Dienstag, Januar 27, 2015

neue töne (1488): jens boe bosteen


 von jens boe bosteen hatte ich bislang nichts gehört. ein (demoalbum und ein) erstes album ("second skin") soll es bereits gegeben haben. um stimmen richtig zu deuten, war es etwas prätentiös, deutlich unter dem einfluss seiner vorlieben gestanden wie etwa bill callahan, the divine comedy, neil young oder pixies. hört man sich in sein neues, zweites album "i am a king" ein, treibt einen zwar zunächst der argwohn in bezug auf den titel an, doch dieser verlischt alsbald angesichts einer ganz eigenen formensprache. viel mehr zeigt sich begeisterung ob einer mutig kargen staffage, aufgrund des herunterbrechens auf ein skelett aus gezügelter gitarre und gesang, ergänzt um soundaufwertungen, die sich mal hallverschlagen zeigen, mal in der doppelung oder elektrischen aufwertung der wenigen elemente.

bosteen klammert sich dabei nicht an den folk, sondern entrückt ihm, sucht sich pfade ins dickicht in richtung chanson, aber auch in richtung rock verwandtem. "i am a king" erschien im dezember auf 2000 records und kann mit einer melancholie aufwarten, die nicht erdrückt, die so sehr ich-bezogen ist, dass man sie gut und gern beim gegenüber belassen kann. die distanz ist weder distinguiert noch blasiert, nur ausdruck vollendeter auseinandersetzung. zeitlos schweben die melodien, immer wieder angehoben durch forciertes schlagwerken oder ein gitarrenwerken, durch ein melodicaeinsprengsel, durch bosteens gesang. der anfang zwanziger ist sohn einer niederländischen mutter und eines vaters, der englisches wie dänisches blut in sich trägt. daheim ist bosteen in frankreich. vielleicht addiert sich deshalb so vieles in dem jungen kerl. eine internationale prägung kann man gern aufs cover kleben. 

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