Samstag, November 26, 2011

neue töne (1072): mattias hellberg

heilige scheisse! lang bin ich nicht mehr so auf eine mundharmonika abgefahren. mattias hellberg setzt sie alles andere als vordergründig ein, dennoch ist sie präsent und teil eines subtil angeschlagenen konzepts zur erforschung der bluesweiten. die breitet der fast vierzigjährige schwede in genügsamer weise vor seiner hörerschaft aus. wer den ollen young im ohr hat, muss allerdings spätestens bei der stimme abstriche machen. nicht in qualitativer hinsicht, versteht sich.
the hellacopters, hederos & hellberg, the solution, zuletzt bei nationalteatern, kanzeon oder the white moose, der stationen viele, die der nach 2004 wieder unter eigener flagge schiffende hellberg bisher absolviert hat. gemeinsam mit mattias areskog nahm hellberg das neue album "high in the lowlands", das in seiner heimat anfang november auf kning disk erschienen war, auf. seltener sah man den allroundmusiker so auf sich zurückgeworfen. aller kargheit und begrenztheit wohnt jedoch eine leidenschaft und intensität bei, die man in dieser form sicher nicht bei the hellacopters fand. der in den schwedischen verhältnissen kundige wird wissen, ob es so etwas wie einen skandinavischen folksong gibt. wäre da nicht die akzentschnittstelle, müsste man hellberg und seine introspektiven lieder samt und sonders nach nordamerika verfrachten.
hellberg hat eine stimme für den großen sender und deshalb überrascht die neue gangart vielleicht umso mehr. keine große produktion, lediglich die beiden musiker für eine woche in einer abgelegenen hütte, am ende ein anstossfreies album. kenny håkansson konstatierte in einer review: "high in the lowlands" is a sinister set of songs tainted in the darker shades of blue since psychedelic junkies like david crosby, skip spence and british acid casualties like syd barret & that bunch." korrekt.

mattias hellberg - oh no

mattias hellberg - blue

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