Mittwoch, Juli 13, 2011

neue töne (1013): russian red

mit ihrem track "cigarettes" hievte ich russian red in die top liste meiner favoritensongs des jahres 2008. auf dem platz 42 rangierte ein titel aus dem damaligen album "i love your glasses". lourdes hernandez war mir spätestens zu diesem zeitpunkt ans herz gewachsen. die junge madrilenin machte ihren weg. ihre facebook seite zieren mittlerweile fast 60000 fans. ausdruck einer euphoriewelte, die sich im besonderen auf das heimatland bezog. dort wurde der werdegang von russian red als äußerst ungewöhnlich eingeschätzt. des genres, folkpop, und der verwendeten sprache, englisch, wegen. früh entdeckte lourdes ihre leidenschaft für die musik und den öffentlichen auftritt. klassenkameraden waren das erste publikum und deren interesse das sprungbrett zu mehr. sie schrieb ihre ersten songs, spielte in madrider bars und trat schließlich unter dem pseudonym russian red auf. ihre myspace seite entwickelt sich flott zur anlaufstelle für all jene popverrückte, die sich an dieser wundersam heilsamen stimme der jungen spanierin nicht satt hören konnten. zwölf monate nach erscheinen ihres erstlings weist die seite mehr als 1,5 millionen besuche auf. ein massenphänomen. im frühjahr dieses jahres veröffentlichte sie nach der single "i hate you but i love you" das album nummer zwei: "fuerteventura". es erscheint auf dem spanischen sony ableger und ist deutlicher auf die masse angelegt, als es das debut je gewesen sein könnte. dennoch ist es dominiert von dieser lustvollen, lebensbejahenden stimme der lourdes hernandez. wandlungsfähig und behende, jugendlich und ernsthaft. die songauswahl ist großartig, weil sie eine breite palette abdeckt, von der balladesken nummer bis hin zum hippen schunkler. man muss sich nur mal joanna newsom vorstellen, wie sie einen alten pophit zum besten gibt. so in etwa, dann kommen wir der neuen russian red nahe. mir gefällt die muntere variante, wenngleich ich ab und an denke, dass sie es durchaus wieder etwas karger angehen könnte. aber der erfolgshunger fordert seinen tribut. das habe ich verstanden. dennoch gehen keine ideale vor die hunde. das album machte bereits kräftig die runde, vor allem aufgrund fleißiger promotionauftritte, ob in asien, den staaten oder in europa. die weltweite veröffentlichung hat ihre früchte getragen. wenn die kleinmädchenstimme leicht zitternd über die noten fährt und das wohltemperierte klavier schwungvolle biegungen anlegt, dann bin ich ganz bei lourdes. im nächsten moment hüpft sie fred astaire gleich über die harmonien. ein sommerliches werk, das im übrigen von tony doodan produziert wurde, der schon bei belle & sebastian, david byrne und mogwai hand anlegte.

russian red - i hate you but i love you

1 Kommentar:

Oliver Peel hat gesagt…

Gerade erst heute zufällig auf einem Musiksender entdeckt. Macht Laune und schürt die Neugierde auf eine Show in Paris. War sie schon einmal hier? Oder auf deutschen Bühnen? Ich bin angespitzt. Schöne Vorstellung wie immer!