Sonntag, Juli 24, 2011

konzert: the moonband, 22.07.11

the incredible moonband kommt und alle sind da! unglaublicher auflauf an einem freitagabend in münchen. während im hansa 39 und im orangehouse auf dem feierwerk gelände der bär steppt, platzt zusätzlich die kranhalle aus allen nähten. freunde, bekannte, förderer, familie, arbeitskollegen, fans, alles, was beine hatte, stellte sich dem freundlichen fünfer zu füssen, um dabei zu sein, wenn der release des neuen albums "the significance of denavigation" gemeinsam gefeiert werden sollte. die überraschung ob der überwältigenden resonanz stand der band den kompletten abend über im gesicht geschrieben, das sprichtwörtliche dauergrinsen. es war der gerechte lohn für eine mühevolle arbeit an einem album, bei dem man nichts dem zufall überließ, das akribie vor spontane entscheidungen stellte, das neue zeichen setzt, das dem gedanken einer steten weiterentwicklung tribut zollt.
eine lose zählung, mehr noch ein überschlag ergab ca. 400 gäste, die stürmisch applaudierten, tanzten, schrien, pfiffen, kommentierten, die sich begeistert zeigten von einer band, die sich nach für nach in ihrer heimatstadt einen namen macht, die herzen erobert wie bienen im sommer blumenblüten. der vom pop getriebene, melodieselige und harmonieentzückte folk, der sich den zwei gitarren, der mandoline und der rhythmusfraktion aus wuchtigem standup bass und schlagzeug ergibt, wie sich eine geliebte zu einem auserwählten legt, geriet zum animiermuster für alle an diesem abend anwesenden. denn das aufspielende ensemble ist ein dem liedgut verfallenes, es lebt die sekunde des einzelnen songs mit jeder pore, macht überzeugend glauben, dass hier gesungen und beteuert wird, was teil des persönlichen gencodes ist. diese bewegung übertrug es ohne zögern, ohne zweifel in das empfangsbereite auditorium.

das wurde umzingelt von drei videoleinwänden, auf denen die motive des neuen albums zu sehen waren nebst kleiner einspielungen: monde, planeten, raketen, sonden, die vorüberflogen. darunter agierten eugen mondbasis, der sich charismatisch und gesanglich ohne tadel zeigte, der dank gitarre und bouzouki tempi vorgab und mancher melodie zum richtigen drall verhalf, chris houston, gitarrist, partner beim lieder schreiben und ebenfalls ein sänger, dem man schnell verfallen ist, katerina kirková, deren mandoline- (und glockenspiel-) spiel stempelprägungen hinterließ und die mit ihrem zurückhaltenden gesang stimmungen akzentuierte, andy armstrong am bass, ziel- und griffsicher, beständig und mit munterem witz sowie die agile elena rakete hinter ihre kleinen, aber wirkungsvollen schießbude, variabel mit und an den stöcken.
das gebotene programm umschloss (neben bob dylan und waterboys cover) selbstverständlich die lieder ihres neuen werks, das man aufgrund seiner hohen qualitativen konstanz und inneren stabilität nicht genug loben kann. das muntere "photosynthesis" mit mundharmonikabegleitung, das verzückende "midsummer field", das die band an aktuelle größen wie mumford & sons ganz nah heranführt, mit seligem refrain und einem die richtung vorgebenden banjo, das feierende "joaenne", das den ersten stomp feiert, mein persönliches highlight, weil ich es auch songwriterisch zu den besten songs zähle, "the temptation of superman", wie es sacht angetrieben wird, fahrt aufnimmt und dem höhepunkt entgegensteuert, das gelang live ebenso erfolgreich wie auf platte, usw., ein reigen, der die stundenlänge längst gebrochen sah. zwei zugabenteile mussten die fünf mit unterstützung von thomas glück an der fidel geben, bis das "aufgebrachte" publikum sie entließ. in der abschließenden aufstellung am bühnenrand ließen sich auch die fotografin, der covergestalter, der ton- und technikmann finden und erhielten berechtigten applaus für eine leistung, die das gesamtkunstwerk moonband vollenden half.

dank auch von mir noch einmal in aller form an the moonband! erinnert sei an dieser stelle an das vor ein paar tagen veröffentlichte interview mit 2/5 der band, klick.

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