Donnerstag, September 29, 2011

neue töne (1044): julia holter

über julia holter hatte ich im september 2009 ausführlich berichtet, über ihre zusammenarbeit mit ramona gonzales bei nite jewel, ihr studium der komposition in michigan bzw. kalifornien, ihre beteiligung am label human ear music und natürlich auch über ihre soundexperimentelle musik. "holter setzt auf die möglichkeiten, die sich aus ihrem häuslichen reich ergeben - modifizierte synthies, perkussion und loops - und ergänzt sie durch ihr kristallenes organ", schrieb ich zu ihrem 2007er werk "eating the stars". mit "tragedy" gelingt der jungen frau aus los angeles nun der erste longplayer. er erschien vor kurzem auf leaving records und man muss konstatieren, dass die auf 300 stück limitierte 40-minütige, erste auflage bereits als ausverkauft gilt. nicht verwunderlich angesichts der musikalischen qualität, dennoch aufregend, wie ein kleines sternchen strahlen kann. der esoterisch verbrämte sound, der die 80iger anrempelt, als gäbe es keine negativschlagzeilen und die jean-michel jarre attitüde mögen auf den ersten höreindruck erschrecken, verzaubern aber spätestens, wenn julia holter ihren aufgeräumten gesang beimengt bzw. wenn der nächste song beginnt. julias neoklassik ruht nicht aus und sucht nach immer wieder sich selbst negierenden ausdrücken. narration neben perkussionsgewittern. synthieschwof neben liebfrauenwucht. verhaltene schräglage neben offensiver kunde. was hier geht, freunde, was hier geht!
julia holter - goddess eyes

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