eine schöne entdeckung machte ich neulich auf dem preservation label. das debutalbum des aus sydney stammenden musikers kell derrig-hall wurde im juni veröffentlicht und besticht mit einer offenherzigen und ungeschützten klarheit, wie sie in dieser reinheit nur den wenigsten gelingt. "routine and war" heißt das album, es erscheint unter dem moniker the singing skies, und vereint neben dem warmen und manchmal leicht souligen gesang kells einige feine instrumentale wie vokale darbietungen. der hauptakteur stiftet zunächst sein narratives gitarrespiel, daneben wirkt lia tsamoglou mit ergänzendem, verhuschtem gesang und keyboardschleifen (beide sind zudem als duo moonmilk bekannt), biddy connor zeichnet für die ausgesuchten streicherarrangements verantwortlich, laura jean unterstützt am piano und jen sholakis fügt einige perkussive elemente bei. ein flirrendes, ungezügeltes etwas entsteht, das sich wie eine müde fliege scheinbar einfach schnappen ließe. doch die angefolkte musikalie ist wendiger, als du zunächst zu glauben wagtest. wie sich unter die leiernde gitarre eine bluesnummer schiebt beispielsweise, ist wie der ungeschminkte versuch doppelbödigkeit zu entwerfen - unter den augen der betrachter. oder wie sich die streicher in "acting fine" verlieren und scheinbar am melodiefaden vorbei eigene tänze schieben und doch lediglich nur für eine ereignisreiche grundierung sorgen, ist nicht weniger anmutig und zugleich rau schabend, denn man verliert etwas von seiner unschuld. "routine and war" wurde von simon grounds in melbourne aufgenommen, der unter anderem schon für underground lovers, grand salvo und laura jean tätig wurde. es ist ein intimes album, mit ein-, aber auch ausblicken auf sich selbst, denn gänzlich unbeteiligt bleibt man hier nicht.
greet the sunrise - the singing skies by preservation
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