Sonntag, März 23, 2014

neue töne (1365): muuy biien


den charme der hinterhöfe pflegen die fünf aus athens schon gehörig. martialisch gezeichnet die cover, das debütalbum zierte bspw. vor knapp zwei jahren ein faustkämpfendes duo, hölzern die titel, wie etwa die ep namens "knife fights". andererseits umspült die band etwas von der verlegenheit des aussenseiters. nicht zuletzt ist diese ja oft genug ventil hin zu befreiender aggressivtät. auf "this is what your mind imagines" killen joshua evans, xander witt, robbie rapp, jacob lake und parks miller noch jeden zweifel an entladungsmöglichkeiten mittels brachialem heavy metal. die brutalität zerfetzte gerade noch vor dem trommelfell des hörers. dass sich die truppe damit auf happy happy birthday to me records niederlassen konnte, überrascht im nachgang dann doch sehr. in der regel zeigte sich das label etwas betulicher. vielleicht wusste man im headquarter aber, was da noch kommen könnte. und so zeigte sich in den letzten zwei jahren entwicklung bei muuy biien. hin zu einem wesentlich akzentuierteren sound, der sich nicht vom kraftvollen klangbild verabschieden wollte, aber deutlich nuancierter und einnehmender daherkommt. der bass knallt nunmehr nicht, sondern drippelt und wippelt zuweilen, umspielt den harten beat mit einem schelmischen lächeln. die gitarren rühren den nektarartigen klangbrei bis er flüssig von den saiten rutscht. dem gesang muss man wohl als einzigem attestierten, dass er gegenüber dem vorgängeralbum nichts an wucht und ausladung verloren hat. "d.y.i." - do yourself in - heißt, in anlehnung an das berühmte motto, das neue album, welches ende april auf hhbtm erscheinen wird. mit "she bursts" gibt es ein sehr gutes beispiel, das demonstriert, wie gelungen die ideenexplosion des fünfers umgesetzt werden konnte.

die band hat in ihren jungen bereits eine menge gesehen. weniger die welt im allgemeinen als jene, die immer wieder neu versucht aus nichts viel zu machen. die arbeit in der berühmten fastfood kette konnte vielleicht schon abgelegt werden, der fettige film aber wird ihnen noch anhaften. der erzählt von einem leben, das gnadenloser und hoffnungsloser oft nicht sein kann. wer aber solche musik machen kann wie muuy biien, der kann sich vielleicht auch daraus hervor katapultieren. die jungs wissen, dass es nicht um den reichtum in ihrer geldbörse geht, sondern um jenen in ihren köpfen. den jedenfalls mehren sie nach und nach.

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