über elam blackman kam ich auf shakey graves. eigentlich wollte mir elam ein neues album (eine compilation), das über sein constant clip records veröffentlicht wird, vermitteln. doch in der informationsrunde stiess ich auf diesen anderen kerl. texaner, so die mär. zum gitarre spielen kam er wie viele andere, er wollte mädels beeindrucken. mit einer verblichenen akustikgitarre begann es. das mädel und er gingen getrennte wege, er aber spielte sich fortan die finger wund. seine frühen hörerfahrungen bekam er durch den eisenharten springsteen fan, den er in seiner mutter fand. später kamen townes van zandt, michael hurley, jimmy rodgers und viele andere hinzu. bald nahm er seine musik auch auf, musste sich aber mit eher unbefriedigenden soundergebnissen zufrieden geben. aus den misslichen umständen erwuchs aber nach und nach ein ganz eigener shakey graves klang, der dem jungen kerl eine aura der alten zeit verpasste. was seine billigen mikrofone nicht hergaben, sie rauschten entsetzlich, begegnete er mit einem blechernen klang. er fing an seine kleine finesse zu lieben, wenngleich er sicher auch auf studioatmosphäre setzen wollte, wenn er denn könnte.
mit "roll the bones" brachte alejandro rose-garcia, so sein bürgerlicher name, seine ersten aufnahmen unter die leute. die bandcamp seite lässt einen kostenfreien download dieser songsammlung zu. doch ein paar bucks sollte man schon übrig haben für erstaunlich reife lieder. so spielte er zwei davon auf einer 1932er gibson ein, die einst einem leutnant gehörte, der u.a. bei der landung in der normandie dabei war. die großmutter eines freundes war mit diesem jay manlay befreundet. ihr enkel reichte das stück an skakey graves weiter. heute widmet er die songs "roll the bones" und "built to roam" diesem arg angegriffenen holz. ein geschichtenerzähler ist er. die musik shakey graves geht unmittelbar unter die haut, sei es der wüste stomp oder die besinnliche moritat, immer ist ein feuer dabei, dessen erlischen man sich nicht vorstellen kann. oder mag, es muss unter den schlimmst vorstellbaren schmerzen geschehen. "proper fence" fliesst nur so aus der sechssaitigen, der rhythmus ist munter in die hände geklatscht, eine zweitstimme sorgt für abrundung. "the seal hunter" ist ein abgründig anmutendes stück, "bully's lament" ist banjo dominiert und ein vortrefflich kleiner folkstampfer mit wundersamer melodie. "word of mouth" ist ein heuler, wie ihn michael hurley nicht besser hätte hinbekommen. mit shakey graves begegnet uns ein variantenreicher, gewitzter und zugleich geerdeter musiker. wie denn anders auch? großes geld hat er nicht verdient und berühmt ist er noch lange nicht. vielleicht gelingt ihm der sprung, wenn sein aktuelles kickstarter projekt wurzeln schlägt, die entwicklung ist gut in sachen erstes studioalbum. hoffen wir, dass die förderung bald früchte trägt.
shakey graves - once in a whileshakey graves - doe, jane
shakey graves - unlucky skin
shakey graves - roll the bones
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