versäumnis eins ist sicherlich, dass wir noch nicht über nite jewel berichtet haben. ramona gonzalez hat sich doch hier zuweilen auch ganz herrlich mit julia holter ergänzt. letztere hat in 2007 ein beachtenswertes album lanciert, das zwar nicht aus der gruft geholt und entstaubt werden soll, aber ein blick auf die herstellerin soll dennoch geworfen werden. denn versäumnis zwei ist, die songwriterin, komponistin und soundkünstlerin aus los angeles bisher unbetrachtet gelassen zu haben. julia studierte komposition an der uni von michigan und machte ihren master schließlich am california institute of the arts. in 2006 begann sie sich am label human ear music zu beteiligen und wurde schließlich auch festes führungsmitglied. so konnte sie ihr interesse an promotion und distribution gut auf die eigene musikalische karriere und praxis umsetzen. human ear music kümmert sich neben nite jewel und julia holter u.a. auch um jason grier, gary wilson, ariel rosenberg usw.
die musik julias zu fassen, ist ein kaum lösbares unterfangen, zumal sie sich in den vergangenen jahren immer wieder sehr wandelbar zeigte. hatte sie anfangs noch mehr auf soundexperimente gesetzt mit sehr individueller lautmalerei und unübersetzbarer lyrik, so wendete sie sich fortan songdienlicheren strukturen zu, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen. holter setzt auf die möglichkeiten, die sich aus ihrem häuslichen reich ergeben - modifizierte synthies, perkussion und loops - und ergänzt sie durch ihr kristallenes organ. auf human ear music kann man lesen, dass sich ihre musik mal nach barock, mal nach französischem bubble-gum pop oder auch nach kate bush anhören kann. alles richtig, wenngleich ich solche vergleiche gern auf das simpelste heruntergebrochen sehe, auf die essenz, an der sich auch eine julia holter versucht. dass am ende doch komplexe strukturen entstehen, ist teil des entstehungsprozesses. "eating the stars" aus 2007 sollte man sich in seine musiksammlung holen.
julia holter - live dublab "sprout session" (podcast; 11/07)die musik julias zu fassen, ist ein kaum lösbares unterfangen, zumal sie sich in den vergangenen jahren immer wieder sehr wandelbar zeigte. hatte sie anfangs noch mehr auf soundexperimente gesetzt mit sehr individueller lautmalerei und unübersetzbarer lyrik, so wendete sie sich fortan songdienlicheren strukturen zu, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen. holter setzt auf die möglichkeiten, die sich aus ihrem häuslichen reich ergeben - modifizierte synthies, perkussion und loops - und ergänzt sie durch ihr kristallenes organ. auf human ear music kann man lesen, dass sich ihre musik mal nach barock, mal nach französischem bubble-gum pop oder auch nach kate bush anhören kann. alles richtig, wenngleich ich solche vergleiche gern auf das simpelste heruntergebrochen sehe, auf die essenz, an der sich auch eine julia holter versucht. dass am ende doch komplexe strukturen entstehen, ist teil des entstehungsprozesses. "eating the stars" aus 2007 sollte man sich in seine musiksammlung holen.
julia holter - sample from "cookbook"
julia holter - neighbor neighbor
nite jewel
September, 18 2009: King Georg - Cologne, Germany
2 Kommentare:
Noch eine Julia, die ich mir gerne ins Wohnzimmer holen würde. Spannende Vorstellung!
die würde dein wohnzimmer ganz schön unter druck setzen! neue töne fürs reimersche refugium allemal!
Kommentar veröffentlichen