Dienstag, Juli 05, 2011

neue töne (1007): scumbag philosopher

bei words on music springe ich immer wieder mal aus dem fahrenden bus, denn die haltestellen sind undeutlich markiert, da musst du fix sein, und neugierig. wir beschäftigten uns u.a. mit for against, almost charlie und jüngst erst mit should. nun ist ein aktueller release am start, die verantwortliche kapelle hört auf den namen scumbag philosopher. hübscher titel, (der im übrigen nach verschmelzung mit ein paar heimatbissigen punks zuungunsten vom bis dato verwendeten fuck dress angenommen wurde, letzteren moniker verkaufte man für viel geld an ein modeunternehmen, das eine neue linie für die modebewußte junge frau erstellen wollte, humor der besonderen art) der gut zum musikalischen konzept, postpunk, passt. bei "it means nothing so it means nothing", wie sich der titel des albums in gedankliche sphären schwingt!, handelt es sich um das debut des englischen vierers. neun songs, die druckvoll, mit entschlackten und doch knackigen gitarren (jon burke) getrieben, nach vorn preschen. ein two-drum kit genügt, um die belege auszugeben, der bass beherrscht die szenerie, den rest überlässt man grant maddens bariton und anne reekies alt. was sich nach billiger ausstattung anhört, ist dann vielleicht auch eine, erfährt aber im zusammenspiel eine aggressiv düstere atmosphäre, die sich wie grauschleier über die energiegeladenen stampfer legt. das so etwas in diesen zeiten noch geht, wage ich zu bezweifeln, aber anhören kann man das ja. es wundert zumindest nicht, dass es sich bei den musikern um kollegen älteren semesters handelt. wie man selbst. da fallen wohl biografien übereinander. und die lehnen sich an wire, gang of four oder the fall, für die die band übrigens im juni auf der uk tour eröffnen durfte. ok, es ist nicht hip, aber macht eine menge spaß. sollte man musikalische ergüsse anders behandeln? zumal, wenn sie mit so viel humor daherkommen. eine portion selbstzweifel neben der aufmerksamkeit für menschliche schwächen. dass sich dabei der vierer selbst nicht allzu ernst nimmt, versteht sich von selbst.

god is dead so i listen to radiohead by words on music

tickbox exercise by words on music

2 Kommentare:

Oliver Peel hat gesagt…

Seit Monaten, ja Jahren kontaktiert mich ein gewisser Adam Scumbag (wohl der Bassist) per mail, hält mich über News bzgl der Band auf dem Laufenden und wollte sogar meine Postadresse haben, um mir die CD zu schicken. Das scheinen witzige Zeitgenossen zu sein, vielleicht lasse ich mir wirklich mal das Album kommen, wenn man mir das so nett anbietet...

E. hat gesagt…

ja, es wird wohl adam green sein, die bandmitglieder sind sehr umtriebig, was die promotion betrifft. ich musste leider allein auf sie kommen... aber words on music ist ein beliebter aufenthaltsort von mir, da war ein stolpern über diese sympathischen mitmenschen zwangsläufig. lass dich ruhig auf das album ein, es wird dich beleben!