ein wandlungsfähiger bursche ist dieser rowan coupland aus brighton. einer, der nicht nur eine vielzahl instrumente selbst bedient, sondern der diese auch sinngebend einzusetzen weiß. im ergebnis besticht er mit bewegungsreichen folksongs, die gern das pastorale suchen, sich psychedelischer verweise nicht verwehren und doch immer ganz bei ihm sind. wie eigene kinder, schwer behütet, entlässt rowan seine lieder und bietet sie dar wie kostbarkeiten. seine gitarrenfiguren sind flink und auf eine art segensreich, wie es nur vertrautheiten sein können. seine stimme erinnert manchmal an david thomas brougton, weniger bezüglich der klangfarbe als der freude an der arbeit mit ihr, sie ist brüchig hier, klar und freundlich dort, sie schwingt im lied oder setzt ihm entgegen. faszinierend ist rowan couplands gesang besonders, wenn er acapella antritt. daneben begeistert er mit süffig angereicherten arrangements. was ihm nicht alles zur verfügung steht: accordion, clarinet, piano, guitars electric and nylon, ukulele, violin, keyboard, glockenspiel, percussion und harfe, mit denen er kleine sinfonien entstehen lassen kann.
seine discografie ist noch nicht so umfangreich, dass man sich nicht zügig einarbeiten könnte. mit "songs for dry spell" offeriert sich zunächst ein 3track werk, das neben der laute auf dichtes, metallen verschobenes streicherwerk und damit auf effekte des freakfolk setzt. couplands bindender gesang ist hier ein fest. der letzte track bedenkt uns hinsichtlich perkussiven einsatzes mit memorablem und hängt irgendwo zwischen freudigem gebet und hymne. die aufreihung setzt sich fort mit "thorns, brambles, white water and black oak", einem sechs tracks umfassenden werk, das auf willkommen records (sons of noel and adrian, the leisure society , shoreline...) ende letzten jahres erschien. es fasst all die stärken couplands zusammen. der opener glänzt mit collagentechnik, "i got born on sunday morning" nimmt die tradition der rebelsongs auf, es folgt singer/ songwriter likes und vermeintlich nachcoloriertes. und schließlich findet sich noch "in the year of the tiger, in the great night, in the ionian sea" mit fünf tracks, datiert aus dem november des letzten jahres. vielleicht sein stärkstes album, weil es dichter instrumentiert, mutiger arrangiert ist. die vielzahl eingebundener details ist atemberaubend und konzentration schärfend. sehr spannend. hoffen wir, dass bald neues folgen möge, dass sich coupland wieder auf tour begibt, die 2010er tour muss sehr erfolgreich gewesen sein, und dass sich eine menge mehr hörer finden lassen, die coupland in seinem bestreben unterstützen mögen.
rowan coupland - le reveil by willkommen
rowan coupland - i got born on sunday morning by willkommen
rowan coupland - up to heaven by willkommen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen