seit nun mehr als dreißig jahren auf der rockpiste, haben 22 pistepirkko immer noch nicht genug und legen nach. mit dem herrlichen titel "lime green delorean", ein auto, welches ich in diesem leben wohl nicht mehr fahren werde, zielt das trio mit frischem album erneut auf ihr stammpublikum. denn wer wird sich angesicht der gagaisierung von pop und gesellschaft noch für eine melange aus finnrock, psychotronica und saftigem blues interessieren? der verweis der drei herren auf das auto von john de lorean macht durchaus sinn, denn dessen rühmlicher kinoauftritt lässt ahnen, wohin asko (bass, keyboard, effektgerät), pk keränen (gitarre, gesang) und espe haverinen (drums, gesang) heute noch wollen, zurück in die zukunft.
viel bunter und zugleich substantieller hätte man sich den nachfolger von "(well you know) stuff is like we yeah!" aus dem jahre 2008 auch kaum vorstellen können. zurrte man vor drei jahren die gebinde fest zusammen, um ihnen in kürze (10 tage studio waren veranschlagt) unvergessliche harmonien zu entpressen, so tat man sich dieser tage etwas leichter, wirkt entspannter und viel gelassener. nicht dass es an melodien fehlte, im gegenteil können sich die finnen nach wie vor auf ihr besonderes gespür für die packende note verlassen, doch die fabelhafte welt ihres neues tonträgers verträgt mehr diversität, in stil, ausformung und referenz.
man schrieb es bereits und wird es wohl auch fürderhin tun. ein kleines meisterwerk sei 22 pistepirkko gelungen, und wenn dies auch stimmen mag, so ist es im vergleich mit all ihren innovativen werken letztlich falsch. die wagnisse sind teil der vergangenheit einer band, der es immer wieder gelang zu überraschen, aus dem schatten ihrer heimischen metallenen musikerkollegen zu treten. ein klischee? klar, wie das mit dem meisterwerk.
"lime green delorean" ist ein klassisches autoalbum, der titel tut sein übriges. "surfer rosa" von den pixies ist auch eines. doch der brennende asphalt muss sich nicht in abgewetzten gitarrenspuren wiederfinden. es genügen mutige tempoverschiebungen, rasante hooks und die ansage, dass dieses leben noch nicht vorbei ist, ihm im gegenteil noch einiges an segen innewohnt. und dabei nehmen sich die finnen zeit, vollführen gemächlich einen tanz in der blauen stunde. ja, es ist musik für den noch jungen tag, da der mensch zwischen wach und schlaf taumelt und nur die maschine, die delorean maschine unaufhaltsam surrt.
01. lights by the highway: ist irrlichten, psychedelisch, unaufgeräumt und eine ahnung all dessen, was noch kommt, p-ks gesang ist wie eine heimkehr an bekannte gestade, die orgel fegt die nicht vorhandenen zweifel hinfort,
02. dream 1987: traumdeutung auf finnisch, sicherheiten, die sich in bitterkeiten verwandeln, elektrofasern durchwirken das sphärische rockgebaren, der gesang wie van goghsches ölfarben setzen, im hall federnd, bis sich eine helle pianonote seiner annimmt, wunderbar!,
03. ufo girl: der hit des albums mit memorabler melodie an akustischer und key und einem fein ziselierten arrangement, spaceig und auf den punkt, fügen wir an, dass es in einem besseren leben radiosender gäbe, die...,
04. stupid: feinster rocker, nee, ein kracher stomper, herrlich, wie sich das wörtchen "stupid" mit finnischem akzent geriert, der mittelstreifen verschwindet unterm darüber hinweg sausenden hintern,
05. so much snow: noch ein stomp, diesmal aber gefällig in sattsamer bluesmanier, dunkel dräut im background ein orgelbeat, der gesang in neil youngscher quengeltonie, hypnotisch, ausufernd, dengelnd, enervierend entspanntes solo,
06. sunny days: gitarrenballade, schmuckbefreit und empfänglich für den aufmerksamen optimisten, übereinander gelagerte gitarren sorgen für ein gerüst, auf dem der gesang sicher wandelt, gar tänzelt,
07. broken toys make no noise: sixties pop, den jangel in der stimme lustvoll kreise ziehen, background sängerinnen und perkussion ohne extravaganz,
08. so happy today: ein unbeschwerter, gitarren forcierter und hüpfender gute launespender, die unaufdringlich heitere melodie wird lediglich durch background verwebungen gekontert,
09. sweet rodeo heart: leisegänger, "your sweet rodeo heart", eine engtanzballade, sagt man da wohl und schon erinnert man wieder, aus welcher epoche die drei finnen eigentlich stammen, romantisch auch hier die vorstellung von beziehung,
10. find me: "it's only rock 'n' roll song / give a gentle tone / with the firebirds / i'll laugh and be gone / there you may see me",
11. lime green delorean: schweres gerät für den abgang, das jedoch den dringlichen harmonieklang nicht verhindern kann, überlagert zwar, aber deutlich vernehmbar.
22 pistepirkko sind lebendiger denn je, ihr musikalisches gefährt speist sich aus hunderten einspritzpumpen, so dass sich immer wieder eine neue brisante, rasante mischung ergibt. so liegt der wagen stets sicher, aber bewegungsfreudig auf der straße. und genau so wie der delorean ein seltenes stück metall ist, so sind die drei finnen an rarheit nicht zu überbieten, in ihrem land, in ihrem geschäft, in der gesamten szenerie.
02. dream 1987: traumdeutung auf finnisch, sicherheiten, die sich in bitterkeiten verwandeln, elektrofasern durchwirken das sphärische rockgebaren, der gesang wie van goghsches ölfarben setzen, im hall federnd, bis sich eine helle pianonote seiner annimmt, wunderbar!,
03. ufo girl: der hit des albums mit memorabler melodie an akustischer und key und einem fein ziselierten arrangement, spaceig und auf den punkt, fügen wir an, dass es in einem besseren leben radiosender gäbe, die...,
04. stupid: feinster rocker, nee, ein kracher stomper, herrlich, wie sich das wörtchen "stupid" mit finnischem akzent geriert, der mittelstreifen verschwindet unterm darüber hinweg sausenden hintern,
05. so much snow: noch ein stomp, diesmal aber gefällig in sattsamer bluesmanier, dunkel dräut im background ein orgelbeat, der gesang in neil youngscher quengeltonie, hypnotisch, ausufernd, dengelnd, enervierend entspanntes solo,
06. sunny days: gitarrenballade, schmuckbefreit und empfänglich für den aufmerksamen optimisten, übereinander gelagerte gitarren sorgen für ein gerüst, auf dem der gesang sicher wandelt, gar tänzelt,
07. broken toys make no noise: sixties pop, den jangel in der stimme lustvoll kreise ziehen, background sängerinnen und perkussion ohne extravaganz,
08. so happy today: ein unbeschwerter, gitarren forcierter und hüpfender gute launespender, die unaufdringlich heitere melodie wird lediglich durch background verwebungen gekontert,
09. sweet rodeo heart: leisegänger, "your sweet rodeo heart", eine engtanzballade, sagt man da wohl und schon erinnert man wieder, aus welcher epoche die drei finnen eigentlich stammen, romantisch auch hier die vorstellung von beziehung,
10. find me: "it's only rock 'n' roll song / give a gentle tone / with the firebirds / i'll laugh and be gone / there you may see me",
11. lime green delorean: schweres gerät für den abgang, das jedoch den dringlichen harmonieklang nicht verhindern kann, überlagert zwar, aber deutlich vernehmbar.
22 pistepirkko sind lebendiger denn je, ihr musikalisches gefährt speist sich aus hunderten einspritzpumpen, so dass sich immer wieder eine neue brisante, rasante mischung ergibt. so liegt der wagen stets sicher, aber bewegungsfreudig auf der straße. und genau so wie der delorean ein seltenes stück metall ist, so sind die drei finnen an rarheit nicht zu überbieten, in ihrem land, in ihrem geschäft, in der gesamten szenerie.
aufgenommen haben die pistepirkkos im eigenen helsinkier altai studio, produziert wurde selbst mit unterstützung von harri kerko und petteri rajanti und erscheinen wird "lime green delorean" in hiesigen landen am 27.05. auf der hauseigenen bone voyage recording company (cargo).
22-pistepirkko - broken toys by bone voyage
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