Freitag, Juni 18, 2010

neue töne (801): icarus himself

science of sound ist so ein label, das du nicht in eine schublade stecken kannst. hier gibt es neben dem reinrassigen folkrock auch den punk. und wenn eine neue veröffentlichung ansteht, kannst du mit allem rechnen. in der vergangenheit haben wir über sleeping in the aviary oder pale young gentlemen berichtet, wenn nicht sogar eine labelschau anstand. auch nicht ganz neu in der runde sind icarus himself. schöner name auch. immer etwas zu nah an der sonne kann man auch die musik der mittlerweile zu einem dreier angeschwollenen band nennen. buchstabieren wir das kurz durch. zunächst haben wir da nick whetro. als er sich in 2004 wieder madison, seiner heimat zuwand, begann er zugleich auch mit dem lieder schreiben und formierte alsbald die erste band. mit national beekeepers society brachte er es immerhin auf zwei alben. die raffinierten verzerrungen aus dem bandsound kombinierte whetro mit seiner minimalen songwriterkunst und brachte schließlich in 2008 das erste werk unter dem moniker icarus himself heraus, "coffins". die science of sound menschen halfen enorm bei den aufnahmen und entschieden sich schließlich ein halbes jahr später zu einem rerelease auf dem eigenen label. beteiligt waren übrigens auch mitglieder von sleeping in the aviary. mit karl christenson stand whetro bereits von anfang an ein ex- mitglied von national beekeepers society zur seite. in 2010 ergänzte man die truppe um brad kolberg, einen drummer. gemeinsam nahm man die "mexico" bezifferte ep auf und brachte sie via sos am 25. mai dieses jahres heraus. einige neue elemente lassen sich auf "mexico" entdecken. vor allem die hinwendung zu mehr elektronischen bausteinen wird deutlich. dennoch, im vordergrund steht nach wie vor der wie am leben geriebene sound, immer etwas krisselig, wie alter, rauer käse. das ist weniger originell denn scharf machend. aus allen ritzen wuchern ideen. sei es der geil grinsende akkordeon move, die fuzzy frohlockende gitarre, das breite trompetenaufspiel, die textliche gewandheit und überhaupt der großmut, neues und bewegendes auf den plan zu bringen. die band hat sich entwickelt. vom lückenbehafteten arrangement zu deutlich mehr ausgewogenheit und expressivität. die macher nennen ihre mixtur selbst electro-psych-folk. wir pflichten bei und würden uns sehr freuen, wenn ihr in dieser talentebude vorbeischaut.et denn auch das karibische feeling dieses tonträgers dürfte manchem über diese grauen tage hinweghelfen.
icarus himself - digging holes (from "mexico ep", 2010)
icarus himself - half toe load (from "mexico ep", 2010)
icarus himself - coffins (from: "coffins", 2009)
icarus himself - sometimes i can't stand you, but... (from: "coffins", 2009)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

I would love to see an English translation of this! Google Translate doesn't help very much. Thank you!

SomeVapourTrails hat gesagt…

Die Band war mir gänzlich unbekannt, bin wirklich beeindruckt welche Schätze du so ausgräbst.Vor allem der Song Coffins ist eine echte Perle.

Begeistere Grüße,

SVT