mit the almanac shouters nähern wir uns dem folkpunk michigans, vielmehr dem kalamazoos. denn, wenn man den berichten trauen darf, ist der in dieser kleinstadt zuhause, also im sinne von willkommen und auf süffige weise beheimatet. die konzerte, die der dreier um sänger alex quinlan zu geben pflegt, sind ausgesprochen heitere veranstaltungen, stets gut besucht und enden regelmäßig in wüsten gelagen (der letzte passus entspringt meiner phantasie, ist aber der tatsache entsprungen, dass die band selbst ihre stadt als student ghetto bezeichnet, und diese wollen gemein bekannt unterhalten werden). alex und nola wiersma sowie rory svekric gelingt dies mit einer aufgeheizten version des folk, der sich angeschickert gibt, der auszubrechen droht, der wie angeschwipst daherkommt und dem jeglicher respekt vor betulichkeit fehlt. vorangetrieben von einem flinken und stets präsentem banjo, geleitet vom standup bass und in der spur gehalten von einer stiffeligen akustischen jagt das trio durch ihre songs. ungestüm klingt das oft, manchmal schlingert das ensemble und droht kollektiv zu kippen, dann aber greift das tempo und hält die jungen leute in der bahn. ähnlich spontan wurden the almanac shouters auch gegründet. quinlan hatte es sich zur angewohnheit gemacht, alle musikbegeisterten zu fragen, ob sie mit ihm in einer band spielen würden. neunundneunzig prozent, so erzählt er , würden sofort zusagen, aber danach geschehe nichts mehr. anders war es mit den beiden damen an seiner seite. deren entschluss war ein gefestigter und so gibt es die truppe in dieser konstellation schon eine weile. erstaunlich auch deshalb, weil alle drei nebenher fleißig studieren und nicht wirklich über zeitliche ressourcen verfügen. doch gemeinsam brachten sie es nun auch auf ihren zweiten release, mit "windmills" erschien im februar dieses jahres ein 13 tracks umfassendes kompendium ihrer letzten musikalischen anstrengungen. weniger wüst, wie es ihre video bewiesenen livedarbietungen hergeben, geht es auf dem tonträger zu. die instrumente sind brav ausgerichtet und spielen einander zu, anstatt sich übertreffen zu wollen, die stimmen sind ausbalanciert und suchen nicht den anschlag, um ihn schließlich überwinden zu wollen. so wird der punkfolk eher zum klassischen folk, wie ihn woody guthrie oder pete seeger anzustimmen pflegten. doch ganz können sie natürlich nicht aus ihrer haut und es scheppert dann gewaltig, die zügel werden gelockert und die pferde gehen durch. "a long road home" aus dem juni 2010 und "windmills" kann man via bandcamp hören, zu kaufen gibt es das ganze selbstredend auch. “all we can do is embrace the changes that come to us and try to make the best of it — a wind turbine turns the air that blows past it into something productive, and we can do the same,” so quinlan.
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