Mittwoch, März 05, 2014

neue töne (1356): tapes & tubes


austin potter und sein projekt tapes & tubes hatte ich im august des vergangenen jahres bereits ausführlich vorgestellt. die damalige songkollektion verhieß: "im hall verschworen die stimmlichen anwandlungen, unter schwülstigen nebeln tauchen melodien ab, blitzend daraus hervor ein gitarrengewerk, vermischt mit samples und textsprengseln. was sich wie eine collage anhören mag, erweist sich als stringentes vertonen von ideen. spürbar drängen sich auf: die freiheit zum experiment und der drang zu komplexität, bei gleichzeitigem erhalt einer songstruktur. prozesshaftes bildet sich ab, als hätte man einblick in das eigentliche schaffen, das nur für die aufnahme kurz unterbrochen wurde, um alsbald danach wieder aufgenommen zu werden, um den jeweiligen track einer neuen daseinsstufe zuzuführen. der wandel ist das thema, die veränderung als konstante." 

mit "ebb tide" legt potter nun sein debütalbum vor, zehn tracks, wobei das bob dylan- ("god knows") als auch das lou reed- cover ("i remember you") nicht vorenthalten, mehr noch des guten geschmacks wegen erwähnt werden sollen. daneben überzeugt der junge mann mit der griffigen, hölzern duftenden stimme mit einem songwriting der besonderen art. trotz der ausgesprochenen gelassenheit, die seinen liedern zugrunde liegt, ambiente strukturen umwehen das geviert, bildern sich diese tracks namentlich in der erinnerung ab. die größe liegt nicht nur in der ausstaffierung, vielmehr im song selbst. mobile harmonieexponate, die man bis zum nächsten ausstellungsstück mit sich führen kann. übergabe, belohnt weiterziehen. austin potter leistet es sich gar, zwischendrin zwei nummern einzuschieben, auf denen lediglich die gitarre vor sich hin schiebt. "beginning" misst sich an einer akustischen, poliert sich mit einem schönen synthiethema, füllt den sound mit einer aus der ferne winkenden mundharmonika und schlurfendem gesang. spektakulär ist anders. das hier ist einfach und gut. "little key" verdichtet nicht weniger gekonnt, ein waberndes klingen, ein sich verlierendes mäandern, ein an- und abschwellen, durch das austins dunkles organ dringt. nebst einer lichten gitarrenminiatur.

und so fort, möchte man rufen, wenn da nicht jedes einzeln zu erwähnende stück wäre. aber das ist auch das schöne am bloggen, ich kann, ich muss nicht. Ihr allerdings werdet nachhören müssen, wenn Ihr wollt. auf bandcamp bspw. dargeboten.

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