Dienstag, Juni 08, 2010

neue töne (796): secret cities

schöner bandname. secret cities. hat einen klang. eine aussprache. regt an. den dreier gibt es schon ein weilchen. begegnet bin ich ihm, nachdem er nun einen halbwegs (wer weiß das schon sicher) festen platz bei western vinyl erhalten hat. dazu später mehr. zunächst beginnt es von ganz unten. marie parker und charlie gokey begegnen sich mit knapp 15. in einem band camp. sie tauschen kassetten, teilen die selben vorlieben für psychedelica und material, das keiner kennt. sie häufen zunächst einen stoss voller sounds an, basteln an soundcollagen, nehmen weiter manipuliertes auf einem 4track recorder auf. ihr hang geht zu dunklem romantischem pop. songs entstehen. ein freund bringt sie mit dem in baltimore beheimateten fall records zusammen und so veröffentlichen sie dort in 2005 ihr erstes werk, "zurich" getauft. es verbandelt die verrücktheit, für die die abgeschiedenheit, in der die beiden wohnten, sorgte, als auch die psychedelischen ideen. später stösst alex abnos zu ihnen und übernimmt das drumming. sie touren eine zeitlang, ziehen sich dann aber wieder für vier jahre zurück. in 2010 trat western vinyl an ihre seite und veröffentlichte zunächst eine single: "bright teeth/pink graffiti pt. 1". das eigentliche debut, sieht man von dem ersten gehversuch ab, konzentriert sich auf ein thema, der bearbeitung von, der meditation über brian wilson "and his work as a prism through which we view youthful things. It's about the feelings that start with him getting all mixed up in our feelings for other people and other music (and vice versa). Inspired by a college thesis, changing relationships, and a fateful meeting with the aging once-spokesperson for vibrant youth, Pink Graffiti is a record that uses one artist to anchor and explore a peculiar set of experiences, thoughts and emotions.", schreibt das label.
die musik des dreiers ist erfrischend, euphorisch, rhythmus betont und in genau richtigem maße elektronisch durchflutet. sehr melodieverliebt konzentriert sich der sound auf ein stimmiges, zuweilen breites drumherum. der verweis auf phil spector kommt da schließlich nicht von ungefähr. man höre nur mal "boyfriends" mit seinem falsettgesang, den rasseln, dem schub im refrain, großartig, pop deluxe. die romantische komponente, oben bereits erwähnt, durchzieht die klangliche thematik konsequent. jedoch wird sie immer wieder auch von noisigen verwebungen gequert. das ist das geheimnis dieser dichten und spannungsgeladenen, zugleich aufmerksamkeitsheischenden und weiterer bedürfnisse freien musik. also, lohnend, secret cities mal ein ohr zu leihen. das album erscheint in bälde.
secret cities - bright teeth (from: "bright teeth/pink graffiti pt. 1")
secret cities - boyfriends (from: "pink graffiti")
secret cities - pink graffiti pt. 1 (from: "pink graffiti")

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