analogpath hatten wir hie und da in der mache. die musik, die das rührige, kleine japanische label veröffentlicht, ist alles andere als sensationsheischend. experimentell und mutig wären passendere vokabeln. ende november wurde eine platte zu tage gefördert, für die richard ginns verantwortlich zeichnet. mit "somewhere between here and a warm place" besteitet ginns zwar keine neuen wege, weis sich aber darauf ausgezeichnet zu bewegen. der in manchester lebende künstler lässt sich für seine klangexpeditionen von vielerlei inspirieren, natur, kunst, fotografie haben einen angemessenen stellenwert. seine aufnahmeverfahren zielen nicht nur auf das erfassen selbst produzierter klänge, sondern nutzen auch die nebengeräusche, setzen auf den zufall und die transformation des gewonnenen zu etwas gänzlich neuem. er arbeitet mit gitarre, akustischen objekten, bannt bannt deren erzeugnisse auf einem vierspur recorder und erhofft sich eine soundlandschaft, die wie aufgereihte polaroidbilder wirkt. fünf tracks enthält das werk, die sich allesamt viel zeit nehmen, damit der hörer die orte erkunden kann, zu denen er geführt wurde. cinematoskopische weiten sind das eher nicht, vielmehr traumwandlerische pfade durch vertrautes terrain. ständig beficht einen der gedanke, dass man von nun an allein weitergehen könne, weil man genau weiß, wo man sich befindet und wie es weiter gehen wird. lasst Euch ein wenig verzaubern.
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