Freitag, September 23, 2011

neue töne (1042): liz green

das war eine schwere geburt. doch liz greens erstes full length ist wohl nun doch im kasten. denn am 14. november, so wird kolportiert, soll "o, devotion!" erscheinen. mit "displacement song" ist zudem eine single am start, die man bereits aus diversen liveauftritten kennen konnte. hier im übrigen der verweis auf eine konzertreview aus dem jahre 2009. dabei hieß es: "kühlen fusses steht sie denn da vor uns. allein, irgendwie in der fremde und zugleich beheimatet. der rote schopf über ihr, das hemd gestülpt und das gesicht mit einem lächeln besetzt, wie man es unter tausenden nur einmal sieht. und dann singt sie, ohne begleitung, mit einer farbenreichen und zugleich strukturiert tönenden stimme. eine vergangene stimme. als riefe sie aus einem anderen, früheren jahrhundert herüber. kann man dem einen namen geben? fast überschlägt sie sich in der höhe und doch berührt sie fest den boden, als gelte es immer die waage zu halten. als balanciere sie fortwährend. als wollte sie den begleiter noch hinzu nehmen, und ist sich dabei der schwierigkeit ihrer selbst auferlegten aufgabe bewusst. so nickt sie und wendet sich uns zu. ihre faciale nonverbale kommunikation ist fast so spannend wie der gestus und ihr gesang."
was immer man auch in der jüngeren vergangenheit von liz gehört hat, an der obigen beschreibung hat sich wohl nichts verändert. ihr verhang in den verschiedensten genres, vom jazz über folk und blues bis hin zum gesang der zwanziger, dreißiger jahre, kulminiert in eine der beeindruckensten performances, die man sich nur wünschen und vorstellen kann. play it again sam wird für den release von "o, devotion!" verantwortlich zeichnen, das mit liam watson in den toerag studios aufgenommen wurde.

liz' werdegang ist eine metamorphose der besonderen art, da sie sich vom schüchternen mädchen auf der bühne nicht gerade zur rampensau, so doch aber zu einer sehr präsenten und selbstbewussten persönlichkeit entwickelt hat. ebenso zögerlich offeriert sich ihr musikalisches werk, das sicher voluminöser dahingehend ist, was sie auf einem konzert zu spielen in der lage ist, als jenes, das sie auf tonträger bis dato zu bannen wusste. auf die debutsingle "bad medicine" folgte die zweite "midnight blues", heute begehrte sammlerstücke und alles andere als leicht zu erwerben. sie wird auf talentwettbewerben entdeckt und spielt bald die wichtigsten festivals im uk. ihre musik ist zeitlos, eben weil sie die jahrzehnte eint und mischt, weil sie den stilen untreu ist und sich um einordnungen keine gedanken macht. sie singt und performt für ihr leben gern. nicht umsonst also, dass es bis zu den aufnahmen für ihr albumdebut so lang gedauert hat. zudem ist sie als songwriterin auf inspiration und zufall angewiesen, da die muse sie, wie sie beschreibt, geradezu überfällt und liz am ende nicht mehr weiß, wo manche songzeile, manche melodie herkamen.
ich bin sehr neugierig auf das album und erlaube mir einen kurzen jauchzer ob seines erscheinens. denn nicht wenige hatten die hoffnung darauf bereits aufgegeben. zu oft angekündigt, zu oft verschoben.

displacement song by liz green

bei mir bis du shoen by liz green

2 Kommentare:

Oliver Peel hat gesagt…

Die von dir erwähnten begehrten Sammlerstücke darf ich mein Eigen nennen, sie entzücken auch durch ihr wundervolles Artwork.

Auf den ersten Longplayer nun bin ich auch sehr gespannt. Gut Ding will Weile haben!

E. hat gesagt…

ja, ich hab sie zum glück auch ergattern können. nun bin ich sehr gespannt, wie sie nachlegen wird. aber ich bin wirklich bester hoffnung, was sollte bei liz schon schief gehen?