in andré brorsson hab ich bereits ordentlich investiert. darf man das so schreiben? klar, wenn man so viele worte verloren hat über den nie mit liebreiz sparenden schweden, der mit seiner truppe stars in coma seit mitte der nuller jahre von sich reden macht. ich bin den malmöern seit ca. 2006 auf der spur und hatte zunächst über selbstgebastelte cdrs berichtet, neben der frühen ep "gizmo goes to war" aus 2005 auf popkonst recordings, natürlich die wunderbare "my sunshine years" ep aus 2006 (music is my girlfriend) gerühmt sowie jene ebenfalls in 2006 erschienene "velvet mountains" ep, darüber hinaus "monotone of the rain" (actionpop! records, 2006) und in 2008 dann den alle vorwerke samplenden "you're still frozen in time" release (2008).
eine entwicklung war auszumachen, die auch den schreiber bei stange hielt. der frühe lofi fand sich immer mehr ausgeschludert und übergangsweise in sorgsamer elektronik aufgehoben. die technisierung schritt voran und ward bald auf feinstem niveau, jedenfalls soundtechnisch. was sich brorsson tatsächlich leisten konnte, mag man nur ahnen. jedenfalls konnte er immer mal wieder touren und ließ sich auch in deutschland blicken. projekte, hie und da, er hat so ziemlich jedes label mit tonträgern bestückt, das hier rief, zeichneten seinen weg. noch in 2009 überraschten stars in coma mit ihrem disco mutigen "sisters" album, wenig später erschien die single "underneath a fallen leaf" gemeinsam mit the motifs' alexis hall. auch 2011 war die schwedische truppe fleißig und veröffentlichte anfang des jahres die frei zugängliche ep "prototype paradise" (klick), einen monat später stand dann quasi der dritte longplayer im virtuellen regal, "midnight puzzle" erschien im märz auf kingem records. es ist im übrigen die zweite veröffentlichung von stars in coma auf dem recht neuen label, bereits die liedsammlung "and the cloud withdrew from the sky" erschien hier.
"midnight puzzle" ist ein zwischen den stühlen elektro und pop hockendes album. aber es versteckt sich nicht, im gegenteil ist das bunte, zuweilen kreischend laute ein wesentlicher konzeptioneller bestandteil, nicht umsonst kommt einem immer wieder kevin barnes von of montreal in den sinn. die melodien drängen sich auf, eine stärke brorssons seit jeher, die untermalung bietet von aufgeregt bis zu sehnsuchtsvoll alles auf. hibbelnde beats, blecherne perkussion, ein keyboard, das sprünge vollführt und ein sänger, dessen stimme gern eigene wege geht. will sagen, das schräge wohnt ihr nach wie vor inne, besonders wenn in der höhe betont werden soll. ich liebe diesen charme gescheuerten gesang, denn er negiert die perfektionsgedanken, die dem genre immanent sind. und so gelingen brorsson und seinen kollegen mattias lidehäll, håkan carlsson, nicole eklund und johan rydlöv eine reihe zauberhafter songs. schwedenpop mit karibikschauern und eine prise nachtgewitter.
stars in coma - peacebloom by starsincoma
stars in coma - magic season by kingem records
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