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neulich sprachen wir darüber, ob man auf bestimmte menschen allergisch reagieren könnte. also, tatsächlich mit schnupfen, verkrampften bronchien usw. einig wurden wir uns nicht. aber der gedanke ließ mich nicht los. psychosomatik, kein thema. für mich war die sache klar. für mark tresher, seines zeichens frontmann von forest fire, wohl auch. er reagierte offenbar allergisch auf zu wenig leute. also, auf das vorhandene nichts, das nicht anwesende auditorium. er schien verschnupft. das knappe rund, das sich im 59:1 eingefunden hatte, um die brooklyner band zu sehen, bestand aus vielleicht 50-60 menschen mit augen zu drücken und so. zudem standen die paar leutchen auch noch mit deutlichem abstand zur bühne, so dass sich die distanz mit zweierlei maß wahrnehmen ließ. tresher beantworte dies mit leicht sarkastischem dank. ob die "some heads" schließlich wirklich grund für die knappe stunde spielzeit waren, für das immer wieder improvisierte anpassen der setlist, das beliebige verhalten des sängers inklusive abwenden und uninspiriertes korrespondieren mit seinen kollegen, kann ich nicht beurteilen, genauso wenig wie die allergiethematik.
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nun, es war ja kein schlechtes konzert. es war gut. ok. neben mark tresher, der seine gitarre in der regel rhythmisch bearbeitete und den größtenteils midtempo songs gesanglich seinen stempel aufdrückte, agierten ein paar zum teil sehr engagierte mitmusiker. vor allem der gitarrist ist hervorzuheben, der mit einer feedbackorgie in den abend startete und fortan nur noch in bewegung ward. er hüpfte, tänzelte, zog sich irgendwann die schuhe aus und bratzte und rockte und spielte vor allem eine melodieline nach der anderen, eine schöner und gelungener als die andere. es war ein segen, ihm bei der arbeit zuzusehen. dank einiger pedale schuf er kleine klangminiaturen, die für sich hätten stehen können. die loops überschnitten und befeuerten sich und oben drüber mühte sich der lang aufgeschossene, mit lidschatten geschmückte kerl um eine jeweils neue spur. sein tun gab dem auftritt eine künstlerische note, die ansonsten einer recht profanen instrumentierung entgegen gestanden hätte.
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forest fire - i make windows
01. Sep 2010 20:00 Ponyhof Frankfurt
02. Sep 2010 20:00 Theatre La Fourmi Luzern
06. Sep 2010 20:00 Le Plan B Paris
18. Sep 2010 20:00 Turmzimmer Hamburg
19. Sep 2010 20:00 Comet Club Berlin
3 Kommentare:
Schöner Bericht! Schade, daß so wenige Leutchen da waren. Aber wo liegt nun bitte schön Le Plan B in Paris? Ich kenne nur den Espace B!
Sie spielen also doch im Espace B. Plan B kam mir schon so komisch vor. Danke für den Tip! :
http://www.myspace.com/espaceberbere
ja, nimm sie ruhig mit!
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