yer bird records ist schon ein erstaunliches ding. das muschelt und werkelt so vor sich, hat die trefflichsten künstler unter vertrag und sieht dennoch von der sonne so wenig, wie ein unter der decke verstecktes kind, mitten in der nacht. übertrieben, jawolla. aber dennoch ärgerlich, wenn man den katalog betrachtet, dass mit hezekiah jones, the gunshy, blackbird harmony, we/or/me usw. acts vertreten sind, die allesamt mehr vorzutragen haben, als es in den medien relevante herrschaften tun. altes, leidiges thema. mit ghosts i've met wollen wir allen widrigkeiten zum trotz auf ein projekt des singer und songwriters sam watts hinweisen. unter diesem etwas glorie verziertem moniker schickt er mit "payphone patience" eine ep auf die reise, an deren ende sich einige neue fans eingefunden haben sollten. ein positives ende sollte man meinen. also, nicht nur in bezug auf die fans, sondern und vor allem bezüglich endlich veröffentlichter songs. denn zuvor gab es einige mißglückte anläufe. zunächst arbeitete watts mit ben blankenship und brent arnold von modest mouse zusammen, das war in 2005, und man nahm gemeinsam in nashville auf. die songs wurden nie veröffentlicht. doch wenigstens von den örtlichen radiosendern gespielt. ein jahr später zog sam watts nach brooklyn und arbeitete an neuem material. diesmal neben brent arnold mit an bord margaret white von sparklehorse sowie der antlers drummer michael lerner. 2007 nahm man erneut in nashville auf und wieder wurden die aufnahmen nicht offiziell released. eine tour sprang wenigstens heraus, nach der sich watts zurückzog, um konzentrierter denn je an neuen liedern zu arbeiten. diesmal an seiner seite: darren jessee, seines zeichens frontmann von hotel lights und mitglied bei ben folds five. jessee beeinflusste watts sehr stark, öffnete ihm in vieler hinsicht die augen und spielte auch piano auf der kleinen kollektion "payphone patience". und die lohnt wirklich. sanft die stimme watts, trotzig der auftritt und doch samten, unverhohlen offen und zugänglich. indiefolk, ja. aber unter breiter mitwirkung, so dass ein dichtes klangbild entsteht, aus dem man sich schon die blasse kreatur eines armen folkers herauspulen müsste. denn neben den genannten darren jessee und brent arnold fügten sich ebenfalls mit ein ben blankenship, anne marie ruljancich (jesse sykes & the sweet hereafter), amy bezunartea (jennifer o'conner), joe seely (actual tigers), michael lerner (the antlers) und karen waltuch (beth orton). ausgesuchter gehts kaum. die ep erschien am 11. mai auf yer bird records. direkteinkauf vor ort.
ghosts i've met - payphone patience
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen