so eine kleine liebschaft. so ein verzückend ding. von dem man weiß, dass andere den kopf schütteln werden. man selbst aber, man bleibt treu. und ist anhänglich und lässt die nadel immer wieder über "there is a mountain" flitzen. dem debutalbum dieses illustren bandgefüges. common prayer genannt. vorstand ist jason sebastian russo. uneingeschränkt.
vorne weg. mit ungestimmter gitarre, ungestüm und zugleich irgendwie schwiegersohn artig, zauberhaft. zu russo gäbe es noch eine menge mehr zu schreiben, ein tausendsassa an vielen fronten. seine frühe band hopewell gilt es zu beachten sowie seine zusammenarbeit mit u.a. camphor, grandmal, mercury rev oder the silent league. doch hier soll die truppe im vordergrund stehen. und die harmoniert aufs feinste. live guckt man sich ständig gegenseitig an, ungläubig ob der eigenen präsenz, prägnanz und des willigen miteinanders. auf scheibe kommt das noch viel besser. da werden energien aufs erstaunlichste gebündelt. die vielfalt wird in einen riesigen überraschungskeks verbacken, den man stück für stück dem hörer gereicht. die quietschende gitarre, die sich überschlagende stimme, das perkussive gewerk, das vergnügliche piano, das leicht über dem schritttempo angehobene geschwindigkeitsniveau, das diverse im arrangement, aufgefüllt mit leipziger, ähm brooklyner sample allerlei. einerseits aus den staaten kommend und doch ganz der britischen krone verschrieben. die geschichte um (auf dem foto von paul dillon von links nach rechts) john anderson, karen codd, alexandra marvar und jason sebastian russo (und den vielen teilhabenden musikern, u.a. justin russo, joe bennett, robin bennett, mike monaghan) geht in etwa so: in der mitte des dreizehnten jahrhunderts bauten mönche in der nähe eines kleinen dorfes einen ellenlangen steinwall, heute liegt dort oxfordshire, england. im frühjahr des jahres 2009 schnappte sich j.s. russo einige talentierte musiker und entwarf in einem kuhstall auf der hill farm der bennett brüder in steventon, oxfordshire, das "there is a mountain" album. zusätzlich muss man wissen, dass es sich bei common prayer um die bezeichnung der agenda der anglikanischen kirche handelt. das brevier der band aus new york allerdings gibt es erst seit ende april und nicht bereits seit mehr als 400 jahren. dennoch hat es zeitlosen charakter und ist alles andere als angestaubt und frömmelnd. es ist euphorisch und jubelnd, es ist im wahrsten sinne deliziös, weil es den sinnen freude macht. einzelne tracks herauszupulen, wäre unfair, hier rumpelt und radaut der eine in den nächste hinüber, es folkt, folkrockt, americanat und lehnt sich ungeheuer sanft an britische tunes an. so rund, so bunt, so froh und irgendwie verlässlich. denn jeder neue spin verspricht vergnügen. ein **** für das jahr 2010.
common prayer - us vs. themcommon prayer - commonprayer
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