Mittwoch, Oktober 06, 2010

neue töne (861): b.a. johnston

wenn einer seine alben "call me when old and fat is the new young and sexy" oder "my heart is a blinking nintendo" nennt, dann lässt das nicht nur tief blicken, sondern lässt vielmehr auf eine prise humor hoffen. der geht nämlich so manchem fahrensmann ab. da ist das leiden thematisch breit genug angelegt, um nebenflächen nur unzureichend beackern zu können. nun will ich das aber nicht zu sehr beklagen, da ich auch solcherart musik hochleben lassen kann. beizeiten. für heute aber gilt es, b.a. johnston zu beehren, einen wilden typen aus hamilton in ontario. von sich behauptet er, dass er die hütte nur verlässt, wenn er konzerte gibt, seiner arbeit als "fry cook" nachgeht oder um seine mutter zu friseurterminen zu begleiten. ansonsten schreibt und spielt er seine lieder, die er verfasst über "deep frying, pirates, poutine and love". er nutzt dazu verschiedene abgegriffene keyboards und seine gitarre. dass er einige sehr coole dancemoves drauf hat, verrät er ohne rot zu werden. in den vergangenen jahren brachte er es auf drei full lengths sowie unendlich viel zeit auf der straße, unterwegs zu auftrittsorten. die bühnen betrat er dabei mit so namenhaften wie den constantines, the guthries, cuff the duke oder joel pluskett. selbstredend, dass einige fette festivals ebenfalls in seiner vita zu finden sind. zu seinen hoffnungen zählt johnston, eines tages reich und berühmt zu sein, um sich einen "deep fryer" in die wohnung stellen zu können, "and finally dance with a girl when "stairway to heaven" is the last song of the night." der hochsympathische kanadier hat kultstatus in seiner heimat, das sieht man u.a. daran, wie viele leute ihn auch heuer sehen wollen, da er sich auf reisen macht, um sein neues album zu promoten. das steht seit ende des sommers zum kauf bereit. "thank you for being a friend" erschien auf just friends records und sucht anlehnung zu willie nelsons "red headed stranger" oder jerry reeds "nashville underground". dabei lernte man johnston eher als eine krude mischung aus einem ungerateten jonathan richman und einem situierten daniel johnston kennen. mehr noch drängt sich die assoziation zu karl blau auf, aber das begründet sich wohl eher durch äußere attribute. der feiste knabe hat immer ein lächeln auf den lippen und jede menge spaß obendrein. lasst Euch einnehmen von lofi, rock 'n' roll und einer idee, wie das alles zusammengehören könnte. und vor Eurem geistigen auge lasst ihr diesen kerl über die highways rasen, im von mama geborgten minivan.
b.a. johnston - taste the shame (from: "thank you for being a friend", 2010)
b.a. johnston - pita pit girls (from: "bury me at make out creek")
b.a. johnston - rockness monster (from: "love letters to the girls in my high school art class")
b.a. johnston - humpty dumpty (from: "in situation bad")

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