der bass brummelt wie ein zufriedener, sich das maul vom honig befreiender dicker braunbär, die schießbude, auf halb acht, trotzt der totalen entsagung und kloppt auf medium, dagegen sägt die elektrische wie unter tausend feuern. melissa paternoster hält die band zusammen, wie es einer rockerbraut gut zu gesicht stünde, wenn es je eine gegeben hätte, die das sagen hat. doch ein gitarrensolo später macht die sängerin von screaming females immer noch eine gute miene zu entwaffnendem spiel. die band aus new brunswick stolpert in aller unbekümmertheit weiter und fetzt uns the thermals like "i don't mind it" in die gehörgänge. ein ohrwurm, wie er ungesünder nicht laut genug durch die hallen brechen sollte. auf venues dieser größenordnung wartet man beim trio noch vergeblich. dagegen hat man bereits alles bespielt, was nur halbwegs eine bühne sein eigen nennen kann. in berlin wären es die datschen, im ruhrpott die kleingartenkolonien. in den staaten clubs, studentenwohnheime und anderes, was nur im dunkeln vorzeigbar ist. macht nichts. reputation ist nichts, was man sich kaufen kann. die meisten müssen sie sich hart erarbeiten. mit "boss" bietet die band denn auch den track nummer drei auf, der nicht umsonst zwischen treibenden parts und denjenigen narrativer natur changiert. dem kerl hat man schließlich einiges beizubringen. "normal" ist noch viel weniger und so bratzt die truppe weiter, als gäbe es kein morgen. prägnant die galaktisch ausgefahrene e-guitar, die blitzt und gibt heavy vor vor vor! dass sich dagegen schlagwerk (jarrett dougherty) und bass (king mike) auch nur annähernd behaupten können, kann man wahrlich nicht , ähm, behaupten. ejh! die schrammt und wetzt, knallt und echot, senst und stichelt, wie von gottes gnaden. in einem stück wie "a new kid" gibts von allem ein wenig und immer ein wenig mehr! hammer! wer aber glaubt, dass die musik von screaming femals auf pures gebolze hinauslaufe, ist schief gewickelt. tracks wie "fall asleep" oder "wild" beweisen das gegenteil. sie zerren zwar das raubeinige ins rampenlicht und geben den schissern fersengeld, verklemmen sich aber nicht den glitzernden melodienfaden. um den herum tanzen wild die gesangsorgien frau paternosters, die in vielen stimmlagen zuhause ist und am besten kann, wenn sie mit der vergifteten, eigenen (sic!) gitarre um die wette hetzt. verdammt! dass sich noch truppen wie the dead weather oder die arctic monkeys mit dem dreier in einen ring trauten, macht die noch viel zu große unkenntnis ob der power, die die brunswicker aufzuweisen haben, klar. nicht umsonst haben sie auf den touren der benannten bands gerade jene auch an die wand gespielt. das album steht bereit, freunde. nur keine angst. "castle talk" erscheint am 14.09. auf don giovanni.
screaming females - i don't mind it09.11.2010 Wien (AT) Rhiz
10.11.2010 Innsbruck (AT) PMK
11.11.2010 Duedingen (CH) Bad Bonn
12.11.2010 Basel (CH) Hirscheneck
13.11.2010 Freiburg (DE) The Great Räng Teng Teng
14.11.2010 Berlin (DE) Bang Bang Club
16.11.2010 Muenchen (DE) Kafe Kult
17.11.2010 Koeln (DE) Sonic Ballroom
18.11.2010 Hamburg (DE) Astrastube
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen