Dienstag, März 11, 2014

neue töne (1360): who are you lutra lutra


kennste alles schon, schon mal gehört von anderen. immer wieder dasselbe. wiederholungen am laufenden band. nur jeder hat eine eigene sprache, jedem ist ein neuer ausdruck in den mund gelegt. jede hand führt auf ihre weise. brüche ziehen sich durch die verweise. zurück zum  ausgangspunkt. alles sei gesagt, besungen, ja, nur noch nicht so. vielleicht.
zwingend die melodien, als müssten sie sich erst durchgesetzt haben, gegen konkurrenten, gegen den willen des sie produzierenden. als da wären julien thomas, der sich der akustischen gitarre, dem piano und den vocals widmet, und fabien thomas, der electric guitar, ukulele, mandolin, bells, concertina und bass guitar führt. gemeinsam sind sie who are you lutra lutra. brest ist die heimat, berlin der augenblickliche wohnort. von dort aus starten sie zu vielerlei reisen, in die unterschiedlichsten himmelsrichtungen. bevorzugt europa, aber auch gern darüber hinaus. mit "white on white" legen die beiden singer/songwriter ihr zweites album vor. es ist ein träumerisch schwelgendes werk, das von großer sensibilität zeugt, dass sich aber nicht vom eigenen zauber einlullen lässt. so sparsam und segensreich es ausgestattet ist, so berührend und bewegend ist es zugleich. der sog, den der hörer von beginn an verspürt, ist weniger verheißung als die freude am beieinandersein, am eingeladensein. nach "nice to meet you", welches 2011 erschien, nun also sechs neue tracks, die im letzten winter in berlin aufgenommen wurden.
who are you lutra lutra machen alles selbst, produzieren ihre alben, organisieren konzerte und touren und sind selbständig im umgang mit den medien. sie verstehen sich und ihr tun in der annäherung zu vorbildern wie troy von balthazar oder stanley brinks, von bonnie prince billy oder devendra banhart. ihre authentizität aber erlangen sie durch das besinnen auf sich selbst, auf ihr handwerkliches können, die lieblichkeit ihrer gesangsharmonien, die festigkeit ihrer musikalischen qualität. und setzen sich damit deutlich von anderen ab. also, in der form noch nicht gehört, keine wiederholung. klar?

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