bei der stimme macht Euch selbst einen reim. mir gehen da schon mal die pferde durch. referenzen ohne ende hätte ich zur hand und würde mich schließlich auf eine allseits bekannte festgelegt haben. mach ich aber nicht, macht Ihr mal schön selber. von robin bacior ist die rede, eine junge mittzwanzigern aus new york, die das nördliche kalifornien in die stadt der städte einst verließ, um, naja, um karriere zu machen. vielleicht. nicht, dass sie es nicht schaffen würde, im gegenteil, aber das vorhaben als solches zweifel ich an. denn was treibt einen durch die welt? es ist doch in der regel nicht der unbedingte wille zu einem geschäft, sondern zumeist neugier. auf ihrer homepage sind jolie holland und joni mitchell erwähnt, die beide einen ähnlichen weg einschlugen.
robin hat eine unverstellte, offen ausgefahrene stimme, die etwas ewig seelenvolles in sich trägt. sie ist wandlungsfähig, taugt in den höhen wie in den gründen und mutet nie übertrieben getrieben an. ihr einsatz ist auf eine weise dosiert, wie es die musik vorzuschreiben scheint. mal reckt sie den hals im walzer, dann taucht sie wiederum in der ballade ab oder hält sich im spröden lied aufrecht. harmonien werden gepflückt wie reiches obst vom gut befüllten baum. melodien, die zur größe gereichen. sonnendurchflutet und doch für bedachung sorgend. schutz vor brand, aber wärme spendend. im vergangenen jahr erschien ihr erster release, eine ep namens "aimed for night", vier tracks, karg und selbstreferentiell. es folgte eine single, deren beide tracks "man before me" und "headless sheep" deutlich gereifter klingen, kraftvoller, dichter, substanzieller. "rest our wings", welches am 01. november auf dem eigenen label erscheinen wird (consonants and vowels records), stellt das erste full length der künstlerin dar und soll den geografischen wie den bewegungen in den beziehungen der robin bacior nachspüren. mit "ohio" liegt ein erster auswurf vor, der, sollte er bezeichnend für das gesamte werk sein, aussicht auf etwas besonderes gewährt. lustvoll vertrackt, mit verschobenen harmonien im gepäck und einer außerordentlichen gesangsleistung. die instrumentierung changierend zwischen verdichtung und offenheit. an wen erinnert Euch robin?
robin bacior - ohiorobin bacior - man before me
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