the felice brothers konnte man leichthin zu seinen favoriten zählten, wählte man genre wie americana oder rootsrock, folk oder countrypunk zu seinen präferenzen. ihre über drei offizielle alben zelebrierte manische mischung aus juvenilem überschwang und gebündelter euphorie riss vor allem mit, weil sich neben den guten songs identifikation finden ließ, ausbruchsgedanken, artikulierte sehnsüchte, vielleicht auch ein wenig wehmut angesichts von ungebundenheit und geradlinigkeit. wenngleich man der truppe um ian felice wahrlich nicht einen mangel an weiterentwicklung unterstellen darf. doch waren die grenzen relativ eng gesteckt, die markierungspfosten standen dicht beieinander und forderten von ballade bis wüstem stomp, von hochgeschwindkeitsauftritten bis hin zur schunkelromantik alles ein, was irgendwie mit folk zusammengeht. insofern war verlass auf die brüder.
dass sich dies nun geändert haben sollte, dürften den eingangsnotizen leicht zu entnehmen sein. in foren wird the felice brothers bereits der status lieblingsband entzogen, ein abgesang auf verratene ideale geträllert und das böse musikbusiness für schuld befunden. die jungs aus den catskill mountains hätten sich angebiedert und verkauft. klar umrissen, was man immer wieder hinnehmen muss, wenn eine band nach neuen wegen sucht. nun kam die wende zu stilbruch und zum sudeln in diversität tatsächlich etwas überraschend, die auseinandersetzung mit "celebration, florida" fordert den ganzen kerl. suchte man auf älteren alben gern unter jahrmarktphilosophischem nach songs und harmonien wird einem dieses unternehmen auf dem mitte mai auf loose music veröffentlichten werk zunehmend vergällt. weniger weil die aufnahmen nicht gelungen seien, vielmehr weil man immer wieder neu ein einstellungsproblem bekommt. es mangelt am flow, an stringenz, an kontinuität. das taufbecken für das 11track werk musste eines der ganz großen sein, damit alles, was darauf zu finden ist, seinen segen bekommt.
vom cinematopgraphischen "container ship" mit trip hop anleihen über das balkaneske "honda civic" mit soulbläsersätzen hin zum schnulzig verträumten "oliver stone", vom hymnischen "ponzi" mit dancehall atmo und synthie hooks über das den vorgängeralben verwandte, greinende "dallas" hin zum rockistischen "cus's catskill gym" oder dem sphärischen "refrain". the felice brothers hinterlassen eine breite spur. wer einen schlingerkurs fährt, wird alle reife(n)prüfungen bestehen. mir hat es unterwegs den einen oder anderen slick zerfetzt. abgesetzte samples, aufgesetztes anders- sein, spukhaftes, angedeutetes. in dem floridianischen allerlei musst du schon genau hinhören, um der pretiosen gewahr zu werden. der start zu "container ship" etwa lässt uns fast mit ian allein, wie er seine stimme, die zum krächzen neigt, im zaum hält, hat erinnerungswürdiges, ebenso das piano, das mit geraden tönen verwöhnt, oder die befeuerung in "honda civic" dank schwungvoller melodie, der kneipengesang aus "dallas", die volle bratze in "cus's catskill gym", das wehmütige aus refrain.
die suche erweist sich letzthin in jedem track als irgendwie erfolgreich. doch in der gesamtschau bleibt der eindruck einer katoptrischen anamorphose, für die der zur entschlüsselung notwendige spiegel nicht mitgeliefert wurde. the felice brothers haben sich und ihre vielgerühmte rumpeligkeit hergegeben für eine grelle musikalie, der lediglich die stories zur ehre gereichten.
dass sich dies nun geändert haben sollte, dürften den eingangsnotizen leicht zu entnehmen sein. in foren wird the felice brothers bereits der status lieblingsband entzogen, ein abgesang auf verratene ideale geträllert und das böse musikbusiness für schuld befunden. die jungs aus den catskill mountains hätten sich angebiedert und verkauft. klar umrissen, was man immer wieder hinnehmen muss, wenn eine band nach neuen wegen sucht. nun kam die wende zu stilbruch und zum sudeln in diversität tatsächlich etwas überraschend, die auseinandersetzung mit "celebration, florida" fordert den ganzen kerl. suchte man auf älteren alben gern unter jahrmarktphilosophischem nach songs und harmonien wird einem dieses unternehmen auf dem mitte mai auf loose music veröffentlichten werk zunehmend vergällt. weniger weil die aufnahmen nicht gelungen seien, vielmehr weil man immer wieder neu ein einstellungsproblem bekommt. es mangelt am flow, an stringenz, an kontinuität. das taufbecken für das 11track werk musste eines der ganz großen sein, damit alles, was darauf zu finden ist, seinen segen bekommt.
vom cinematopgraphischen "container ship" mit trip hop anleihen über das balkaneske "honda civic" mit soulbläsersätzen hin zum schnulzig verträumten "oliver stone", vom hymnischen "ponzi" mit dancehall atmo und synthie hooks über das den vorgängeralben verwandte, greinende "dallas" hin zum rockistischen "cus's catskill gym" oder dem sphärischen "refrain". the felice brothers hinterlassen eine breite spur. wer einen schlingerkurs fährt, wird alle reife(n)prüfungen bestehen. mir hat es unterwegs den einen oder anderen slick zerfetzt. abgesetzte samples, aufgesetztes anders- sein, spukhaftes, angedeutetes. in dem floridianischen allerlei musst du schon genau hinhören, um der pretiosen gewahr zu werden. der start zu "container ship" etwa lässt uns fast mit ian allein, wie er seine stimme, die zum krächzen neigt, im zaum hält, hat erinnerungswürdiges, ebenso das piano, das mit geraden tönen verwöhnt, oder die befeuerung in "honda civic" dank schwungvoller melodie, der kneipengesang aus "dallas", die volle bratze in "cus's catskill gym", das wehmütige aus refrain.
die suche erweist sich letzthin in jedem track als irgendwie erfolgreich. doch in der gesamtschau bleibt der eindruck einer katoptrischen anamorphose, für die der zur entschlüsselung notwendige spiegel nicht mitgeliefert wurde. the felice brothers haben sich und ihre vielgerühmte rumpeligkeit hergegeben für eine grelle musikalie, der lediglich die stories zur ehre gereichten.
the felice brothers - ponzi [single version] by loose music
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