"fortieth floor" erschien im mai des vergangenen jahres. kein jahr später legen the dwells nach. der zweitling, auf "don't ever leave me like you do" getauft, wird genau am 30. märz unters volk gebracht. eine punktladung, wie man es auch dreht und wendet. denn das werden zumindest all jene behaupten, die dieses werk zu hören bekommen.
der sämige, harmonieschwere sound ist eine pure freude. leicht knödelig kommt hier die countryfizierte note des duos aus page califano und matthew bean daher. es sind die beiden stimmen, wie sie zueinander und miteinander wirken, die das alleinstellungsmerkmal von the dwells ausmachen. der "queensberry shuffle", beispielgebend für das neue album, offeriert sich forciert und manierlich genretreu, doch die stimmen bringen ihn in bewegung und verleihen ihm eine hochheilige färbung. in ähnlichem glanze muss auch die erste begegnung der beiden protagonisten geschehen sein. es wird sich sicher eine mythenumrankte geschichte in der bostoner musikszene erzählt, aus der die beiden mit einem lichtkranz um die köpfe hervorgehen. the dwells haben sie sich genannt und legen mit einer art neo americana oder auch cosmic folk vor, der sich nicht zuletzt an größen wie gram parsons oder elliott smith orientiert. aus ihrem ersling lege ich Euch noch zwei tracks anheim. sie verdeutlichen nicht nur, dass die frühen gehversuche ausgezeichnet waren, sondern auch, dass der heutige sound verdichtet wurde und die kompositionen zwingender wurden. ein schritt in die richtige richtung.
das ist schon eine band für die altvorderern. silberrücken werden das areal vor der bühne besetzen. sicher. oder? einige europadaten stehen zum glück an, an der einen oder anderen stelle hatten wir sie erwähnt. nun noch einmal ganz fix, da bereits gestern berlin von the sea and cake abgehandelt wurde. die supergroup um sam prekop, arrcher prewitt und john mcentire, die auf ihrer runde von niemand anderem als douglas mccombs (brokeback / tortoise) an bass begleitet wird, hatte jüngst "runner" auf den weg gebracht, das jüngste werk, auf thrill jockey erschienen. es war das mittlerweile zehnte album einer beispiellosen karriere. etwas von diesem besonderem odem könnt Ihr noch erwischen, wenn Ihr Euch zu einem konzertbesuch entschließen könnt. nachstehend die daten und einen musikalischen anreizer. wir sehen uns. in münchen.
manches sieht bei the baby skins auf extreme weise amateurhaft aus. die plattencover, die gestaltung von webseite und bandcamp. doch nähert man sich der musik und tritt ins herz von angela carlucci und crystal madrilejos, verliert sich jeglicher gedanke, der nicht konform geht mit dieser hervorragenden musik des duos. seit 2001 betreiben die beiden new yorkerinnen ihre unternehmung unter dem ungewöhnlichen moniker und schickten fortan akustische liebeslieder durch die welt. was sich in gewisser begrenzt anhört, ist es in der tat auch. wenige gitarrenstösse, der gesang der beiden. doch die kunst liegt in der performance, im mehrstimmigen anklingen, im ausgereiften spiel der sechssaitigen, so dass transparente muster entstehen, verschiebungen in der songstruktur, harmonieleitern, auf die der hörer eingeladen wird, mit in lichte höhen zu steigen. verwobene teilaspekte, die sich zu einem ganzen fügen, dem man sich kaum mehr entziehen mag. das gilt im übrigen für den gesamten output, der seit 2002 stetig wächst. "where there once was heat" aus 2008 ist beispielsweise ein hervorragendes album. es entstand in 2008 und hat einige der herzschmeichelnsten melodien, die ich seit langem gehört habe. oder "for a boy with a fractious skull", das als zweites full length nach dem 2001er "optional rally funpack" gilt und 2005 entstanden ist, steht nicht nach. ich hänge jeweils einen appetithappen mit unten an. fünf jahre war pause. vielleicht war das vor allem die zeit, in der sie herman dune unterstützten. nicht nur auf tourneen in europa haben die jungen damen den folkbarden begleitet, nein, vor allem für die backing vocals auf seinen alben "giant" und next year in zion" zeichneten sie verantwortlich.
nun also ist etwas neues herausgebracht, schlicht auf den namen "ep" getauft. und dann handelt es sich doch um ältere songs, die bereits 2007 bzw. 2008 geschaffen, bearbeitet und aufgenommen wurden. es sind fünf stille, ergreifende miniaturen, die fast noch schlichter daherkommen als alles, was man bis dahin kannte. von diesem fünf tracker schicke ich Euch ein julie doiron cover, eine schönere interpretation findest du nicht. leider weiß ich nicht, was die mädels momentan tun. vielleicht sind sie noch immer mit toby goodshank unterwegs, die tourband war auch ein teil ihrer heimat. ich werde mich erkundigen.
doldrums – lesser evil (2013)
> der popextremist gründet sein neues album auf selbstverliebtheit, exaltierter attitüde und einem mageren arsenal an ideen, fad, 2,5-3/5
esben svane – the sudden stop ep (2013)
> der opener ist ein wunderschön durcharrangiertes folkpopstückchen, dem die anderen vier tracks verlegen nachstolpern, 2,5-3/5
veronica falls – waiting for something to happen (2013)
> der programmatische albumtitel führt nur scheinbar in die irre, es ist der flow, der zählt, der überdauern wird, 3,5/5
alasdair roberts & friends – a wonder working stone (2013)
> volkstümliche tradition im schönsten gewand, das man sich denken wollte, der schotte näselt sich durch den widerstand, 3,5-4/5
das neue album heißt "do you burn?" und wird als ein mix aus instrumentellen und experimentellen klängen angepriesen, es wird am 19. märz auf circle into square erscheinen, und wir können und Ihr könnt einen ersten einblick nehmen: powerdove:
etwas erfrischendes aus brooklyn, die band ist juvenil und forsch und melodiefreudig, einige harmonien kommen mir dabei gar arg bekannt vor, habt Ihr eine idee?, mit "seventeen" legen sie vor, mit etwas mehr bald sicher nach: stone cold fox:
frisch erschienen ist die "in hearing taste" ep, sie ist der vorläufer inklusive titelsingle für das gleichnamige debütalbum des songwriters aus dem südwesten englands, k& f records zeichnet verantwortlich, hilft und unterstützt: thos henley:
die masken sind herunter, die identitäten festgestellt, mit "i'm leaving" darf darüber hinaus ein äußerst lebendiges album erwartet werden, die videoausschnitte zu "yellow teeth" sind alles andere als aussagefähig, aber die musik umso mehr, ab 24. mai via kitsuné: is tropical:
"lukoie" ist der erste track aus dem album "constancia", welches am 22. april auf talitres erscheinen wird, der zwölf tracker ist vor allem das werk olivier perez', der 2011 mit seiner ep "divisadora" den einstieg gab und mittlerweile zwei kollegen um mithilfe bat: garciaphone:
fran gibson und stephen o'neil, das bestgehütete geheimnis australiens, sind nach dreizehn jahren wieder dabei, mit "bumper" hören wir die gnadenlos gute erste single aus der am 13. märz erscheinenden ep "small batch", sichern!: the cannanes:
sowohl label als auch vorgestellte band stehen uns nah, insofern präsentieren wir hier und heute auch gern die aktuelle single ("hit the waves"), welche am 21. februar das virtuelle presswerk verließ und das neue album, es erscheint am 21. märz auf labrador, einläutete: the mary onettes:
bereits am 19. februar ist die debütsingle mit doppel- a- seite "honest" und "i wish" auf shelflife records erschienen,
es präsentiert sich so ein dreier aus dublin, der sich an den uk vorfahren der mitte 80iger jahre orientiert: goodly thousands:
weiter geht es bei dieser ausnahmekünstlerin mit track fünf, denn sie stellt ihr kommendes minialbum nach für nach vor, diesmal also "i'll borrow time", ein song, der den bisher gehörten in nichts nachsteht, demnächst ist das werk via dirty hit zu erwerben: marika hackman:
noch mal dürfen wir auf das kommende "via" album aufmerksam machen, das am 18. märz auf thrill jockey erscheinen wird, die dame zeigt all ihre künste im bandformat, demnächst sehen wir sie mit come auf der beverunger bühne: thalia zedek band:
die dritte single aus ihrem album "help me" wollen wir Euch nicht vorenthalten, das swedische duo hatte im letzten jahr veröffentlicht und zehrt nach wie vor von dem release, im februar, märz noch mal bei uns auf tour: the sweet serenades:
kraftvoll geht es mit dem nicht unbekannten dreier aus philadelphia weiter, ab 19. märz kann man sich ein neues album von ihnen ins regal stellen, "mercury retrograde" ist der erste hinweis auf das kommende "water on mars":
den dreier aus tampa gibt es bereits seit 2010, die mann/frau inklusive kumpel gibt es sicher einige mal, hier tritt sie in einer knalligen punkrock formation auf, diese wird am 26. februar auf new granada records das album "the void... it creeps" veröffentlichen: permanent makeup:
"lakeside trust" ist mittlerweile die dritte singleauskopplung aus einem album, das ich Euch nach wie vor ans herz legen möchte, seit dem 15. januar ist "forty bells" auf hearts & plugs zu haben: brave baby:
der sound ist so altbacken bekannt und begeistert dennoch immer wieder, der vierer aus detroit katapultiert sich in grunge gefilde, die längst überwunden schienen, der neue longplayer erscheint selbstbetitelt am 14. mai auf bellyache records: destroy this place:
schwere empfehlung zum schluß für das am 16. april auf jealous butcher records erscheinende "howl and bite", die genremischung ist für Eure ohren, das duo bearbeitet drums und vibraphon: 1939 ensemble:
bo'weavil records hatte es einst so wunderbar formuliert: wenn man die musik von harappian night recordings hört, meint man, dass es sich um eine collage "of field-recordings from a varied cast of inhabitants from the non-industrialised parts of the world" handle. dies sei der tiefe, der authenzität und der lebendigkeit der aufnahmen geschuldet. doch die sounds sind vollständig von einem mann erzeugt und gesammelt. syed kamran ali, der ein instinktives gefühl für die umsetzung scheinbar unvereinbarer klänge besitzt und zugleich eine kühne respektlosigkeit bei der nutzung jedweden instruments oder objekts, aus welchem winkel der welt auch immer. weiter heißt es: "the real miracle however is that his attention-defecit scatter-gun one-take approach so often works. it’s an anarchic buzz of ideas constantly usurping each other. duelling ouds, whirling mizmars, screeching jouhikkos, tapping finger harps, rumbling monosynths, groaning harmoniums, a fist full of khene, talking gamelan lila derdeba popping giving a bent backed dante's ring hell or like an egyptian civilian army shitting on eden's skull, or a cuban guerilla force stepping on eisenhower's throat emptying their glorious bladders on his face. and you can dance to it, tuareg style". mit "the glorious gongs of hainuwele" hatte der unter dem moniker harappian night recordings agierende dereinst (2009) ein erstes album herausgebracht. es folgten "non-euclidean elucidation of shamanic ecstacies" auf ikuisuus (2009) sowie "tabassum" auf winebox press (2010). nicht zu vergessen der split release mit kommissar hjuler "karawane/6 reviews in psychopathic alchemy" auf shamanic trance (2010) und "chudail kay chutar" aus 2011 auf krayon recordings.
singing knives hält nun den nächsten tonträger parat. es handelt sich bei "shama/parwana" um einen 44-minütigen kassettenrelease, der im februar veröffentlicht wurde. die diversität dieser aufnahmen sollte allein durch dden ersten track verdeutlich werden. in weit zurückliegende jahrhunderte geschleudert, sieht sich der hörer gleichermaßen fremden kulturen und verbalisierungen gegenüber. der sheffielder künstler fordert das selbstverständnis heraus und drängt in das innerste selbst. der aus indien bzw. pakistan stammende syed kamran ali ist ein magier und Ihr solltet Euch seiner nicht vorenthalten.
der papa der beiden jungen damen, um die es in diesem kleinen artikel gehen soll, ist peter schneider, der mann hinter der firma abstecher, die sich mit tour-booking, publishing and promotion beschäftigt. insofern hatten joana und leonie, so die namen der protagonistinnen, einen guten einblick in die musikszene, in das business im allgemeinen. der gedanke, eine eigene band zu gründen, lag da schon recht nahe. denn neben den informationen, die die beiden mädels rund um das geschäft erhalten haben, waren sie natürlich auch regelmäßig auf konzerten. der appetit kommt schließlich beim essen. der auftritt von hotpants romance in münchen war denn auch die initialzündung. neben dem tollen konzert durften die beiden schwestern auch die musikerinnen kennenlernen. "ist doch total einfach, wir können auch gar nichts spielen, das lernt man dann schon,", meinten jene. das war im jahr 2010. fortan zeigten sich die mädels noch neugieriger und der szene gegenüber aufgeschlossener, besuchten konzerte, festivals und hatten tief in sich vergraben längst den wunsch, selbst aktiv zu werden. ein knappes jahr später war ein snythi gekauft und die ersten aufnahmen, das album heißt "ghost chicken", im kasten. die damaligen vorbilder wurden u.a. mit little dragon oder grimes benannt. mit "pork shitty" durfte man wenig später den nachfolger begrüßen, die referenzen in diesem fall: frankie cosmos, michael hurley, christy and emily. diiv, kropotkins, tv on the radio, alex chilton sind weitere einflüsse der münchnerinnen, die alsbald weitere vier alben aufgenommen hatten: "after times", "red ukulele", "improving skills?" und "insufficiant funds". auf tour gehen, reisen, live spielen, einfach kreativ zu sein, das war der traum. und an diesem wird unter dem moniker dc schneider fleißig gearbeitet. dabei will man mehr als nur musik zu machen. ein großes kreativprojekt ist der plan, aus dem heraus man auch kleidung, schmuck, bis hin zu eigenen gemälden noch einiges mehr präsentieren will. eine tour (gemeinsam mit porches und frankie cosmos) ist für den juni bzw. juli anberaumt und wir dürfen uns darauf freuen, denn es ist ein optisches wie akustisches schmankerl versprochen (daten siehe unten).
"insufficiant funds", welches am 27. januar erschien, dürfen wir Euch an dieser stelle noch einmal besonders ans herz legen. es ist ein diebisch freundliches und verwegen abseitiges werk. der zur kunstform erhobene dilettantismus schlägt sich in schwankenden gesangsfiguren, abtrünniger perkussion und wankelmütigen harmonien nieder. dass sich diese elemente am ende wiederfinden und zueinander aufschließen, ist die kunst des duos. wenn die stimmen abdriften und aus unbesiegter höhe wiederkehren, wenn aus dem off ein zweiter gesangspart einschießt, wenn ein sirenengleiches jammern den rücken schützt, dann prägen sich stimmungen ein. wenn die rasseln schussern, die gitarre einer melodie folgt, wenn sich soundmalerei addiert, dann wird der trash romantisch. immer nur angedeutet, immer nur auf leisen sohlen, immer spartanisch angelegt sind die miniaturen dieses sympathischen duos.wir werden auf jeden fall verfolgen, wie es mit dc schneider weitergehen wird. spätestens im juli werden wir sie gar live erleben dürfen. bis dahin: frohes schaffen!
June 22: Köln / c/o pop Festival June 27: Lärz / Fusion Festival June 28: NL-Rotterdam / Worm June 29: Hamburg / Hasenschaukel July 2: Kiel / Prinz Willy July 3: Berlin / Ä July 4: Mannheim / Bock July 5: Gernsheim / tba July 6: Stuttgart / Zwölfzehn July 7: Sommersdorf / Private Gardenparty July 9: München / Glockenbachwerkstatt July 11: Freiburg / Swamp (tbc) July 12: CH-Basel / Off Bar July 13: CH-Lausanne / (tba)
so langsam macht sich bezahlt, wofür das klienicum einst angelegt wurde. vor allem die funktion "archiv" offeriert sich als äußerst tauglich. bevor ich also über eine band schreibe, bemühe ich die akten und sehe nach, ob nicht bereits etwas vorliegt. so auch im fall von buke and gase. meist weiß ich auch, ob etwas vorliegt, in der regel aber nicht, in welchem umfang. als ich im august 2010 über das duo aus brooklyn schrieb, ging es um das debütalbum "risposte" und ich stellte zunächst die protagonisten vor: "als da wären arone dyer an der selbst modifizierten sechsaitigen bariton ukulele und aron sanchez an einem gitarre- bass- hybriden eigener herstellung. die instrumente nennen sie buke (byook) und gass (gace). so weit. naja, um das ganze etwas aufzuheitern, ergänzen sie jeweils um perkussives, das mittels pedal bedient wird. die musik, die schließlich kreiert wird, erhält ihre letzte ölung dank verstärker und anderer hausgemachter erfindungen, um einen wirklich komplexen sound zu ergeben, der zuvorderst von dyers dominantem gesang lebt, zuletzt aber von der schwere, der ausbalanciertheit aller elemente."
damit hätten wir bereits einige besonderheiten ausgemacht. nachdem wir den (band-) werdegang analysiert hatten, gaben wir uns dem eigentlichen buke and gase- klangbegriff hin, der noise war überwunden: "so circa in 2007 stand den beiden der geist nach etwas neuem, gemeinsamem, welchem aber eine neue ausrichtung zugrund liegen sollte. so experimentierten sie eine weile, bis sie den originären buke & gase sound entdeckten: gemacht aus einem bass mit integrierter snare drum und tambourin, mit den knöcheln gespielter glöckchen, einem selbst gebastelten bulbul tarang und natürlich den namengebenden instrumenten. diese haben übrigens mehrere audioausgänge, die entweder zu ihren jeweiligen amps gehen oder von verschiedenen audiomixern oder verzerrern verwaltet werden. es wird gänzlich auf loops verzichtet, so dass jeder ton live hergestellt ist."
wir führten hinsichtlich discographischer daten weiter aus: "ihre debut ep "x/+" erschien ende 2009. via bandcamp kann man sie hören und auch in limitierter cd version bestellen. im the deli magazine, der new yorker szene postille, brachten es die beiden immerhin zur lokalen band des monats und schafften es aufs cover. 2010 gehörte dann ganz den studioarbeiten. sanchez' polyphonic workshop war das zuhause für das selbstproduzierte und auf brassland (14. september) erscheinende full length." wir konstatierten schließlich: "zu den beiden gäbe es noch eine menge mehr zu berichten, zwei unruhige geister, arone, die sich das gitarrespiel selbst beibrachte, nachdem sie bereits piano und perkussion studierte, sich auf dem bike in u.a. nicaragua, ghana und anderenorts herumtrieb, sich die klamotten schneidert, oder aron, der seine ersten instrumente bereits mit zehn entwarf, studierte, in der blue man group antrat und mehrere brooklyner bands produzierte. aber hier und heute konzentrieren wir uns auf "riposte", das polythythmische, über den gesang so stark definierte und auch aggressiv gemahnende werk. doch nicht scheuen, hier reinzuhören. ich liebe den druck, die fein strukturierten harmonien, das forsche werben, und vor allem die gemahnenden töne aus ihren seltsamen instrumenten."
mittlerweile sind mehr als drei jahre ins land gegangen, in denen die beiden alles andere als untätig waren. sie wechselte vom fahrrad aufs motorrad, das sie genauso exzessiv bewegt wie einst das rad, er jagte neuen klangorganen nach, um den unverwechselbaren sound noch intensiver zu kreieren, und gemeinsam zogen sie etwas nach außerhalb, richteten sich ein neues studio und spielten ein neues album ein. auf "general dome" finden sich so 13 frische tracks, die alle in ähnlicher weise entstanden sind. nämlich recht spontan, einer ersten idee folgend. der gesang wird zunächst oft durch 'geplapper' ersetzt, verschiedenste stimmungen eingefangen. später gilt es, diese versatzstücke wieder zusammenzubekommen. die eigentliche aufgabe. aus etwas rohem wird ein fein justiertes lied.
der veröffentlichung am 22. februar (discorporate records) ging bereits eine singleauskopplung von "hiccup" voraus, die zum teil überschwänglich in der presse begrüßt wurde. schwerlaibig und griffig. wie auch der rest des albums einem unentwegten changieren zwischen den polen metallisch-düster und filigran-substantiell gleichkommt. hier das grundierte stampfen, dort der engel weichende gesang, hier die gewichtigen schraffuren, dort das helltönende szenische gebahren. das wütige neben der poetischen sehnsucht. das heilsuchende neben der eigentlichen beheimatung. für und wider. die schönheit geriert sich aus der summe der einzelnen teile. die ausdruckskraft ist enorm und dank der verschiebungen im klangbild hör- und spürbar existent. schwierig erweist sich nun, einzelne tracks hervorzuheben. vielleicht liebe ich besonders halbminütige einschübe wie "you do yours first", weil sie die auditive herausforderung dokumentieren, die bereits mit der instrumentenwahl entschieden wurde. andererseits benenne ich gern die rhythmus forcierten titel wie "split like a lip, no blood on the beard", da sie die energie und leidenschaft von buke and gase hervorragend transportieren. oder aber auch die melodieseligen parts von "contortion in training". wie auch immer, dieses album ist ein erlebnis, das sich aus widersprüchlichem speist und somit Eure hörknospen herausfordern sollte. zugreifen bitte! klienicum- empfehlungsstempel, bähm!
21.04.2013 DE Erfurt, Museumskeller
22.04.2013 DE Berlin, Kantine am Berghain
23.04.2013 DE Hamburg, Hafenklang
24.04.2013 DE Dresden, Beatpol
26.04.2013 DE Muenchen, Strom
27.04.2013 DE Cologne, King Georg
jacob borshard könnte all jenen bekannt sein, die sich gern mit ukulele songs oder gar alben beschäftigen. denn jakob hat derer gleich drei aufgenommen, zudem muss man ihm zugulte halten, dass er bereits vor sowie auch nach der wiederauferstehung dieses kleinen, schnuckeligen instruments ihm die treue gehalten hat. abseits von trends verfolgt er seine leidenschaft. damit er aber nicht gänzlich davon abhängig ist, hat er sich auch eine feine '57er fender musicmaster zugelegt. mit laura k. hat er für diesen eardrumspop release, der simple auf "jacob borshard with laura k." hört, vor allem eine grandiose sängerin hinzugewonnen. dieses lichte organ sollte auch Euch begeistern. die in london lebende kennt man sonst auch von den tigercats. prima, dass jacob sie fragte, ob sie auf seinen drei neuen tracks singen wolle. auf der eardrumspop seite könnte Ihr die restlichen zwei stücke feinsten pops erwischen.
ganz frisch am 14. februar erschienen ist mit "saudades" das debütwerk des duos aus federico durand und tomoyoshi date, das unter melodia firmiert. verantwortlich für den release zeichnet das wunderbare own records, über das wir mehrfach bereits nicht umsonst gejubelt haben sollten. mit federico lernen wir einen musiker kennen, der in den vororten von buenos aires lebt, aber eigentlich aus brasilien stammt. mit tomoyoshi wiederum einen künstler, der in tokio beheimatet ist. beide haben bereits ein soloalbum auf own records veröffentlicht, federico durand 2011 "el éxtasis de las flores pequeñas" und wenige monate später ende des jahres tomoyoshi date "otoha". im anschluss spielten sie gemeinsam einige konzerte in europa, wobei sie sich kennenlernten und auch beschlossen, ein gemeinsames album aufzunehmen. stephan mathieu, ein gemeinsamer freund übernahm das mastering von "saudades", auf dem saiteninstrumente, gepaart mit glockenspielen, ergänzt werden um soundscapes unterschiedlichster art, wobei naturschauspiele im vordergrund stehen. die titel der einzelnen stücke geben oft schon hinweise auf den eigentlichen inhalt, "the rise of early morning" oder "riverside of poet's house". es handelt sich bei diesem 5tracker um ein sehr kontemplatives werk, dem man mit höchster aufmerksamkeit begegnen sollte. nach für nach addieren und organisieren sich die einzelnen elemente, um ein ganzes zu ergeben, das sich wie eine collage erst im auge des betrachters, im gehörgang des zuhörers zu etwas ganz individuellem ergibt. viel spaß!
wenn ich es richtig erlesen habe, wird das mini album "that iron taste" von marika hackman acht tracks enthalten. wir haben in den letzten "glotzt nicht so romantisch" rubriken immer wieder mal eine liveaufnahme eines der lieder von eben jenem album eingefügt. am 25. februar ist es nun so weit, dass die junge britin dieses zauberhafte werk auf den markt bringt. sie wird unterstützt von dirty hit, die die veröffentlichung übernehmen werden. zur letztmaligen (kauf-) vorbereitung bieten wir den vierten track "retina television" sowohl in der album-, als auch in der video- live- version an. der song ist nachdrücklicher beweis für die könnerschaft hackmans, als songwriterin, aber auch und vor allem als sängerin.
den red deer club hatten wir bereits desöfteren in der mache (stealing sheep, jess bryant, david a jaycock, benjamin wetherill usw.). es handelt sich dabei um eine unternehmung aus manchester, die nicht zuletzt die stadteigene kultur unter die lupe nehmen wollte. was sie auch tat, indem sie livemitschnitte und compilation an den mann brachte. später wuchs sich das projekt von duncan sime zu einem ordentlichen label aus. heute schauen wir mal kurz auf jonnie common, einen jungen kerl, der bereits sein drittes release auf red deer herausbringt. es handelt sich um eine auf 50 stück limitierte kassette, die mit "figurehead (wet)" und "figurehead (dry)" zwei tracks enthält. mit knapp sieben minuten erhält der konsument übersichtliches, wird aber entschädigt durch den ausgefeilten electrofolk, den der glasgower perfekt an austarierten lofiebeats bei der stange hält. "hair of the dog" heißt die remixscheibe des ersten vinylreleases auf red deer, nämlich des fulllengths "master of none". bis dahin hatte common aber bereits einige eps an den start gebracht. hört mal rein bei diesem talent!
die band cold water stammt aus calgary, alberta. ein teil der truppe wurde aus post hardcore kombos rekrutiert, andere entstammen den stalwart sons. diese anleihen finden sich durchaus auch übersetzt in der musik des countryfizierten rock- fünfers aus k. stebner, l. dunphy, h. hinton, s. smith und j. hadley. die ausrichtung ist angedeutet, doch als schaurig schorfig, raubeinig und knochenhart habe ich cold water bis dato noch nicht bezeichnet. bizarr zuweilen auch die arrangements, irgendwie unausgewogen und wie aus dem stehgreif. doch die liebe zur musik ist jeder note nachzuspüren. aktuell haben sie eine single namens "wolf willow / buffalo beans" draußen, die ganz wunderbar den rahmen spannt um einen geisterhaften background, vor dem sich eine dunkel dräuende stimme abmüht. die gitarren flirren im abseits, wenn dieses organ zum gesang ansetzt. der titeltrack ist eine wunderbare moritat, die flip ein glanzvoller stehversuch. erhalten könnt Ihr das feine gerät über revolution winter. was also einst als kellerprojekt des vorstands kevin stebner begann (hier gibts einige der älteren sachen zu hören), der auf einem vierspurer sehnsuchtschwangere lieder unterbrachte, trägt sich als rasante gruppenoption weiter. ich will mehr!
die debütsingle ist durch, nun wird nachgelegt, mit "youth blood / lucifer" steht ein neues kurzwerk des vierers aus buckinghamshire in den startlöchern, vorzuweisen ab dem 18. märz via once upon a time records: as elephants are:
carter tanton ist beileibe kein unbekannter für uns, und berücksichtigte man nur die tatsache, dass er lower dens bandmitglied ist, auf eine der letzten touren schrieb der vielseitige kerl auch die musik für sein soloengagement, das demnächst unter dem albumnamen "they're flowers" (auf western vinyl) veröffentlichen wird: luxury liners:
mit neil busch treffen wir auf ein ...and you will know us by the trail of dead mitglied, das mit jonathan hiscke (u.a. broken bells) und dave clifford (u.a. red sparowes) zwei mitstreiter für eine neue kapelle gefunden hat, gemeinsam bringen sie in eigenregie ihr debüt "pale fairytale" mitte mai heraus: lvmrks:
die band aus sacramento startet im april eine tourgroßoffensive, an ihrer seite die nicht minder begabten this town needs guns, bis sie zu uns kommen, wird das neue album "x'ed out" bereits für furore gesorgt haben, es erscheint am 16. april via sargent house: tera melos:
direkt vom londoner label ears have eyes recordings kann man sich ab 25, märz die debütsingle des ebenfalls in der britischen hauptstadt beheimateten vierers holen, sie setzen auf postpunk, das geht ab, freunde: snapped ankles:
"globe rush progressions" heißt eine sammlung von "rare recordings", die der songwriter gemeinsam mit bluesanct kompiliert hat, die auf 175 kopien limitierte pressung wird es ab dem 12. märz geben, allen preorderern verspricht man einige goodies aus dem katalog: elephant micah:
aus oakland stammend, präsentiert uns taara tati unter dem ungewöhnlichen pseudonym dark wave oder auch avant pop sowie das zweite album "ionika", welches auf ihrem eigenen label post primal am 16. april erscheinen wird, kostprobe gefällig?,: metal mother:
der shoegazer schlager aus tel aviv ist in vorbereitung auf die debüt lp, zur einstimmung gibt es einen neuen track, bevor das werk in einigen monaten erscheinen wird, bestens vorbereitet: vaadat charigim:
mit "huh her" dürfen wir den debütsong dieser leedser kombo hören, dabei fahren carl humphries, luke barnfather, ralph sayers und matthew bradley alle ihre künste aus, mal gucken, was da noch kommt: battle lines:
große freude und überraschung, dass mit "vacation" endlich ein longplayer ansteht, unsere freunde veröffentlichen am 14. mai und wir ergänzen die nachricht um eine erste single: blank tapes:
nicht das erste mal, dass wir das ehepaar jarrod bramson und emily madden auf dem schirm haben, diesmal kündigen wir das album "ghetto moon" des ungleichen duos an, welches am 19. februar erscheint: solvents:
sons of noel and adrian 18.02.2013 DE - Hamburg - Kampnagel 19.02.2013 DE - Dresden - Beatpol 20.02.2013 DE - Nürnberg - MUZ 21.02.2013 DE - Reutlingen - franz.K 22.02.2013 AT - Ebensee - Kino Ebensee 23.02.2013 CH - Nyon - La Parenthese 24.02.2013 CH - Düdingen - Bad Bonn 25.02.2013 DE - Wetzlar - Franzis the sea and cake 26.02.2013 Berlin, Hebbel Am Ufer 2 27.02.2013 Leipzig, Conne Island 02.03.2013 München, Milla adrian crowley 23.02.2013 Haldern, Haldern Pop Bar 24.02.2013 Muenster, Fachwerk 26.02.2013 Hamburg, Nachtasyl 27.02.2013 Dresden, Scheune 28.02.2013 Koeln, King Georg
die verehrung, die ich für die band howth habe, ist echt und unerschütterlich. zu sehr berühren mich ihre songs um wahrhaftigkeit, ernsthaftigkeit und unbestrittenes gefühl. mit carl creighton treffen wir dieser tage auch auf den solokünstler und nicht nur das howth mitglied. neben seiner bandkarriere hat carl auch unentwegt songs geschrieben, die eher für ihn als für andere bestimmt waren. er sagt dazu, sie seien eine möglichkeit gewesen mit dieser welt umzugehen, die so absurd sei, dass es einfach nur absurd ist. die lieder sind sehr persönlich und widerspiegeln das, was carl zu jener zeit glaubte und empfand. teilen konnte er das nicht. bis er schließlich blake luley traf. mit ihm gründete er howth. mehr noch aber ist blake ein vertrauter für carl, dem er sich gegenüber offenbaren konnte. seit fünf jahren tauschen sie nun lieder aus. am letzten thanksgiving vollendete creighton einen neuen liederzyklus, der sich unter "telling truth as jokes" auf bandcamp wiederfinden lässt. es ist nach "minnesota" (2008) und "11 north" (2010) sein drittes solorelease. nehmt den noch jungen kerl in Eure gebete auf. er klingt zuweilen so zerbrechlich und anfällig. wobei ich ja glaube, dass er sich mittlerweile etwas gefangen hat. sieht man ältere fotos von ihm... zudem hat er einige wahrheiten parat, die auf den ersten blick so einfach klingen, auf den zweiten aber eine tiefe offenbaren, die man so nur selten findet.
whoo, was für ein großartiges projekt. ein kleiner traum(ein)fänger. tamara lindeman von the weather station hat folgendes angeleiert: gemeinsam mit von ihr favorisierten songschreibern kreiert sie jeweils eine single. zwei songs werden zu finden sein auf dieser openend serie. und dass das kein leeres gequatsche ist, beweisen die mittlerweile schon zu dritt im bunde befindlichen erstlinge. mit dabei daniel romano, baby eagle und marine dreams. eine erlesene auswahl, die nicht zuletzt die heimat der unternehmung widerspiegelt, das hervorragende you've changed records label. die drei singles sind am 12. februar erschienen. sie kommen jeweils als digitaler download daher und werden um eine schwarz/weiß fotografie ergänzt, die colin medley schießt und auf der tamara lindeman kurz die jeweiligen einzelheiten der zusammenarbeit darlegt.
einschub für diejenigen, die mit dem namen der jungen lady gerade nichts anfangen können: im juli 2011 zeigten wir uns hier im klienicum bereits begeistert: "die stimme, die ausdruckskraft, das weise und unscheinbar schillernde, transparente wesen." weiter schrieben wir zum damaligen zweiten album "all of it was mine": "wenn the weather station gern mit bon iver verglichen wird, dann wollte ich dem vielmehr hinzufügen. natürlich ist die art und weise eine ähnliche, wie man sich dem lied an sich nähert, seine essenz freizulegen sucht. aber vielleicht ist es auch nur ein ding der zeit, dass man parallelen im vertrauten folk zu suchen pflegt. ich höre joni mitchell. der erzählende anstrich, die muntere beweglichkeit der stimme, das fröhlich forcierte picking. das warme timbre, die lichten höhen, lindeman hat alles, was mich schwindeln macht. dazu das raue und statische moment der über die zeiten geretteten folklore. die gewänder können verschieden sein, solo, mit bandkollegen, am ende bleibt etwas zeitlos schönes."
kommende aufnahmen sind bereits ins auge gefasst und betreffen solch illustres personal wie will kidman (constantines), simone schmidt (fiver, the highest order, one hundred dollars), matt cully (bruce peninsula) oder ryan driver. der titel für das projekt lautet "the weather station duets", und wie gesagt, die ersten drei singles sind bereits erschienen. hört doch nur mal in diesen appetizer hinein! whoo!
isaiah mitchell (guitar/vocals), aaron morgan (bass), camilla saufly-mitchell und justin pinkerton (drums) sind die protagonisten dieses schweren sounds, der seit ca. 2009 gemeinsam in angriff genommen wird, die band aus kalifornien hat gerade ihr selbstbetiteltes album auf thrill jockey herausgebracht: golden void:
die single "violence out tonight" wird am 01. april via dirty hit erscheinen, vorab gibt es aber bereits einen audiovisuellen einblick in das stück, welches vom neuen album "life is elsewhere" stammt: little comets:
es ist ein schon recht beachtetes werk, das der jagjaguwar ableger da am 08. februar mit "II" präsentierte, aber ein wenig mehr promotion dürfte sicher nicht schaden, also wird mittels video (zu "so good at being in trouble") und konzertdaten nachgelegt, wir ergänzen um eine akustiksession dieses tracks: unknown mortal orchestra:
die kollaboration von alsdair von the clientele und lupe von den pipas schlug sich mittlerweile in einem zweiten album nieder, "the house at sea" erschien am 29. januar auf merge, wir hatten bereits beworben, nun dürfen wir ein video zu "jean's waving" vorstellen: amor de dias:
in der bostoner musikszene haben sie einen ganz eigenen platz. das nützt uns hier aber recht wenig. es kann aber zumindest der hinweis darauf sein, etwas genauer hinzuschauen. denn wenn die kundigen schon mit der zunge schnalzen... horsehands ist ein recht einprägsamer name für eine truppe, die sich musikalisch nur schwerlich packen lässt. mit "spannend" oder "unvorhersehbar" haben einige sie definiert und schienen nach der rezension nicht recht zufrieden. dichten gitarrensound, schwere, proglastige rhythmen und wilde, erfindungsreiche songstrukturen identifizierten andere. der dreier, der sich im internet recht rar macht und mit informationen sparsam umgeht, wird gern zusammen mit don caballero, pavement, mit noiserock oder post hardcore in eine suppenschüssel geschmissen. erbauliche mischung, oder? fast schon kunstvoll sind die arrangements der drei zu nennen. die tempiwechsel, zugleich aber auch die drastische anpassung von stimmungen hat etwas leichtgängig flexibles. als müsste man sich nicht festlegen. die gesangsstimme klingt humorig, mal verzerrt, mal echoisiert, mal gequält verzerrt. so fügt sie sich als gleichberechtigtes element in das gesamtgebilde ein. mit "sirs" legten horsehands am 05. februar einen ausgewachsenen tonträger vor, der mehr als nur unterhaltend ist. via bandcamp könnt Ihr Euch überzeugen.
"ganz sacht wird note für note gehobelt. der gesang steuert sich als zusätzliches element bei. er fällt unter die späne wie früher schnee. ein feines, in den background gesetztes drumming, eine im glitzern blendende e-gitarre, gestrafft, wenn betonung droht. zart. dennoch. abschließend immerhin der kollektive harmoniegesang. wild leaves sind adam lytle, brett banks, cole emoff, genevieve rainsberger und joey deady aus den staaten. ihre musik bezeichnen sie als dusty folk bzw. hazy pop. irgendwo im reich des schimmerigen und intransparenten liegt die wahrheit. etwas rückwärtsgewandtes liegt dem sound des fünfers aus brooklyn sowieso inne. nicht nur das cover ihrer ersten single überzieht patina, auch der klang ist drahtgebürstet, aufgerauht, dass sich staub darin festsetzen kann."
kann man ruhig noch einmal zitieren, was wir im september des vergangenen jahres niedergeschrieben hatten. hat sich auch nichts daran geändert. damals stand die erste single im raum, nun ist die band bereits bei der ep angelangt. ein langsames vorwärts tasten also. wie an ihr neues leben. die fünf mitglieder von wild leaves stammen nämlich allesamt aus dem mittleren westen und sind gemeinsam nach brooklyn gezogen. der nostalgische moment, der diesem neu verwurzeln innewohnt, den findest du auch in dieser roots schwangeren musik. die band vergleicht das mit einer alten schallplatte, die man auf dem dachboden wiederfindet. ihre lieder, sechs stück an der zahl auf der neuen ep, erzählen von der not fern der heimat zu sein und diesen umstand gleichzeitig teilen zu können. sie erzählen davon, wie man 'zuhause' neu definieren muss. hilfreich war dabei sicher dieser einsame ort, eine hütte am fluß, über die die schweren winde jagten, der regen aufs blechdach schlug und man nah beeinander hocken musste. "wind & rain" heißt denn auch der erste aufhorcher aus diesem leicht verwunschenen kleinod. etwas harmoniegesang, eine lustvoll dengelnde gitarre, sparsames drumming. bitte merkzettel anlegen, diesmal.
"wakin on a pretty daze" heißt das neue album von kurt vile, welches am 09. april über matador records veröffentlicht wird. das datum sollte man notieren, da ein 69- minütiges doppelalbum zu erwarten ist und einiges an zeitressourcen freizuschaufeln sein werden. aufgenommen hat vile das werk gemeinsam mit john agnello als produzenten in der zweiten hälfte des vergangenen jahres. der appetizer ist schon mal ein trefflicher abhänger. freu mich auf mehr!
tracklist: wakin on a pretty day / kv crimes / was all talk / girl called alex / never run away / pure pain / too hard / shame chamber / snowflakes are dancing / air bud / oldtone