Freitag, Mai 06, 2011

neue töne (975): bright archer

hinter dem moniker bright archer verbirgt sich die in minneapolis aufgewachsene johanna kunin. schon von frühester kindheit an wurde sie mit dem spiel auf dem klavier vertraut gemacht. die nachmittage jedoch verbrachte sie am liebsten in feld und flur und festigte so eine faszination für die natur und ihren platz darin. doch sie wurde keine forscherin, sondern blieb der musik treu. noch im kindesalter sang sie mit der minnesota opera company, in den collegejahren erhielt sie eine jazzausbildung und in ihren zwanzigern entdeckte sie schließlich die fähigkeit zum songschreiben, was ihr die kombination, versichtert man glaubhaft, von natur und musik erlaubte. ihre ersten demos gerieten in die besten hände, nämlich in die von tucker martine. der produzent, der u.a. für werke von the decemberists, laura veirs, bill frisell und vielen anderen mehr verantwortlich zeichnete, unterstützte sie bei ihrem debut, welches mit "clouds electric" betitelt in 2005 herauskam. an ihrem zweiten album arbeitete sie recht lange, so dass sie heuer sehr aufgeregt wirkt, wenn sie von "hidden systems" berichtet. ihr erstes album unter dem neuen moniker, also abseits von johanna kunin, was im übrigen sehr russisch klingt und ihre markanten züge erklären würde, nahm sie gemeinsam mit skyler norwood in dessen studio, welches etwas außerhalb portlands liegt, auf. inspirieren ließ sich johanna während dieses prozesses von 70iger jahre rock, der ständig aus dem radio knallte. die arrangements der tracks, die jeweils um kunins gesang und dem beackerten klavier kreisen, wurden angereichert um french horn, bass, vibraphone, keyboard sounds. "the resulting music is rife with surreal atmospheres, melodic vocal lines and rhythmic piano backdrops. lyrically, songs proceed in a wide-eyed, dreamlike fashion with the subject matter drawing portraits of the ephemeral, the ambiguous, and the fragile.", so heißt es bei der unterstützenden promofirma, ich empfinde große anerkennung für ein außerordentlich gut abgestimmtes soundbild, in dem sicher das gesangsorgan kunins im mittelpunkt steht. daneben fallen aber auch das piano ins gewicht, die zwielichtige perkussion und allerlei andere beigaben, die für dichte und geschlossenheit sorgen. dass sich das ganze dann doch griffig anfühlt, ist die kunst. das album erscheint am 05. juli auf bear island records.

hidden systems by bright archer

bright archer - blueberry (from: "sigh lens", 2005)
bright archer - bowline (from: "sigh lens", 2005)


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