das phänomen deutsche musikblogger nimmt zuweilen skurrile formen an. via facebook wird sich formiert, im eigenen wohnzimmer verunglimpft man dagegen die kollegen. da wird vom stapel gelassen, wie minderbemittelt die anderen seien, sprachlich sowie unbegabt, über den eigenen tellerrand zu schauen. zu den vermeintlichen genossen zählt man dann aber jedoch lieber die leichtfüssigen, um ja den kopf über wasser zu halten? wer so beständig am eigenen selbstverständnis knabbert, sollte sich vielleicht überlegen, einen blog über die kritik an der kritik aufzumachen oder einfach kontrolleur zu werden, bei der bvg oder als angestellter jenes neuen blogverbundes, in dem es noch so friedlich zugeht. dann gibt es halt ein offizielles mandat für nörgeln und stetes verneinen.
wir bleiben beim ureigenen leisten, schreiben tagebuchnotizen und teilen entdeckungen mit. nicht mehr und nicht weniger. hoffiert werden künstler, deren musik uns bewegt und zugleich zu worten anregt. dass wir uns nicht mit musikjournalisten vergleichen wollen, versteht sich unserer ansicht nach von selbst. wir verfügen weder über deren zeit, quellen, noch anderweitigen ressourcen, um in aller hinsicht tiefschürfend und umfassend berichten zu können. dass sich grundsätzlichkeiten verändert haben, die einfluss nehmen darauf, wie musik heute wirkt, verbreitet und auch beurteilt wird, ist uns klar, macht uns aber auch nicht glauben, in direkte konkurrenz mit musikmagazinen, professionellen onlineangeboten oder radio- und tv- journalisten treten zu können. geschweige denn zu wollen. wunsch an die kollegen: etwas runter vom gas oder, wäre mir viel lieber, konkreter werden, namen nennen. tun wir dann auch. diskutieren ebenso.
2 Kommentare:
Was ist konkret vorgefallen? Wer hat rumgenörgelt?
Kann mir kaum vorstellen, daß jemand über das Klienicum gelästert hat, bei der kontinuierlichen, tiefschürfenden, unermüdlichen Arbeit, die du hier leistet.
Ein Ehrenpreis ist längst überfällig. So!
konkret? gibt ja nichts konkretes zu kontern, lediglich das jammern über die angeblich vielen blinden in der blogsphäre. die beschäftigung mit der metaebene hebt eben noch einmal zusätzlich ab, wenn man eh schon auf distinguiertes setzt.
ich zitiere aus einem beitrag auf lie in the sound:
"Es wird zu oft geschnattert und zu wenig formuliert, es wird mit dem Fallbeil der eigenen Präferenzen gemetzelt oder in jungspundischem Übermut das nächste große Ding präsentiert. Der Mangel an besonnenen Abwägungen, verbunden mir einem sprachlichen Ausdruck, der über den Wortschatz eines Kaffeekränzchen hinaus geht, all das langweilt mich. Das Schreiben über Musik wird im deutschen Raum relativ humorlos vollzogen, ein weiterer Minuspunkt."
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