unmittelbar auf die fabelhaften team me sollten moop mama folgen, die im begleitheft zum festival als marching band gehandelt wurden. vorbereitet werden sollte man auf mächtig viele bläser, einen rapper und zwei schlagzeuger. das machte definitiv neugierig. und die bestätigung folgte auf dem fuß. schon der antritt des vielköpfigen ensembles war furios. quer durchs publikum zog die in farblich abgestimmten jogginghosen gekleidete band gen auftrittsort. die bühne erreicht, konnte, nein musste man sich seitens des auditoriums erst einmal orientierung verschaffen.
gänzlich in rot nahm die bläserfraktion fahrt auf, trompeten, posaunen, saxophone und ein susaphon, mein lieber scholli, ein gerät! in gelb die beiden jungen schlagzeuger, die ihr arbeitsgerät umgeschnallt trugen, was ihnen neben der zusätzlichen dynamik auch bewegungsfreiheit verlieh. schließlich in schwarz der emsige rapper keno, der neben den gesangseinlagen auch für die direkte kommunikation mit dem publikum verantwortlich zeichnete. im folgenden ergab sich immer wieder die eine oder andere nette anekdote im wechselseitigen miteinander. dass die ansprachen nicht immer zündeten, lag sicher an dem umstand, dass ein großteil der anwesenden nicht nur nicht mit der band selbst, sondern zudem oft auch mit dem musikalischen genre wenig vertraut war. doch gerade diese hürde überwanden moop mama in bestform und rissen jegliche barrieren in sachen fremdeln ein. die performance war ein glanzstück des festivalabends. hier die choreografisch ausgefeilt aufeinander abgestimmten bläser, die als zuweilen wechselnde einheiten funktionierten und der ganzen chose ein brass feeling der besonderen art verliehen. dort die beiden ausgezeichneten schlagwerker, die man über den grünen klee loben dürfte, wenn der raum gegeben wäre. ihr style war dermaßen unaufgeregt, dass er im krassen gegensatz zu ihrer leistung stand. bei einem zwischenzeitlichen solo, bei dem sie aus dem hintergrund an den bühnenrand gefordert wurden, ließen sie ihre überdurchschnittliche begabung erst richtig vom stapel, à la bonne heure.
im mittelpunkt stand natürlich der wortgeber, der wortschleuderer, der wortexperimentierer (ja, wir haben mitbekommen, dass auch spontan getextete zeilen eingang in den vortrag fanden) keno langbein, nicht zuletzt von creme fresh bekannt. neben dem sprechgesang empfahl er sich für die internationalen flumimeisterschaften, in dem er den raum der bühne springend ausmaß. er traf dabei auf das protzige susaphon, das jeglichen basslaut in dumpf freundlicher art und weise ersetzte, er rempelte hinter die gelben beatboys und erkundete die zu beiden seiten formierten bläsergruppen. gemeinsam heizten sie saftig ein. das soundbild dicht und ausgemustert dank der vielen klangfarben, der präzisen und in allen spielarten beheimateten ryhthmik. erwähnenswert und keineswegs eine randbemerkung sind die lyrics, die sich durchaus gesellschaftskritisch zeigten, ob in bezug auf konsum, gebahren oder all die fallstricke der modernen welt. vieles macht sinn und das zuhören lohnt. danke moop mama für einen in allen belangen vorzüglichen auftritt.
setlist: 83 beats / geh mit uns / könig der stadtmitte / bad boy / nr.6 / geliebte / 25/8 / orientierungssinn / money / shopping / pide
setlist: 83 beats / geh mit uns / könig der stadtmitte / bad boy / nr.6 / geliebte / 25/8 / orientierungssinn / money / shopping / pide
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