2008 war ein großes jahr, so viel steht mal fest. denn immer wieder kann man aus dem klienicum fische ziehen, die zu jener zeit frisch gelaicht abgelegt wurden. mit den dirty mittens beschrieben wir damals einen fünfer aus portland, der auf feinsten pop abgestimmt war, angetrieben durch die angeschickerte stimme chelsea morriseys, durch flotte beats (dance beats, floor-tom beats, punk beats), jangelnde gitarren, hooks und brüche. gerade chelsea sieht heute, ein paar jahre später, deutlich erwachsener aus, und nach guten fünf jahren bandgeschichte haben es die dirty mittens im sommer auch geschafft, ihren ersten longplayer zu heben. "heart of town" erschien auf magic marker records, womit sich die mittens einen großen gefallen getan haben, denn das portlander unternehmen beherbergt viele weitere großartig enthusiastischtöner, so dass sich auch das quintett hier wohlfühlen sollte. bereits im letzten jahr hatte man die zusammenarbeit mit einer 2track ep aufgenommen. fortgeführt sieht man dieses projekt nun mit dem 12 lieder umfassenden longplayer. der klingt ausgereift und verströmt den odem von glanz und verbindungstreue, von einer innigkeit und freundschaft, die man in dieser enge und rigorosität vielleicht nur in künstlerkreisen zustande bringt. so kann eine euphorisch wie zugewandte produktion entstehen, die zu höherem berufen ist, als in gymnasien vorgestellt zu werden. aufgenommen wurde über zwei jahre hinweg mit jim brunberg, zu hilfe standen u.a. laura gibson, steve berlin von den los lobos. ganz einfach war das alles nicht, denn die truppe hatte definitiv kein geld, um studiokosten zu begleichen. da sich aber der befreundete produzent so begeistert von der musik zeigte, bot er an, kostenlos in seiner freizeit für die dirty mittens zu arbeiten. nebenher leisteten diese erfolgreiche werbung für sich, indem sie in portland und umgebung jeden noch so kleinen club rockten. die performance aus aufnahme und livedarbietung gehört für die band zu einer ordentlichen biografie dazu. in diesem zusammenhang muss man darauf hinweisen, dass alle bandmitglieder feste jobs haben, denen in sie in der haupttageszeit nachgehen müssen. witzig die geschichte, die chelsea in sachen studioarbeit zu erzählen wusste, als sie sich das erste mal fett produziert zu gehör kriegte: sie glaubte, ein 250kilo weibsbild singen zu hören. die dirty mittens sind sympathisch, haben einen ganz eigenen stil, sind voll von power und hoffnung, daraus sollte doch noch etwas werden. auch wenn alles ein wenig länger dauert, als vielleicht bei anderen kapellen. glück auf!
dirty mittens - arcadia
2 Kommentare:
Habe die Truppe letzthin live in Portland gesehen: The kids are alright!
cool! da wäre ich gern dabei gewesen!
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