Donnerstag, Juli 28, 2011

neue töne (1018): laurel brauns

wenn jemand wie laurel brauns, die mittlerweile die alben "closed for the season" (2007), "periphery, red trail music" (2003) und "swimming" (2001) auf dem buckel hat, von sich sagt, dass sie müde sei, dann sollte all jenen die alarmglocke angehen, die irgendwo im indie- bereich ihren finger drauf haben. die songwriterin aus dem kleinen bend in oregon bekam bislang trotz ihres inspirierenden folkrocks keinen fuß in die tür. das erste album noch gänzlich im selfrelease herausgebracht, erhielt sie für "periphery, red trail music" unterstützung durch larry crane von den jackpot! studios bei aufnahme und koproduktion sowie jeff saltzmann, dem stephen malkmus produzenten, beim mastering. die engagierte folkpop variante blieb nicht gänzlich ungehört. so ist es schließlich auch nicht. aber dass sich laurel hätte zurücklehnen können, dafür langte es bei weitem nicht. so spult sie jahr für jahr etliche meilen herunter, um aufzutreten und ihre beobachtungen mitzuteilen. nicht umsonst spricht sie immer wieder von kerouacschen einblicken, die sie auf ihr heimatland nehmen konnte. ihre bilder gleichen verschmierten fotografien, deren abbildungen man sich erst ein wenig freirubbeln muss. darunter liegen neben den düsternissen auch die heiterkeiten. bei allem unmut, den die branche mit sich bringt, verliert laurel dennoch nicht die hoffnung. ihr drittes album "closed for the season" brachte sie nach eineinhalb jahren arbeit heraus. mit jon nolan fand sie einen partner im geiste, der songwriter produzierte das album.
noch heute kann man ihre zeit in belfast, als sie sich unter anderem als straßenmusikerin verdingte, gut durchhören. ihr leben ist und war eh arg belebt, ob sie nun in verschiedenen kapellen, zum beispiel im trio queens anne's lace mit anna fritz und erica mcgee oder aktuell auch im duo sweet harlots, spielte oder kleine musikunternehmungen veranstaltete, immer offerierte sie ein lebendiges, zugewandtes wesen. aus allem spriesst eben der samen der hoffnung. nicht zuletzt aktuell, wenn sie daran glaubt, dass sich für das frisch eingespielte album "house of snow" ein label findet. doug jenkins vom portland cello projekt produzierte das neue werk, auf dem laurel so frisch und jugendlich klingt, wie sie auf obigem bild aussieht. da dies aber etwas älter ist, muss man sich eine an der zeit geriebene songwirterin dazu vorstellen. schwierig, weil die stimme so gefestigt und ernsthaft, so willentlich und mutig klingt. eine frau, die sich die butter nicht vom brot nehmen lässt, die aber auch der unbill nicht so verletzte, dass sie sarkastisch wird oder zynische bilder entwirft. hoffen wir, dass "house of snow" wie geplant in der mitte des laufenden sommers erscheinen kann. bis dahin könnt Ihr Euch mit ein paar höreindrücken vergnügen, "anywhere" ist neu und hat die unterstützung von sam cooper erhalten, ein weiterer track vom neuen album, der titeltrack, wurde ins videoformat übertragen. bis dann.
laurel brauns - strawberry banke (from: "closed from the season")

house of snow (3) by laurel brauns

doldrums (3) by laurel brauns

anywhere by laurel brauns

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