ein rasensprenger, ein kleines kinderschwimmbecken, eimer mit wasser hätten es auch getan. der samstag gab sich höchst sommerlich. wer einen hut, ein cap, überhaupt eine kopfbedeckung dabei hatte, war klar im vorteil. ich fror zwischendurch. und bevor es zum großen finale kam, musste ich krankheitsbedingt in die federn.
mit champions, the innits und garda hatte der erste teil gezündet. mit the death letters kam die explosion. die beiden jungen holländer machten das publikum glotzen. immer wieder konnte man aufgeregtes zunicken beobachten, kaum jemand stand bei diesem set still. das konzept? denkbar einfach. victor knüppelt die drums und treibt die chose aufgeregt voran. duende übernimmt den rest. er katapultiert den blues und den rock in eine höhere sphäre. dank widerstandsfähiger gitarrensaiten und einer stabilen stimme. wotan wahnwitz! energiegeladeneres wirst du in dieser kombination kaum finden. hier staunte nicht nur das auditorium, auch von musikern kamen beifallsbekundungen. denn neben aller inszenierten wüstheit kam doch auch qualität zu tage. allein die variabilität auf gitarre und vor allem auch am schlagwerk überzeugten. songs wie "i'll decay" sind schon leckerbissen, wenn die gitarre stoisch beginnt, unbeirrt kreiselt und plötzlich das gewaltige, manische getrommel beisteuert. oder "schizophrenic", der so wunderbar blueslastig vor sich hin stolpert. oder "an ache in my brain", da sich duende auch gesanglich auszeichnen konnte. die e-gitarre sägt, die drums zünden feuerwerke! zwei durchgeschwitzte genossen wollten abtreten und wurden wieder auf die bühne zitiert! ein unding! (die zeitpläne auf dem obs sind eng gesetzt. die künstler basteln ihr set in die regel so, dass sie eine zugabe mit unterbringen.)
der zeitplan schipperte bereits in seenot, als schließlich die kombination aus dirtmusic und tamikrest auf die bühne gerufen wurde. deren in mali aufgenommene zusammenarbeit kulminierte nun in gemeinsamen konzerten. höhepunkt sicher das obs. chris eckman, hugo race und chris brokaw starteten zunächst, wobei nach und nach immer wieder musiker von tamikrest hinzustiessen. der sound wurde dichter, engmaschiger, nicht zuletzt hypnotischer und angehender. eine dringlichkeit, die sich so im profanen rock 'n' roll kaum finden lässt. die komponenten, die der afrikanische kontinent hinzufügen kann, erweisen sich als belebend und konturenreich. wie man auch auf "bko", dem aktuellen dirtmusic album, hören kann. vielleicht einer der schönsten momente der gemeinsam aufgespielte velvet underground klassiker "all tomorrow's parties". tamikrest begeisterten später auch ohne den allstar dreier. ich befand mich auf dem rückzug...
auch bezüglich kashmir und kante muss ich, was den samstag abend und seine nacht betrifft, auf andere nachbetrachter verweisen. ich frönte meinen fieberschüben und gedachte aller, die das festival weiter geniessen durften. sorry, dass hier die chronistenpflichten leiden mussten.
auch bezüglich kashmir und kante muss ich, was den samstag abend und seine nacht betrifft, auf andere nachbetrachter verweisen. ich frönte meinen fieberschüben und gedachte aller, die das festival weiter geniessen durften. sorry, dass hier die chronistenpflichten leiden mussten.
doch nachdrücklich gestärkt konnte der sonntag angegangen werden. wenngleich trübte, dass alle berichte von den letzten beiden konzerten durch die bank sehr positiv waren. verpasst ist verpasst.
das galt auch für all jene, die sich the fog joggers durch die lappen gingen liessen. was für ein name, was für eine tolle truppe! vorab war klar, dass sänger jan büttner über ein reibeisenorgan verfügt, wie es einem cocker gut zu gesicht steht, dass er zudem entertainerqualitäten hat, zauberhaft die gitarre bedient und so viel spaß bei der sache hat, das war neu. und einnehmend! charmant! vier burschen schließlich, die einen zuweilen blueslastigen indierock zimmerten, der sich gewaschen hatte. so etwas hatte am sonntag mittag wohl noch keiner auf dem obs erlebt. dass die von letzter nacht gebeutelten bereits freiwillig die arme zum mitklatschen hoben. dass mitsingspielchen funktionierten. dass verhalten und konzentriert einer solonummer gelauscht wurde. irre. die band kurzerhand von der bühne dirigiert, dannach wieder herauf und flott ging es gemeinsam weiter durch die energiegepumpten nummern. die schweineorgel flirrte (christian peitz), die riffs zuckelten spitz und kirre, die schießbude wackelte (ben kronski) und dem agilen bass entging keine line (stephan selbach)! was für ein enthusiastischer, mutiger und in die beine gehender auftritt.
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