Mittwoch, Dezember 15, 2010

neue töne (902): white pines

um ein album kommen wir in diesem jahr nicht drumherum. es ist "the falls" von white pines. die gründe liegen auf der hand. zum einen haben wir es dabei mit joseph scott zu tun. wem der name auf den ersten hüstler nichts sagt, dem wird er sogleich vertrauter, wenn die bandnamen canada, cotton jones oder saturday looks good to me fallen. in all diesen ist der mann aus ohio beheimatet. ein grund, ein nicht unwesentlicher, wie ich meine. denn keiner dieser kapellen könnte man in irgendeiner hinsicht einen vorwurf machen. im gegenteil stachelt dieser umstand die neugier an. zum anderen, wir nähern uns also dem zweiten grund für diese vorstellung, wird unter dem moniker white pines ein folk gefeiert, der dem mittleren westen zugeschrieben wird, der den roots verbunden ist und der dennoch eine ganz persönliche färbung erfährt. durch eben jenen joseph scott. seiner und seines debuts hat sich yer bird records angenommen, die hervorragende schmiede für akustisches und manchmal auch etwas breiter angelegtes, aber immer für songwritertum der innigen sorte, denken wir nur an the gunshy, an j. tillman, blackbird harmony und wie sie alle heißen. scott reiht sich hervorragend ein und hat dazu ein organ, das der klage eng verbunden ist, das der sehnsucht ein maß aufzwingt, wie es dem menschlichen sonst fern ist, das den mut mit der entschlossenheit verbindet, das dich aufsaugt. und das genauso munter drauf los quetschen kann, das das pfeifen des windes imitiert und sich im ungezwungenen schaukeln des walzers, in der kulisse einer vorstadt sicher bewegen kann. indiefolk fand ich eine gelungene bezeichnung für eine musik, die sich dichter gestaltet als es der akustische folk je bereit zu tun ist, die aber auch nie zu dick auffährt, um sich dem rock 'n' roll zu fügen. die harmoniegesänge, das schwebend hymnische, die lockende gitarre, viele elemente lassen sich wiederfinden, die u.a. bands wie fleet foxes oder bon iver reif für die große bühne gemacht haben. scott fügt seine erfahrungen hinzu, immer nah am verlust, am stets ungestillten hunger, an der einsamkeit. eine hammond zeichnet den horizont und etwas gläsernes bewahrt noch den schein, da sind die letzten sekunden längst verronnen. als könnte man sich etwas von diesem einen lied nachher noch in die vitrine stellen. mit "homes" und "woods" kann ich Euch zwei der schönsten beispiele vorstellen. und danach macht Ihr Euch auf den weg zum label, kauft ein und gedenkt Eure liebsten. beschenkt sie, ehrt sie! zehn songs sind die einer zu viel.
white pines - woods

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