hüpfende vibraphonie, kleine trommler- trommel, tuba und diese mädchenstimme. und sie erzählt, wie sie von ihm lernt, wie man mit den dunklen seiten des lebens umzugehen hat. "the bell" ist der einstieg in das gleichnamige zweite album von new found land. einer band aus deutschen und schweden, die sich um die blonde anna roxenholt aus göteborg scharen. deren geschichte ist die von vielen. in berlin hängen geblieben, um es auf eine kurze formel zu bringen. verliebt und eingelebt. dass ihre leidenschaft, die musik, darunter nicht leiden musste, dafür sorgt sie mit allem, was ihr zur verfügung steht. launigkeit, welcher ausrichtung auch immer, humor, poesie und den begleitern unterschiedlicher provenienz. gemeinsam breiten sie einen musikalischen fächer aus, der sich ähnlich bunt zeigt wie das albumcover. die blassen farben schwimmen ineinander und haben leuchtkraft trotz der pastellisierung. auch in der musik drängt sich kaum etwas nach vorn, zurückhaltung allenthalben, allesamt teamplayer. so gelingt ein zumeist zwingender, auf den punkt gebrachter chamberpop ala the innocence mission oder auch carmel, ein leichtes ding, das sich selbst immer wieder von hinten aufzudröseln scheint. weil es sich ernst nimmt, fragen stellt und nicht nur beschönigen will. weil es dem harmonie overkill aus dem weg geht, allem hymnischen, weil es das lied ehrt, den ausdruck sucht. die sprache nimmt sowieso einen besonderen platz ein. anna trifft man immer mit ihrem tagebuch an, auf ihren wegen zwischen schweden und deutschland und durch die welt liest sie findlinge auf, die schonungslos zwischen die seiten gepresst werden. zwischen wankelmut, trotz und klarer ansage trifft man die schwedin. und sie trifft dich. und so entsteht eine symbiose aus popschwung und lyrikangel, von der man sich gern anstecken bzw. einfangen lässt. die repeattaste gehört neben einem warmen kissen, einer tasse tee, und wer schmauchen wollte, sollte sich ein pfeifchen stopfen, zum zubehör einer new found land session. versunken in die keyboard geförderte ballade "stay with me", angeregt durch ein beschleunigtes "human", das dem zwiegesang vorschub leistet und lustvoll swingt, verliebt in "holes", das sich gar nicht so geruhsam wiegt oder baumelnd an "love in itself" und schließlich aufspringend bei "a storage plan". tanzend goutiere ich den flinken bass, das gebläse und die weniger anstößlich klingende perkussion. denn der hin und wieder blasse und elektronisch ausfallende beat störte und gab der unternehmung einen allzu künstlichen charakter. wie man sich auch zuweilen in den zwiespalt gezogen sieht, dass sich die band offensichtlich nicht für die eine seite entscheiden kann. denn das konzept ist mainstream, die umsetzung orientiert sich ebenso daran und doch hat man das gefühl, die band fürchte diese 'gefährlichen' fahrwasser. lasst es laufen, es kommt, wie es kommt. und wenn sich new found land treu bleiben, sind sie auch in breiterer öffentlichkeit zuhause.
"the bell" erschien in schweden und benelux bereits ende 2010, in deutschland kommt es am 18.02.11 (fixe records / broken silence).
"the bell" erschien in schweden und benelux bereits ende 2010, in deutschland kommt es am 18.02.11 (fixe records / broken silence).
new found land - human by fixe records
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