wenn sich unter der rubrik beste alben 2010 eines aus 2011 wiederfinden lässt, dann lässt das zum einen erahnen, wie früh alben produziert, aber noch nicht veröffentlicht sind, wie sinnreich promofirmen arbeiten können und wie wenig vorsichtig zuweilen mancher blogbetreiber vor sich hinwerkelt. das album von eric & magill ist und bleibt auch vorerst für den 25. januar 2011 terminiert. dass es allerdings auch 2010 rocken kann, zeugt zumindest von qualität. denn es muss sich spät in die bestenlisten geschoben haben. nun kann es beweisen, ungewollt, aber es ist nun, wie es ist, ob es langen atem hat, der für ein ganzes weiteres jahr reichen muss. schauen wir hinter die kulissen. hinter der bandbezeichnung stecken zwei typen, die nicht so unbekannt sein sollten, jedoch nicht genug, um sie sogleich in den zweifelhaften status super... irgendwas erhoben zu werden. doch, doch zumindest mit ryan weber verbindet mich einiges, seine zugehörigkeit zu decibully genügt hierfür. sein kompagnon ist niemand anderes als eric osterman, der gründer von camden. das ganze hört sich wie ein billiges midwest namedropping an, führt man zudem the promise ring oder dashboard confessional an, die in der bandzugehörigkeitschronik der beiden auch auftauchen dürfen. auch chris walla von death cab for cuties darf sich rühmen, mit den beiden gespielt zu haben. so macht sich der mittlere westen auf seine weise breit. und wenn in bandcamp dieses gemeinsame projekt breit ausgetragen wird, dann ziehen eben alle ihre register, um das debutalbum fleißig zu promoten. die brillanz des werks machte zügig die runde. und geschwärmt wurde vor allem von der masse an beteiligten indiestars (augenzwinkern liest hier immer mit, immer). und die geschichte trug sich folgendermaßen zu. weber hockte eine zeitlang in armenien, warum auch immer (ich meine, er hat eine dame aus dortigen gefilden erwählt). aus seinem containerbüro heraus war er mit der welt in verbindung, u.a. mit jenem benannten osterman. nichts einfacher als musikalische ideen auszutauschen. schnell waren andere mit eingebunden. das liest sich wie ein who is who der aktuellen musikszeneria, nur ein paar der beteiligten kapellen: shearwater, the dirty projectors, volcano choir, collections of colonies of bees, joan of arc, headlights, sufjan stevens, maritime, the snake the cross the crown, parts and labor, juniper tar, the teacups usw., am ende sangen über vierzig menschen in ihre computer, um einen persönlichen beitrag zu "all those i know" zu leisten. und das ist schließlich ein füllhorn der stile geworden, angereichert mit schmalhans folk, mit elektronischen verweisen und kopplungen, mit harmoniegesängen und soloauftritten, mit schlafzimmerpop und jazziger lustbarkeit. mal dominieren atmosphäre und schummerige stimmungsmacherei, dann wieder ist der sound direkt, offensiv und klar. die vielseitigkeit ist das deutlichste merkmal in einer kaum zu fassenden produktion. ein bißchen erinnert mich das ganze an die gayngs story, die vor knapp einem jahr ebenfalls für furore sorgte. bis zum 24. januar ist noch etwas zeit, aber mein erstes highlight hat das jar 2011 bereits. ein erstes hinein hören ist hier möglich: klick.
eric & magill - all those i knoweric & magill - you make it so good
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