Dienstag, Mai 17, 2016

konzert: orange blossom special festival 20, teil 1


 wie man es auch dreht und wendet, ob kurze oder lange anfahrt, nur wer sich bewegt, kommt in den genuss eines erlebnisses. die welt offenbart sich nicht von der couch aus und sie kommt auch nicht zu dir. es muss nur ein stückchen sein, und es ist keine frage der distanz, aber du musst ihr entgegen gehen. und manchmal ist diese welt und das, was du von hier haben möchtest, reduziert auf einen ort und eine zeit. dann knipst man den rest aus und reduziert sich auf diese winzige parzelle daseinsglück. hier genannt: "obs an, welt aus".  
zum 20. mal jährte sich heuer das kleine, feine festival inmitten des weserbergländischen, das gelände eingeschmiegt in eine idylle, von der man vorher nichts geahnt haben wollte, betrieben von menschen, die ernst machen, wo andere nur antäuschen. und so bekommen die dinge einen wert, eine wesenheit. eine ernsthaftigkeit, die sich eben jenen momenten verspricht, von denen man zehren kann. auf der langen oder weniger langen heimfahrt, das kommende jahr über bis zum nächsten festival, weit darüber hinaus, wenn aus vielen kleineren erinnerungen ein ansehnliches paket aus bildern, begegnungen und erlebnissen wird. welche man dann entgegenstellen kann, wenn man entgegenstellen muss. weil der alltag nagt, sich leben unfair zeigt, wenn einiges in schieflage gerät. dann weiß man um diesen einen ort, die verlässliche zeit und die rührigen menschen. dann muss man sich nur noch in bewegung setzen.


dem 20. geburtstag des orange blossom special festivals wurde ehre erwiesen, in gebührender, angemessener weise. silbernfarbene zahlenballons, kleine wimpel, auf denen die zwei ziffern prangten, einige hinweise von der bühne, ohne sich selbst schulter zu klopfen, kleine gesten hier, freundliche rückmeldungen durch die bands dort. das wars. der laufende berieb, das vollzählige prublikum - das obs war zum x-ten mal hinter einander ausverkauft - waren gratulation genug. sich rauszuputzen, hätte auch irgendwie nicht gepasst zu dieser im industrieviertel geparkten institution mit ihrem rauen charme.
wenn am ende das motto in "obs aus, welt an" verkehrt werden musste, dann zog man lediglich einen schlussstrich unter ein fest, das musikalisch hochwertig und ausgewogen war, das sich erfolgreich gegen jede wetterunbill stemmte, ob stürmischen winden oder giftigen regenschauern getrotzt werden musste, das nach allen seiten keine wünsche offen ließ. die bierquellen versiegten nicht, flossen stetig und zügig, die speisenversorgung wurde aufgestockt und war qualitativ hochwertig, die emsigen helferlein jederzeit freundlich und das miteinander wie immer obs-like, respektvoll, freundlich.


kleine highlights? die große spendenbereitschaft für viva con agua inkl. eines größeren betrages bei der versteigerung des von allen künstlern unterzeichneten bildes, der heiratsantrag des securitymanns an die securityfrau direkt von der bühne weg, das muntere quiz, bei dem sich die fragen auf die vergangenen obs-jahre bezogen und am ende das rateglück entschied, das erweiterte rahmenprogramm aus seepferdchenprüfung, zaubereivorstellung, boule, lauftreff und einigen attraktionen mehr. so hat das festival über die jahre aufgerüstet und steht noch lange nicht in konkurrenz zu einer kirmes. denn am ende zählt die musik, die alle zusammen führte.
tausend dank an die macher - für die einladung und die pflege von etwas, das es wert ist gepflegt zu werden. DANKE!

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