordeon unwillentlich widerfahren. die vergleiche sind bei solcherart gebahren schnell gezogen. und reichen von vashti bunyan bis hin zu feist und bat for lashes. mir kämen da eher noch first aid kit in den sinn, auch das aufstrebende junge duo tuo aus unseren landstrichen, wenngleich die engländerinnen einige schritte weiter sind. die atmosphäre ihrer tracks ist dichter, jeder musikalische sidestep macht sinn und so wirkt ihr auftritt professionell und beschwingt zugleich. das hat verve und zeugt von einem gestählten selbstbewußtsein, einer neuen, frischen generation. von einem full length ist nun schon die rede, kann man nur hoffen, dass sich nächstes jahr dahingehend tatsächlich etwas abzeichnet. die geduld sollte man bei diesen jungen menschen auf jeden fall mitbringen. eine maxisingle als appetizer ist aber schon mal für den februar des kommenden jahres geplant, sie wird "the mountain dogs" heißen.
stealing sheep - hole in the water

Samstag, Dezember 18, 2010

zu gehör getragen (131)

james blackshaw - all is falling (2010)
> 12 string artistik, orchestraler denn je mit u.a. glockenspiel, piano, percussion, violin, counting voices, flute, alto saxophone, cello, jahresmusik, 4/5

lower dens - twin-hand movement (2010)
> ein album, wie es mindestens jedes jahr eines braucht, ausgeschlafen, gerührt, nicht geschüttelt, angelehnt, zugewandt, vertraut und doch neu, 4/5

richard thompson - dream attic (2010)
> solider bluesfolker, wenn nicht hinter dieser brüchigen stimme ein überaus kritischer geist stecken würde, der der über sechzigjährige nach wie vor ist, 3,5/5

white pines - the falls (2010)
> unbeachteter dreamfolk, der die daumenschrauben in sachen sentiment und distanzlosigkeit erbarmungslos anzieht, 4/5

neue töne (904): bardo pond

in der liste der kommenden alben für 2011 hatten wir bardo pond bereits platziert. Ihr findet sie unter dem 11. januar. doch das ist nicht ganz richtig, denn mit ihrem selbstbetitelten neuen werk treten sie bereits ab dem 06. dezember dieses jahres an. es ist das erste album, dass die philadelpian für fire records eingespielt haben. dass es keinen namen trägt, mag einen grund haben, der mir allerdings nie gewichtig genug sein kann. und selbst, wenn eine völlig neu fomierte truppe aufspielt, könnte man immer noch den namen anpassen. die antwort nach dem warum gibt michael gibbons: "why? it's a distillation. two decades of playing together have sandblasted away everything unessential and left us with what we have here. it was like no one else before them had ever gotten near the plagal cadence, not lou reed or the stooges or 2,000 yrs of church music. they invented it all over again, independent of any of that, after gawd knows how many yrs of flailing away and burning themselves up. i fucking love these songs. and while i hate writing almost as much as i hate third-degree burns, i have to say it is a joy to be able to tell you about this record. i feel like neil fucking armstrong." ok, ich bins ein wenig zufrieden. der sechsköpfige haufen, der seit jahrzehnten aktiv ist und gern dem drogenverseuchten space-, acid- oder was auch immer rock zugeschrieben wird, legt ein gewichtiges werk vor, wie es sich geziemt für so ein schwerbewegliches monstrum. 1989 gründeten die brüder michael und john gibbons bardo pond. in ihrem wohnzimmer hielten sie zweimal wöchentlich ausgewachsene jamsession ab. dabei zielten sie zunächst auf uneingeschränkte freiheit, bekamen aber langsam die kurve zu struktur und ordnung. den eigentlichen namen verlieh der band das erste hinzugestossene neumitglied, der gitarrist clint takeda, entlehnt dem tibetanischen totenbuch. das war 1991. isobel sollenberger kam hinzu, sängerin und flötistin, der schlagzeuger bob sentz. die rekrutierung war relativ einfach, denn die betreffenden waren klassenkameraden der gibbons brüder an der kunstakademie. schnell wurde bardo pond das flaggschiff der psychedelia space rock bewegung von philadelphia. die dröhnenden gitarren, die verzerrungen, rückkopplungen, noiseattacken, das mäandernde, in der schwebe haltende. die band war hier ganz vorn dabei. dennoch gelang es ihr, sich von anderen unterscheidbar zu machen. bluesanleihen, avantgardistische ausbrüche etwa und ausflüge in den free jazz oder no wave. je besser sie auf ihren instrumenten wurden, umso mehr gaben sich die mitglieder von bardo pond auch traditionellen einflüssen hin. die lebendigkeit ergab sich zu diesem zeitpunkt aus dem interesse für krautrock und der konstante experiment in der indieszene, angelehnt bei spacemen 3, sonic youth und kollegen. aaron igler, verantwortlich für electronics und jason kourkounis an den drums komplettieren mittlerweile das lineup. das neue album weist eine offenheit aus, einen mangel an dichtheit, dass sich die wurmigen gitarrenspuren herzhaft durch das dürre soundgerüst schlängeln können. an giftigem mangelt es dennoch nicht. nur wirkt die musik in ihrer gesamtheit findiger, geradezu mutiger. wenn man das bei einer band sagen darf, die sich konventionen von jeher verweigerte. kauft "bardo pond", es könnte der richtige weihnachtssoundtrack sein. versprechen kann ich es aber nicht.
bardo pond - don't know about you

Freitag, Dezember 17, 2010

ein (p)fund mp3 (313)

ein einstieg nach maß in dieses (p)fund, oder?, rechnen wir ab dem 15. februar mit "the gathering", auf thrill jockey:
arbouretum - destroying to save
"immer kommt anders als du denkst" heißt das feine debutalbum der berliner singer / songwriterin, wir hatten berichtet, einen neuen song gibt es nun zu bewundern, der uns auf kommendes einstellen soll, machen wir gern, einstellen und so, dank an analogsoul:
illute - you go
ein kandisches duo, das in berlin lebt, ist so ungewöhnlich nicht, hier sprechen wir aber von einem, das sich mit musik beschäftigt, die über das alltägliche hinausgeht, wie immer bei bad panda records via: license: cc-by-nc-sa-3.0:
southern shores - grande comore
southern shores - mauna loa
nichts fremdes mehr sollte das zukünftige album "underneath the pine" auf diesem blog sein, zumindest im sinne der promotion, wir machen dies gern und ohne gegenleistung, jawohl, für das am 22.02. erscheinende carpark produkt:
toro y moi - still sound
deepak mantena stammt aus oxford, mississippi und hat sein gesamtes musikalisches lebenswerk auf einen 'handheld recorder' gebannt, uns lässt er daran immer wieder naschen, das 6track werk "summer friends" erscheint auf illegal art am 01. februar:
junk culture - summer friends
eine weitere und damit auch die letzte single von ihrem selbstbetitelten debut schmeissen diese jungs unters volk, beworben wird damit das bereits auf funny/not funny erschienene werk:
invisible hand - coy trap
invisible hand - there's room in my will
kann man Euch das zumuten?, ein kleines wagnis fürwahr, den wham klassiker gecovert an Euch weiter zu reichen, die band ist im januar auf deutschlandtour, wers dann vielleicht noch live geniessen wollte:
i like trains - last christmas
nun gehts aber auch rund bei ihm, gerade den elterlichen fittichen entronnen, vermutlich noch gar nicht volljährig, bedenkt man die restriktive politik der staaten und trotzdem auf dem weg zum indiestar, eine neue single "should have / i know (you're all done with me)" ist für den 28. januar angepeilt, während das selftitled full length von cloud nothings für den 25. anvisiert ist:
cloud nothings - should have by carparkrecords
cloud nothings - understand at all by forcefieldpr
die band hat uns dieses jahr bereits ein ausgezeichnetes album geliefert, nun wollen sie uns also noch das weihnachtsfest versüssen, bitte sehr:
common prayer - winter wonderland

sie flitzen nach wie vor, also tourtechnisch, an uns vorbei und auch das album "nothing fits" hat schon etwas zeit auf dem buckel (kam auf in the red am 09,11. heraus) und dennoch muss ich Euch den vierer aus detroit wiederholt antragen und wenns nur wegen des fotos ist:
tyvek - 4312
ein terminhinweis in besonderer sache, denn das feine münchner label kyr records feiert mit Euch weihnachten, wie?, ganz einfach am 18.12., ab 20 uhr im feierwerk/kranhalle einfinden, mit dabei werden sein: mexican elvis, containerheads und sir simon, und glühwein, heißt es...
mexican elvis - jeronimo
und noch ein track zum feste, und weil es vom erstaunlichen label labrador stammt, nehmen wir das lied des stockhomers gern in unsere kunde auf:
pallers - artic hymn
auch teil unserer 2010 abschiedsaufgabe und zugleich abschnitt des 2011 einläutens, die band der stunde, auf fat possum, mitte februar: yuck:
holing out by yuck

meligrove band
17.02.11 Hamburg (DE), Astra Stube
18.02.11 Berlin (DE), Bang Bang Club
19.02.11 Offenbach (DE), Hafen2 Festival
20.02.11 Karlsruhe (DE), Kohi
21.02.11 Freiburg (DE), The Great Räng Teng Teng


the black atlantic

29.01.11 Göttingen (DE), The Living Room Society
30.01.11 Hannover (DE), UJZ Korn
01.02.11 Kiel (DE), Schaubude
02.02.11 Hamburg (DE), Haus III&70
03.02.11 Berlin (DE), Schokoladen
04.02.11 Kassel (DE), Schlachthof
05.02.11 Zwickau (DE), Moccabar
06.02.11 Bamberg (DE), Morph Club
11.02.11 Wuppertal (DE), Bürgerbahnhof Vohwinkel
12.02.11 Erfurt (DE), Franz Mehlhose
13.02.11 Erlangen (DE), E-Werk
23.02.11 Stuttgart (DE), Cafe Galao
26.02.11 Cologne (DE), King Georg

Donnerstag, Dezember 16, 2010

neue töne (903): metal mountains

in einer der letzten "ein (p)fund mp3" ausgaben hatte ich bereits einen hinweis auf metal mountains gegeben. inkl. eines obligaten höreindrucks. heute gilt es, dem noch etwas nachzusetzen, denn es handelt sich bei der ganzen chose doch um eine ausbaufähige besonderheit. es ist ja nicht so, dass es mir an themen mangelte, so werden tatsächlich nur jene fische an land gezogen, die mir, voller appetit, den größten genuss versprechen. und der ist bei diesem trio scheinbar vorprogrammiert, sammeln sich doch unter diesem pseudonymdach helen rush, p.g. six und samara lubelski. wollte man sie in eine ordnung bringen, käme man wohl in schwulitäten, was den status, letztlich die reihung in einer prioritätenliste beträfe. ist aber auch weniger wichtig, begreift man die band als eine kongeniale einheit. und nicht weniger ist sie. mit "golden trees" legt sie nun ein erstes vermächtnis vor. es ist das posthume geständnis eines wie phoenix aus der asche wieder auferstandenen tower recordings ensembles. denn alle drei musiker gehörten dieser dem new weird america verschriebenen band an (und galten nicht umsonst als deren schlüsselmitglieder). gegen 1999 war dann allerdings feierabend mit den innovationen, der tapferkeit gegen den musikalischen feind. den einen oder anderen sah man solo weiterarbeiten, sich gegenseitig unterstützen, hungrige füttern (ach, samara!). doch die lücke, die tower recordings hinterließ, so sehen es viele, wurde nie wirklich gefüllt. die einen haben gewartet, die anderen nicht. überrascht werden beide sein. jedenfalls solange sie nicht von der schon seit längerem währenden zusammenarbeit der rund um new york aktiven wussten (sie traten bereits in 2007 vor yo la tengo auf). dass man schließlich auch ins studio ging, war zunächst eine randerscheinung. schlägt aber fest zu buche. helens gesang dominiert und wird zugleich heimgesucht von den filigranen gitarrentunes des p.g. six, den violinenanwandlungen samaras und der gemeinsam gegossenen liquiden bis schwerflüssigen suppe. die psychedelische grenzenlosigkeit und die gebundenheit des folkrocks finden bei metal mountains eine gemeinsame tür, durch die es sich behände schlüpfen lässt. "golden trees" erscheint am 25. januar auf amish records und wird sieben überaus irdische tracks enthalten und zugleich fürs abheben sorgen.
metal mountains - structures in the sun

Mittwoch, Dezember 15, 2010

zu gehör getragen (130)

breathe owl breathe - magic central (2010)
> stimmen- und celloschmelz, violinenstreich, pianotupf, perkussionsgedröppel, gedämpfte leidenschaft, perfektion, die sich nicht räkeln muss, 4-4,5/5

sharon van etten - epic (2010)
> am horizont zeichnet sich eine schwache, magische linie, ein tänzeln darauf gelingt der jungen amerikanerin mit ihrem zweiten album nicht, 3/5

minks - by the hedge (2010)
> schwelend säuerlicher, von verruchtheit durchwirkter, akustisch angetäuschter, elektromagisch verstärkter naivpop, 3,5-4/5

daniel higgs - say god (2010)
> ein kauz beim bekenntnisse stemmen, shrutibox, harmonium, banjo und das mantrische kreisen überm grubenrande, 4/5