Donnerstag, Juli 31, 2014

eingestreut (678): konzerte münchen august


die livepräsenz von bands bzw. künstlern hat an bedeutung gewonnen. dem wollen wir gern rechnung tragen, indem wir immer mal wieder etwas deutlicher hinweise auf entsprechende veranstaltungen geben. das können tourdaten einzelner künstler sein, aber auch wie heute übersichten nur für eine stadt. dass uns münchen dabei am herzen liegt, dürfte auf der hand liegen. gleichsam bemühen wir uns nicht um einen kompletten überblick, sondern picken uns die perlen heraus. wenn Ihr etwas ergänzt haben wollt, gebt bescheid oder nutzt die kommentarfunktion. (und bitte, verlasst Euch nicht auf die angaben hier, sondern lasst sie Euch vom veranstalter vorab bestätigen, danke!)

01.08. express brass band u.a., atomic cafe (soundbsp.) 
01.08. colours of rio special, unterfahrt 
01.08. napalm death, backstage halle
01.08. weiherer u.a., free and easy festival
02.08. colours of rio special (munich summer jazz week), unterfahrt
02.08. mad sins / the brains u.a., free and easy festival
03.08. the intersphere u.a., backstage halle
04.08. agnostic front u.a., backstage werk
05.08. insanity/hatebreed u.a., backstage werk
05.08. - 09.08. mingus in wonderland, unterfahrt
06.08. blockflöte des todes u.a., free and easy festival
06.08. the marble man/impala ray u.a., backstage club
06.08. cris cosmo & band u.a., backstage halle
06.08. dog eat dog u.a., backstage werk
06.08. the tidal sleep / akela, free and easy festival
07.08. sick of it all u.a., backstage werk
08.08. fatan mojah & band, free and easy festival
09.08. zsk u.a., free and easy festival
09.08. joe ginsberg u.a., free and easy festival
09.08. deepbblues festival, ampere
11.08. black lips, strom
11.08. sharon van etten, hauskonzerte.com (soundbsp.)  
12.08. first day of aries, glockenbachwerkstatt
14.08. blacklist royals, strom
14.08. finn nelé, glockenbachwerkstatt
15.08. le fabrique, glockenbachwerkstatt
16.08. triska u.a., theatron
17.08. ardhi engl & geoff goodman u.a., theatron
18.08. the moonband u.a., theatron
19.08. sarah sophie u.a., theatron
21.08. g.rag / zelig-implosion u.a., theatron
22.08. the tonecooks u.a., theatron
23.08. luko u.a., theatron
26.08. henning sieverts, unterfahrt
28.08. ryan mcgarvey, backstage club
28.08. habitats, atomic cafe (soundbsp.)
28.08. driving mrs. satan, cafe muffathalle
29.08. paul orwell & the night falls, atomic cafe
29.08. capitan tifus, ampere
29.08. stereo express, rote sonne
29.08. bad rabbits, backstage club
29.08. blumfeld, theaterfabrik

Mittwoch, Juli 30, 2014

eingestreut (677): horse feathers


im märz hatten wir noch auf einen kill rock stars release namens "krs achives, volume 1" hingewiesen, auf dem sich auch horse feathers wiederfinden durften. natürlich, gilt doch die portlander band um justin ringle nicht zuletzt als eines der zugpferde des indielabels aus olympia. nun dürfen sie sich aber bald auch in gänze ausbreiten.
"so it is with us" heißt die neue, zehn tracks umfassende veröffentlichung, aus der wir den opener vorstellen können. "violently wild" und die all die anderen songs sind ausdruck einer neuen leichtigkeit und läuteten wohl das ende einer zeit voller selbstzweifel des songwriters und bandkopfs ringle ein. erscheinungstermin ist der 21. oktober.

Dienstag, Juli 29, 2014

eingestreut (676): lucas o'connell


 für musik brauchts in der regel nicht viel. also, sie zu konsumieren. irgendwie dockt irgendwo etwas an, stellt eine weiche, verbindet sich und hält diese verschränkung aufrecht. lucas o'connell braucht man nicht zu kennen, muss nicht viel über seinen hintergrund wissen, erreichen wird er einen so oder so. seine knarzige, verwitterte stimme schrammt mal über der akustischen, dann wieder über der elektrischen gitarre. vor der verzweiflung kommt die not, vor der not die möglichkeit, sie in worte zu fassen. "wet moccasin moondance" ist sein viertes album. aufgenommen hat er es in seinem eigenen studio in edmonton und stellt es in größtmöglicher gelassenheit vor. mitte juli ist es erschienen und kann in erster linie über bandcamp genossen werden.
einen älteren track pack ich Euch noch mit in den post.

Montag, Juli 28, 2014

ein (p)fund mp3 (476), teil 2

aus winchester stammend, präsentiert uns dieser dreier aufgeregtes, "round and round" ist ein neuer track, das debütalbum wird ende oktober erscheinen, vorab gibt es mitte august eine neue single: wild smiles:


noiserock aus holland, mit "if you scream like that, your monkey won't come" legen unsere nachbarn auf 300 stück limitiertes vinyl vor, erscheinen mitte juni auf subroutine records, einen kleinen ausschnitt präsentieren wir: space siren:


schieben wir etwas ruhigeres nach, ebenfalls im juni, um genau zu sein am 23. juni, erschien mit "somewhere to go" die 7" ep des ehemaligen ein frau projektes, bis hannahh botting eine band daraus machte, auf fika recordings: owl & mouse:


die band stammt aus dem nordosten englands, setzt auf synth pop und wird von einer frau angeführt, deren stimme macht (vielleicht) auch den unterschied, auf edils recordings erscheint im september die debüt ep: fractions:


die lieblinge dieser runde stammen aus austin, texas, sie haben in und um ihrer heimatstadt herum einiges bespielen dürfen, wurden nun von punctum records gesignt und veröffentlichen dort ihr debütalbum "this is not a bedroom" am 23. september: alex napping:

ein (p)fund mp3 (476)

die split mit trust fund wird erst im september erscheinen, und zwar auf reeks of effort und happy happy birthday to me, vorab dürfen wir aber in einen ersten track hören, und dass das lohnt, sei hiermit versprochen: joanna gruesome:


der vierer stammt aus london und veröffentlicht am 22. august seine debüt ep namens "childhood home", sehr gediegen das ganze, hervorzuheben sind vor allem die harmoniegesänge und das offene zusammenspiel, kann man nur glück wünschen: the healing:


die beiden haben wir ein ums andere mal gefeatured, nun wird in bälde ein neues album erscheinen, mit "gems and bones" legen sie derweil (am 24. juli erschienen) eine erste single daraus vor, wir danken und geben artig an Euch weiter: the woodlands:


mit "old soul "präsentiert uns hearts & plugs seinen neuen künstler, der gerade erst seine debüt langspielplatte "face in the cloud" veröffentlichte, und die dazugehörige zweite single: michael flynn:


aus philadelphia stammend überrascht diese band mit seinem debüt weniger als es erfreut, am 27. august auf surreal soundworks, vorab sind irgendwo noch ein video und songs abzugreifen, aufmerksam sein: palm ghosts:

Sonntag, Juli 27, 2014

neue töne (1418): fire island pines


der august ist nahe und damit auch die pines party, eine legendäre tanzparty, die im august auf fire island pines stattfindet, einem weiler in der gemeinde brookhaven in suffolk county, new york. das von homosexuellen eroberte gebiet wurde zum bandnamen eine truppe erkoren, die aus anton, andy, ben, seamus und simon besteht, aus wadebridge, cornwall stammt und auf art is hard records, auf manic pop! records, auf vulpiano records veröffentlicht hat, um nun auf firestation records, ja , dem berliner label, ihr debüt zu veröffentlichen.

"true grit" heißt es und enthält zehn beachtenswerte tracks. offensiv ihren heroen the smiths oder felt nacheifernd, sucht die seit 2010 bestehende band nach einem sound, der sich aus c86, new wave und weiteren popabstinenten mixen ließe. etwas trompetensucht, eine verbindlichkeit herstellend, drumming, dem der wumms fehlt, das aber zu dirigieren weiß, ein gesang, dem die unaufgeregtheit wie der blondine die mähne steht, gitarren, die ihren läufen nachgieren, als würden sie ihnen im nächsten moment nicht mehr gelingen wollen.

sophisticated, aber ohne ignorante, arrogante attitüde. dafür ist das sprungbrett zu stabil, als dass man auf dem wenig formbaren holz pirouetten drehen könnte. es gelingen allemal die arschbomben. doch wenn stiffelig die trommelstöcke agieren, das blechblasinstrument aus dem background schlieren ziehend melodiert und nach für nach die gitarren anlauf nehmen, dann fallen welten und neue entstehen und klarheit gewinnt die oberhand. rätsel sind gelöst. türen aufgebrochen.

eine gleichgültigkeit liegt über dem tonträger, ohne von entsagung sprechen zu wollen, ohne sich der verantwortung entziehen zu wollen. es ist ein depressiver moment, in dem die agitation versagt wird. ein zustand der bewegung in der bewegungslosigkeit. mancher würde es schönheit, die in sich ruht, nennen. aber das manische ist dennoch irgendwo versteckt, vielleicht weil es sich als kleines schweißtuch aus der hinteren hosentasche ziehen ließe. als zeichen. wie im sommer. auf fire island pines.

"true grit" ist am 25. juli auf firestation erschienen.



Samstag, Juli 26, 2014

eingestreut (675): rambutan


mit "inverted summer" begegnen wir eric hardiman, den man u.a. von century plants oder burnt hills kennen könnte, der sein full length debüt vorlegt. veröffentlicht hat fabrica und gibt das ganze als vinyl heraus, auf 300 stück limitiert, mit downloadcode versehen. der release erschien im letzten jahr und wurde von james plotkin gemastert. hardiman alias rambutan bringt man mit den verschiedensten stilen in verbindung, von noise über dub bis psych, von drone über minimalismus zu musique concrete. im vorliegenden fall berauscht er mit samples, scheinbar direkt aus der natur gesogen, passagen perkussiven seins, mit einem abdriften in entlegene klanglandschaften, mit unkonzentriertheiten, mit wenig konkretem, fassbarem. die schlüssigkeit ergibt sich erst, wenn sich der hörer gehen lässt, die töne für berufen befindet, sich bei ihm einzunisten und sie kleinen helferlein gleich arbeiten zu lassen. die dichte atmosphäre ist schweratmig, die konstruke derivat und schier uneinnehmbar. im verlauf immer griffig werdend, fließend gar, als würde sich die strukturen aufgelöst haben, um in einem delta zu enden. der aus den usa stammende musiker hat auf zig verschiedenen klein- und kleinstlabels veröffentlicht. sicher ein vergnügen, ihm hinterher zu jagen.

Freitag, Juli 25, 2014

eingestreut (674): frontier ruckus


photo by john hanson

frontier ruckus zählen eindeutig zu meinen lieblingsbands jüngeren datums. die verbandelung geht ganz tief. manche lieder sind teil meiner dna geworden, so als wäre ich ursprung ihrer selbst. nicht anders herum. nun schickt sich der vierer aus michigan an nachzulegen. die band um matthew milia, also mit david jones, zachary nichols und anna burch, wird mit "sitcom afterlife" ihren vierten longplayer (nach "the orion songbook" 2008, "deadmalls & nightfalls 2010 und "eternity of dimming" 2013 vorlegen, ab 11. november darf man mit dem release rechnen. "sad modernity" ist die erste single daraus und sie geht lieblich- schmerzhaft, gewohnt, ins ohr.

Donnerstag, Juli 24, 2014

neue töne (1417): the felice brothers


ich werde nicht vergessen, wie die verrückten jungs vor zig jahren noch von der studiobühne des bayerischen rundfunks nach den mädels schmachteten und sie mit blicken vernaschten. minuten später rannten sie den kurzberockten hinterher, ihr schallendes lachen fetzte in die noch etwas steife atmosphäre des bavarian open. das war 2007, vier jahre später hieß es zum münchner auftritt: "da schreddert mal ein elektronischer beat durchs soundbild, ein theremin küsst die von weite gezeichneten klangkumpane, doch im vordergrund steht eine geschlossene gemeinschaft aus exaktem wie leidenschaftlichem drumming (dave turbeville!), fliessendem bass (christmas clapton), akzente setzendem fiddleling (greg farley) und dem gesang von ian und james, die daneben das frontpferd e-gitarre sowie das aufgeregt klingende piano bedienen." und weiter: "so schießen sie sich durch eine setlist, die zunächst vor allem songs des 2011er albums rekrutiert, sieben der elf tracks auf "celebration, florida" finden auch in diesem programm verwendung. doch auch "mix tip" aus 2010 erhält berücksichtigung, "white limo" erklingt schmissig und genauso rumpelig und so gegen den strich gebürstet wie die highlights "run chicken run", die gassenhauer nummer gerät zu einem wohligen schunkler mit knallrefrain, oder das träge "ponzi", zelebriert wie es radaubrüder nun mal herholzen. so werden denn auch "take this bread" oder die zweite zugabe "whiskey in my whiskey" mehr gebrüllt denn gesungen."

offiziell, inoffiziell. selten hat mich bei einer band weniger gestört, in welcher reihenfolge und zu welchem zeitpunkt alben erschienen. the felice brothers haben in ihrer anwährenden karriere ein ums andere scheibchen an den mann gebracht, das in einem kleinen kartonschuber daherkam und das die von einer plattenfirma geförderten releases locker auszustechen vermochte. halsbrecherischer rumpelfolk, der sich an den rauen stimmen seiner protagonisten schabte, angereichert mit einer sehnsucht, die aus den catskill mountains nach der weiten welt rief und am ende doch um die schönheit und den reichtum der eigenen heimat wusste. ein hin und her gerissen sein, das in einer forcierten musik kulminiert, die dem rock 'n' roll näher steht, als irgendeinem untergeordneten genre des folks. "favorite waitress" erschien am 13.06. auf dualtone. das als fünftes eingestufte studioalbum lehnt sich an seinen vorgängern an und wirkt zugleich berechenbarer, weniger durchtrieben. was einst der manie geschuldet war, nimmt heute einen ehrbaren verlauf. was sich eindringlicher produktion entzog, wird heute auf linie gebracht, ohne deshalb geschönt oder aufgehübscht daherzukommen. vielmehr lichtet es die suche ab. die suche nach werten, die dem längst platzierten gefühl einen namen geben.

 "bird on broken wing" etwa startet mit ein wenig hundegebell und einer wurmstichigen akustikgitarre, ihre schraffuren werden durch ein amtliches drumming potenziert, dazu jene knarzig-mutwillig stimme, die den felice bruder auszeichnet. etwas schellenkranz, ein verlegenes banjo, fidel und fertig ist der lack, an dem dein herz hängt, scheitert und neuen anlauf nimmt. wenn am ende der sänger mitten unterm tönen lacht, lachst du verlegen mit und bellst später mit den hunden den mond an. oder "cherry licorice", schiefer hat selten ein the felice brothers song begonnen, angesteuert durch eine blecherne sechssaitige, befeuert durch verwegenes schlagwerk, der rhythmus steht, der rest folgt. unaufgeräumt, euphorisch, verwegen und verrückt.

der blick auf die kleinen dinge, auf die bewegten momente obliegt dieser band. nicht von ungefähr, dass eine kellnerin in uniform in den fokus genommen wurde. nicht von ungefähr, dass das cover eine stilisierte szene aus twin peaks ziert. nicht von ungefähr, dass dem gefühl einer lebenslangen sehnsucht auf dem backcover ausdruck verliehen wurde. warum? schaut doch drauf!

tracklist: 1. bird on broken wing 2. cherry licorice 3. meadow of a dream 4. lion 5. saturday night 6. constituents 7. hawthorne 8. katie cruel 9. no trouble 10. alien 11. chinatown 12. woman next door 13. silver in the shadow



05. September - Dresden, Sound Of Brankow Festival
08. November - Rolling Stone Weekender
09. November - Berlin, Bi Nuu
10. November - Köln, Luxor
11. November - München, Strom
12. November - Zürich, Bogen F
15. November - Offenbach, Hafen 2 (Wild Youth Festival)

Mittwoch, Juli 23, 2014

neue töne (1416): deadwood floats


das sextett, bestehend aus adam schutz, drew williams, katie kramer, tommy williams, luke fleeman und joel arter, stammt aus ohio und nennt sich deadwood floats. ihre lieder sind anmutige dinger, die ganz samten daherschleichen, pfötchentreu sich geben, um alsbald in dynamik zu agieren. gern blümerant und verliebt nach rechts und links schielend, gern mit melancholischem einschlag, gern mit hooks und harmonieschleifchen. am 04. juni hat die junge truppe "three years" veröffentlicht, einen zwölftracker, der songs enthält, die teilweise bald drei jahre alt sind und somit eine sammlung darstellen, die auch die entwicklung dieser truppe nachzeichnet. am ehesten erinnern mich deadwood floats noch an golden kanine, ähnlich wie bei den nordländern stehen akustische elemente im mittelpunkt, die sich, stets ausbruchsbereit, in gemeinsamer rage zu etwas fulminantem verbinden wollen. nicht zu vergessen ist allerdings bei den amerikanern der konsequente einsatz von mann-frau-gesängen, was sie widerum in die nähe der münchner the moonband bringt, auch hier sind starke parallelen zu sehen. es obsiegt der (chamber-) folkloristische gedanke, der sich jedoch immer wieder dem pop, dem rock gegenüber sieht. lieder bleiben, die einen bogen spannen von der ballade über die weise bis zum aufgeregten stomp.
das reife zusammenspiel kommt im übrigens nicht von ungefähr. seit mehr als acht jahren trifft man sich schon auf den bühnen columbus, da man in der dortigen szene in unterschiedlichsten bands mitglied war.  dass aus einer zweimannidee bald eine sechs köpfe umfassende band wurde, die nicht mehr nur campusräume bediente, sondern ausgewachsene location in ohios hauptstadt beschallte, ist adam und drew zu verdanken, die die gründungsurkunde abstempeln ließen. viel spaß mit ihnen!

Dienstag, Juli 22, 2014

neue töne (1415): jonathan vassar


photo by pj sykes


in sachen jonathan vassar fiel mir vor jahren dieses ein: "über triple stamp records bin ich nur mal wieder durch zufall gestolpert, kein besonderes ansinnen, eher oberflächliches glotzen. und wie es der teufel will, steht gerade "the sky and country" in der promotion und fällt auf dank seines covers, seiner bestimmung. dem nachzeichnen, wie eine reihe von landschaftsbildern, songs, die sich als visionen andingen, um elementare prozesse, natürliche begebenheiten zu beschreiben oder abbild dafür zu sein. es ist das zweite album von jonathan vassar & the speckled bird und unterstreicht die passion des songwriters, wie auch schon auf dem erstling "signs and wonders" für einen dunklen sound, für pathos und für eine musik, die sich durch alles andere als durch aufregung verdient macht. richmond ist die heimat. die musik ist geerdet, akustisch angesetzt und mittels festem gesang zum kochen gebracht. doch überschwappen wird es nicht, die emotionen sind auf herrische weise gezügelt. verfolgt man vassar und co. durch die jahre, zurückblickend ist bis zum jahr 2003 musik von ihnen zu entdecken, so fällt auf, dass der sämige sound bestand hat. viel wert wird auf präzises spiel und klaren ausdruck gelegt. das gelingt beeindruckend. "the sky and country" wurde von joashua quarles produziert, der sich auch als musiker auszuzeichnen wusste. leider gab es bis dato noch keinen frei verfügbaren track, dafür hänge ich Euch aber ein paar ältere, sehr hörenswerte cuts mit an, die einen prima blick auf die musik von jonathan vassar & the speckled bird geben sollten. anbei die tracklist, vielleicht läuft Euch ja demnächst eine erste offenbarung aus diesem werk über den weg."

"blue hearts" heißt nun die neue ep, die vassar in solomanier an den start bringt. der 14. juli war abgabetermin dafür. neben jonathan vassar, der für vocals, guitar, harmonica, accordion verantwortlich zeichnete, agierten curtis wayne patton (pedal steel) und grant hunnicutt (vocals) im dunstkreis dieses kleinods. das albumcover von leslie higgins spiegelt die aufgeräumte stimmung wieder. ganz unmittelbar wird der hörer zeuge einer ernsthaften und zukunftsträchtigen liebesbekundung. zu einem landstrich, zu heimat im allgemeinen und im besonderen, ohne damit patriotische gefühle verbinden zu müssen. wenn dazu die pedal jammert, fehlen für momente die worte. hervorzuheben der mundhobel und die weiche stimme vassars, die sich im fahlen glanz des augenblicks abwechseln. musik, die überdauern wird, die sich in dieser art vielfach finden lässt, die aber wenn man von ihr erwischt wurde, nicht mehr auslässt.


Montag, Juli 21, 2014

eingestreut (673): folk im park 2014


es ist nicht einfach nur ein 'alle jahre wieder'. nicht gerecht würde diese leier einem festival werden, in das mehr als nur herzblut gesteckt wird. neben persönlichem engagement offeriert das nürnberger folk im park vor allem ein gespür für ein genre, das lange schon ausgelutscht schien, dem die ideen ausgehen würden, das gemein hin als tot galt. bands wie fleet foxes, the felice brothers, auch mumford and sons, ja, belebten den mit unsäglichen motiven behafteten stil, erfanden ihn zum teil neu, vor allem aber brachten sie ihn wieder in ehrbare erinnerung. rund um diese erfolgreichen kapellen entwickelten sich die kleinen parzellen weiter, in denen genreableger hausten, ob nun in free-, weird, contempary-, pop- oder welcher art folk auch immer. der spielarten viele finden sie sich auf den bühnen des landes und darüber hinaus wieder und geben eindrucksvoll kunde davon, was das herz bewegt.


aus der vielfalt jene heauszupicken, die in das wunderbare rund des marienbergparks zu nürnberg passen, ist nicht nur herausforderung für die kooperative, die für die veranstaltung verantwortlich zeichnet, sondern stets mit sicherer hand ausgeübtes vergnügen. wer, wie im letzten jahr geschehen, eine band wie woods an den start bringt, hat sowieso bonus für mindestens ein jahrzehnt.

heuer schaut das lineup so aus:

dan crolls stimme ist ein geschenk der gnade. sie ist mit samt belegt, gülden das fundament, für die großen momente gemacht, da sein gesang zwischen die reihen schleicht und lücken schließt. er stammt aus liverpool, bringt seine band, die heimische tradition außerordentlichen songwritings genauso mit wie ein gefühl für genreimmanente lesarten.

großes sentiment strahlen dancing years  aus leeds in alle richtungen aus, handfest wird es sein und lichtern zugleich, als wüsste man mehr, als man zu beschreiben in der lage ist. als würde man immer wieder von den eigenen gefühlen übermannt. innehalten gehört dabei zum musikalischen ausdruck wie das überbordende des  kollektiven ausbruchs.

zu sehen sein wird auch jonas alaska aus norwegen, der vermutlich, sollte es sehr heiß werden, sein mit bloßer haut überspanntes brustbein präsentieren wird. der dürre kerl zeigt es auf promofotos in einer pose aus arroganz, distanziertheit und juvenilem übermut. dass er aber wesentlich mehr drauf hat, beweisen aufnahmen, beweist sein songwriterisches talent, das handwerkliche können an der gitarre und die ganz persönliche ausdrucksstärke.

mit "sunday '91" legt die junge britin annie eve ihr debütalbum vor, am 11. august. vorher wird sie in nürnberg sicher einige songs daraus spielen. die leicht verkapselte stimme zwingt zur erdung, alles andere drängt ins schmachtend sehnsüchtige. die sonne wird über ihr prangen und das haupt mit licht umspielen, wird wärme spenden und sicherheit vermitteln.

boss hoss support und zugleich für folk im park engagiert. geht das? ja, geht. frieder graef hat dafür armin donderer (bass), frank schwab (schlagzeug) und jakob giese (gitarre) ins boot geholt. und frieder kann, echt, nicht nur grimmig gucken!

james canty wird für die spektakulären momente sorgen, da bin ich sicher. er ist einer der nicht nur optisch in erinnerung bleiben wird. seine folkversion ist so schon eher ein querlieger.



und hier noch ein paar nicht ganz unwesentliche infos zum fest:

sonntag, 27.juli 2014 
marienbergpark nürnberg

Die Folk im Park-Tickets kosten im Vorverkauf 20,- Euro zzgl. Gebühren. Die Tickets gibt's an allen bekannten Vorverkaufsstellen über die Anbieter RESERVIX und CTS / Eventim. Kinder bis einschließlich 14 Jahren haben freien Eintritt!

Auf dem Weg zu einer Institution!

Sonntag, Juli 20, 2014

glotzt nicht so romantisch (577): the tallest tree


sie stammen aus dundas in kanada und bestehen vornehmlich aus dawn larsh und armando vega, die so eng miteinander verbandelt sind, dass sie sich glatt heirateten. dass dies eine ganz muntere verbindung ist, lässt sich leicht aus dem nachfolgenden video herauslesen, das zugleich ihre erste single präsentiert. wir springen auf den zug der von the tallest tree begeisterten gerne auf. denn der track hat was, hat was. da darf gern mehr kommen, das so hookverliebt, läufig knartschig, adoloscent und lässig selbstverliebt klingt.



Samstag, Juli 19, 2014

neue töne (1414): rachael dadd


der einträge (u.a. 1 und 2) zu rachael dadd gibt es im klienicum einige, aus denen ich halbwegs wahllos zitieren möchte:
das fünf tracks umfassende teil ist ein wunderbares ding. es ist luftig und rein und schwingt wunderschön auf der traumhaften stimme dadds. denn sie ist besonders. sie kann so profan klingen, als träfest du die nachbarin beim bäcker und sie erzählt dir mit belegter stimme vom vorvergangenen abend. und dann schwingt sie sich auf und tippt die höhen an wie keine zweite. und dein herz beginnt sich zu regen und der bewegung liegen liebe und tiefste zuneigung inne.
lediglich begleitet von gitarre oder banjo breitet rachael dadd vor uns aus, was sie bewegt. phantastisch oder gemein, auf den grund gegangen wird allem. es ist ein zauber, ihren melodienfäden zu folgen, den kleinen verdrehern, den versponnenen ideen. die dame aus bristol hat bereits einige kleine scheibchen auf dem kerbholz vermerken können. folgt ihr! folgt ihr!
rachael betont, dass die songs auf der a- seite entstanden, als sie schwanger war, die auf der rückseite geschrieben wurden, als sie bereits junge mutter von shuki war, ihrem drei monate alten baby. meist schlief er wohl oder schwang in der schaukel vom türrahmen herab. zuweilen hört man ihn auf den aufnahmen atmen. brav.
immer das besondere im blick oder in den gehörgang zu befördern, damit muss man bei rachael wohl rechnen. mit "we resonate" wird ende september ein neues album auf talitres erscheinen, in welches wir nun erstmals hineinhören können. zwei jahre hat die britin am album gearbeitet und suchte sich dabei eine nische irgendwo zwischen folk und pop und experimentellen anteilen. polyrhythmen würden das werk beleben, genutzt wurden xylophon, klarinette, schreibmaschine, steeldrums und erneut auch der herzschlag des kleinen nachkommen. steve reich, tune yards und der japanische underground sind wesentliche einflüsse gewesen.
helfer in dieser zeit waren der laura marling musiker marcus hamblet, aber auch ichi, alessi laurent-marke, rozi plain, emma gatrill und thomas heather von woodpecker williams. die vorfreude ist hier groß, bei Euch sicher ebenso!

Freitag, Juli 18, 2014

neue töne (1413): run on sentence


"am 10. august erscheint das neue album von run on sentence, spätestens der zeitpunkt, an dem sich das klienicum einzuschalten hat. denn mit dustin hamman findet sich ein songwriter, dem die ehre gebürt, hier und heute erwähnt und gelobt zu werden. eine magere wohltat, aber eben eine. hush records tut sich gütlich an ihm und eben nicht erst mit dem diesjährigen "you, the darkness, and me", sondern bereits seit dem erstling "oh when the wind comes down", erschienen 2008. hinter dem moniker run on sentence versteckt sich also vornehmlich der singer und songwriter hamman, der in seinen noch jungen jahren von simon joyner fasziniert war. ihm nachzueifern galt als lebenselexier und ansporn. von omaha ging es irgendwann nach portland, wo dann auch die band ins leben gerufen wurde. denn die musikalischen ideen mussten umgesetzt werden. ganz allein funktionierte das nicht. zunächst waren es nur drei kollegen, aber immer wieder war die runde von fluktuation bestimmt. von 1 bis 12 menschen reichte dabei die anzahl jener zeitweilig beteiligten. allen war gemein, dass sie fleißig haben touren müssen, seit 2007 ca. 14 monate on the road. zurück zum aktuellen album. es ist ein intensives album, ohne dass es sich einem entgegen presst. man hält das schon aus. es ist keine rücksichtslose fleischbeschau und dennoch ausdruck und reflektion persönlicher bestandsaufnahme. wenn das leben in einsamkeit wirkt, wenn man nur noch auf sich zurückgeworfen ist. dann kommen die gedanken. neben dem leben auf dem berg, dem drachen fliegen und den beeindruckenden naturerlebnissen treibt hamman noch einiges mehr um. nachzuhören auf einer gitarrenbetonten, wenngleich nach allen seiten offenen veröffentlichung. bläser, perkussion und allerlei gewerk sind weniger als nur ornament. viel spaß!", schrieben wir im juli 2010. 

vier jahre später dürfen wir auf ein neues album von run on sentence aufmerksam machen. "feelings" erschien am 15. juli auf hush records. der erste appetithappen ist mit "albion" ein großartiger. indiefolk nennt es das beteiligte label und liegt damit mehr als richtig. feiner akustikjam mit poppiger eroberungsmelodie. das geht ganz wunderbar ins ohr. mal abgesehen davon, dass die leicht aufgeraute stimme hammans sein ihr übriges tut. den anfang ist so herrlich verschroben, glotzt dabei doch einfach auf das foto des songwriters nebst katze. zum album sicher späer mehr.

Donnerstag, Juli 17, 2014

neue töne (1412): peppermint kisses


korg- wundersounds. ins schlichte schimmernd, dennoch voller dichte und wärme. was peppermint kisses da zaubern, erinnert nicht von ungefähr an funeral club. zu dem fühlten sich jenny und joseph andreotti mehr als nur hingezogen. als mitglieder verwandelten sie das traurige ins schöne, schönes in bemerkenswertes. das paar zieht unter neuem moniker ohne streitbare songs, dafür mit so manchem abgenutzten moog ins feld. die klänge sind wie alter manchester abgescheuert, leiern als wären sie durch jahrelangen gebrauch in mitleidenschaft gezogen. darüber erklingt die weibliche gesangsstimme wie ein abschirmposten. fast minneartig mutet das ganze an und besitzt dabei etwas ganz und gar zeitloses. die beiden bakersfielder werden in kürze eine erste single veröffentlichen, die mit "woodland mischieves" und "pastry war" ganz wundervoll besetzt ist. figment recordings wird das projekt unterstützen. leider sind die beiden noch nicht frei zu haben, doch in der videoversion erkennt Ihr ebenso den charme, zumindest von "woodland mischieves". zusätzlich hängen wir mit "gorgeous" einen track an, der auf einem figment sampler zu finden war. have fun.
auch wenn es oft um verlust und um die dunkle seite im leben geht, wenn peppermint kisses beginnen zu erzählen, am ende obsiegt die hoffnung. wenn das kein guter neuanfang für die beiden ist.



Mittwoch, Juli 16, 2014

neue töne (1411): the bilinda butchers


pop ist per se lustvoll? ist er nicht. erst wenn die schmiegsam keusche note hinzukommt, die koketterie, das anbiedernd schüchterne. wenn sich die gegensätze verkehren und sich neutralisieren. wenn man weiß, wie die medaille auf der anderen seite aussieht. erst dann. pop ist schwungvolle melodie, ist offen gelegtes herzeleid, ist harmonie im disharmonischen leben, ist der hoffnungswalzer, den wir so lange drehen, wie wir ihn zu drehen in der lage sind.

the bilinda butchers haben sich nach bilinda butcher von my bloody valentine benannt, hören auf michal, ryan und adam und veröffentlichten am 15. juli auf orchid tapes ihr debütalbum "heaven". ob man die dreizehn tracks unbedingt auf sadpop taufen müsste, weiß ich nicht. aber das melancholische moment, die liquide traurigkeit ist sicher ein wesentlicher bestandteil des musikalischen ausdrucks des trios aus san francisco. 

das esoterik evozierende cover ihres albums unterstreicht das feine streben nach größe und beachtung. wie die synthietöne im hall verenden, gewachsen und vergangen. die blass mazerierte gitarre, die sich oft einsam strebsam gibt. romantik trifft zeitlosigkeit, eine allianz, die verführt. die achtziger jahre werden immer wieder neu entdeckt. hymnisch abgedeckelt, forciert im flachen beat, adressiert an mich, dich. über rumpelstege führt die fuhre letztlich in eine greifbare zukunft lustvollen pops.

Dienstag, Juli 15, 2014

eingestreut (672): spookyland


naja, wenigstens habe ich den post an einem montag geschrieben, wenngleich er dienstags erscheint. monday records präsentiert uns in all seiner lockeren vorbereitungsattitüde den ersten musikalischen ausschnitt in sachen spookyland. "rock and roll weakling", so der treffliche name für das produkt, wird am 18. juli erscheinen. marcus gordon, liam gordon, nath mansfield und nic malouf stammen aus sydney und zeichnen verantwortlich. ihre debüt studio ep könnte Euch gefallen. da gibt es eine exaltierte stimme, konturiert von magisch rockigen momentaufnahmen, die sich nicht vor sentiment scheuen. botschaften wird nachdruck verliehen. das polarisiert auf jeden fall. neugierig geworden? reinhören!



Montag, Juli 14, 2014

eingestreut (671): vashti bunyan


das klingt schon ziemlich cool und abgeklärt und ist wohl, ohne despektierlich sein zu wollen, ihrem alter geschuldet. vashti bunyan sagt in etwa zum neuen album, dass sie, während sie den titelsong "heartleap" schrieb, dachte, dass er genau so würde, wie sie immer einen song schreiben wollte, dass er all das sagen würde, was sie immer sagen wollte. alles andere oder mehr davon wäre nur sich zu wiederholen. somit wird das dritte album das letzte der in edinburgh lebenden, man muss sie fast so nennen, legende sein. nach ihrem zum klassiker erklärten erstling "just another diamon day", 1970 auf philips erschienen, folgte 2005 überraschend und ebenfalls mit viel lorbeer ausgestattet "lookaftering". nun wird also "heartleap" folgen, am 06. oktober auf fat cat.

aufgenommen wurde es in bunyans wohnung, komplett arrangiert und komponiert von der künstlerin. zur seite stand ihr lediglich vetivers andy cabic. bunyan wollte sich ganz bewusst auf sich selbst verlassen, ohne ideen von außen. sieben jahre dauerte dieser prozess an. whyn lewis, bunyans tochter, steuerte das artwork bei.
leider gibt es noch keinen track aus dem album, so dass wir auf etwas älteres zurückgreifen müssen.

ERGÄNZUNG: am heutigen 16.07. können wir den ersten track namens "across the water" aus dem neuen album vorstellen:

Sonntag, Juli 13, 2014

glotzt nicht so romantisch (576): wett nurse


wett nurse sind anastasia vlasta greer (organ, vocals), matthew lynch (guitar, vocals), alex babcock (drums) und matt bullock (bass). sie geben sich als garagenrockband aus, spielen aber durchaus anständig auf, ohne nur dem besinnungslosen vorwärts tribut zu zollen. ja, die genreeinordnung ist nicht ganz so engstirnig zu betrachten, aber die erste assoziation ist gern lärm und berserkertum. doch der vierer aus michigan entwirft ein rundes klangbild aus feierndem orgelsausen, rumpeldrumming und sengend heißen gitarrenläufen. gern kulminiert die chose in ausufernde, krautrockige ausflüge, die sich maßlos gerieren, als gelte es tage zu überbrücken. insbesondere die olle hammond hat es mir angetan, sie federt das allzu hemdsärmlige ordentlich ab. seit 2010 finden sich einige releases auf bandcamp. ganz aktuell ist eine veröffentlichung geplant, die im sommer erscheinen soll und auf kassette und cd herausgebracht wird. frischer noch ist das aktuelle video zum track "ya dingus", mit dem wir Euch nun also wett nurse vorstellen wollen.

Samstag, Juli 12, 2014

ein (p)fund mp3 (475), teil 2

unter harvey milk firmiert der bursche ansonsten, da er sich hier nun einen anderen moniker zu eigen machte, mit "things haven't gone well" wird er sich zudem am 25. august ein in tonträger form gereichtes denkmal setzen, ein appetithappen daraus von: music blues:


der in dänemark lebende isländer snævar njall albertsson tritt mit seinem neuen album "year of the flesh" an uns heran, einen ersten track aus dem am 26. september zu veröffentlichenden werk (father figure records) gibt es bereits darzureichen: dad rocks!:


die band um den exzellenten songwriter andrew gardner veröffentlicht am 29. juli via fort lowell records ihr neues album "sunrise for everyone", der appetithappen wird Euch, wenn ihr das nicht ganz für tucson untypische genre mögt, sicher gefallen: la cerca:


der besonderheiten nicht genug, veröffentlicht tompkins square am 19. august ein reissue des nur als private pressung veröffentlichten albums "fiddle", der solist war u.a. in macgrundy's old-timey wool thumpers mit peter stampfel aktiv: smoke dawson:


wir präsentieren an dieser stelle den lead track aus dem am 19. september zu veröffentlichenden album "nackte angst zieh dich an wir gehen aus", erscheinen wird es auf staatsakt, der worte genug: jens friebe:


so, der letzte track dieser runde stammt vom album "distance", welches am 18. august auf the state51 conspiracy erscheinen wird, die single "burning hearts" des londoner fünfers gibt es bereits ab dem 04. august: dan michaelson and the coastguards:

ein (p)fund mp3 (475)

die zweite single der debüt ep "dreamlover" ist am start, das produkt wird auf group tightener veröffentlicht und ist für den 05. august vorgesehen, die los angelitos stellen exmitglieder von abe vigoda dar, nur der einordnung wegen: roses


via graveface records wird "sway" erscheinen, mit "mumble" dürfen wir erstmals in den wunderbaren shoegazers artikel der amerikaner hineinhören, veröffentlicht wird dann am 23. september: whirr:


hatten wir nicht bereits auf "oscillations" aufmerksam gemacht, welches am 28. juli auf fika recordings erscheinen wird, egal, hier ein track daraus, der von alice stammt und für eine fiktive band geschrieben wurde: cosines:


eine ausgesprochene besonderheit stellt der track "boll weevil" aus dem album "follow the music" dar, welches am 30. september auf tompkins square erscheinen wird, denn er stammt von einer 80ig- jährigen lady, die unterstützung von his golden messenger und megafaun mitgliedern erhielt: alice gerrard:


einen sack voll assoziationen hält der track "i'm to blame" bereit, der sich auf dem album "break line the musical" befinden wird, welches wiederum am 15. juli auf secretly canadian erscheint, die protagonisten (auch des zweiten tracks) sind: anand wilder and maxwell kardon:


angel olsen
18/09/14 Hamburg, Reeperbahnfestival
07/10/14 Muenchen, Feierwerk
08/10/14 Berlin, Bi Nuu
09/10/14 Frankfurt, Brotfabrik

daniel bachman
09/09/14 Leipzig, UT Connewitz
11/09/14 Köln, King Georg

Freitag, Juli 11, 2014

glotzt nicht so romantisch (575): mirel wagner


zum selbstbetitelten debütalbum von mirel wagner schrieben wir in einer rezension u.a.:
"das cover von "mirel wagner" ist schwarz und aus der schwärze formt sich ein gesicht. jugendlich und zugleich mit tiefblickenden augen, mit einem erwachsenen schwung um die lippen, einer tiefen scharte um die wangen, einer gestrengen stirn. wenn die in äthiopien geborene und in finnland aufgewachsene mirel singt, dann klingt etwas kindliches in ihr an und dann nimmt sie die großen themen in die hand. ein zwiespalt öffnet sich, in den man erst nach und nach seine zweifel fallen lässt. 
die gitarre kommt direkt, die töne entfahren ihr mit natürlichem klang, hell und klar. in leichtem hall, wie das gesicht auf dem album, versunken die stimme mirel wagners. jedoch keineswegs disparat, in fester korrelation zum instrument. zwei verwachsene elemente, die zueinander gehören, wie die schwere der sonne in der mittagshitze. etwas lastendes hinterlässt auch die junge sängerin mit jedem lied. im nachhall blendet der tod, das fahle eines getroffenen augenblicks. selten findet sich ausgesprochene natürlichkeit, der wahnwitz der offenbarung so nah neben dem wissen der in düsternis verhafteten. kein schleifen, kein anraunen in der stimme wagners, im gegenteil ist die auf artikulation bedachte phrasierung durch beängstigende klarheit geprägt. die worte eines mädchens treffen zielsicher. nach für nach, ohne unterlass."

mit anfang zwanzig hatte sie also ihre ersten lieder veröffentlicht. am 15. august wird der zweitling nachfolgen. "when the cellar children see the light of day", erscheint auf sub pop, entstand, zumindest die songs darauf, in einer hütte im finnischen norden, in der es weder heizung noch elektrizität gab. es heißt, dass gerade diese ursprünglichkeit und die zurückgezogenheit mirel zu guten songs verhalfen. aufgenommen wurden sie schließlich von vladislav delay in den shark reef studios in hailuoto.

"oak tree" ist ein vorabsong aus dem neuen album und ebenfalls als video realisiert worden.

30.08.2014 berlin  – torstraßenfest


Donnerstag, Juli 10, 2014

eingestreut (670): strand of oaks (tour)


"end in flames" war der anfang. strand of oaks tauchte im klienicum auf. 2009 war das und der hinter dem projekt steckende timothy showalter wurde von jahr zu jahr populärer. vor ziemlich genau zwei jahren schrieben wir: "zwischenzeitlich ließen wir mit "pope killdragon" ein weiteres album aus, können uns aber ohne schlechtes gewissen auf "dark shores", den neuesten auswurf stürzen. denn: was noch nicht getan wurde, kann nachgeholt werden. showalters bandcamp seite bietet auch die 2010er verlautbarung auf, die auf pitchfork immerhin mit 8,1 belohnt wurde. doch hören wir heute mal in den neuen output, der am 24. juli erschien. zwei songs stehen zum appetit machen bereit, zum einen "trap door", ein gitarrenforcierter, dunkler track, bei dem des sängers stimme besonders zum ausdruck kommt, in allen lagen, und "maureen's" mit einer neil youngschen färbung in der sechssaitigen und hall im gesang von timothy. passt. etwas schlagwerk, eine sehnige hintergrundgitarre und die geschichte bekommt einen anzüglichen drive. da darf man sich auf den rest des werks freuen. aufgenommen wurde übrigens bei john vanderslice, die informierten kennen bereits sein tiny telephone in san francisco, der darüber hinaus auf "maureen's" die gitarre führte."

nun steht ein neues album in den schaufenstern, am 24. juni wurde auf dead oceans "heal" veröffenlicht. es und strand of oaks sind auf einmal in aller munde. schlecht ist das nicht. die fotos sind nur etwas geschönter, der blick des protagonisten fester, ausgerichteter. hat das was an der einstellung, an der musik geändert? ja, aber durchaus zum positiven. mit der letzten platte war der in pennsylvania lebende musiker unzufrieden. und dennoch ging er für fast zwei jahre auf tour. währenddessen drohte seine ehe in die brüche zu gehen. düstere ereignisse der vergangenheit riefen zudem nach ihm. zeit für eine zäsur. als er wieder nach hause gekommen war, schrieben sich die ersten dreißig lieder wie von allein. ein kathartischer, reinigender prozess, an dessen ende eine handfeste produktion stehen musste. eine musikalische übersetzung mit biss. die gelang in der zusammenarbeit mit john congleton, mit ben vehorn und steve clements, die gemeinsam mit showalter 70er jahre power zum mittel der wahl erkoren hatten. so wird showalter vielleicht doch noch zu dem rockstar, der er seit kindes beinen an sein wollte. überzeugen könnte Ihr Euch auf tonträger, beispiele siehe unten, sowie:

im oktober kommt er auf tour und wird an zwei tagen auch in deutschen landen zu sein, wir präsentieren:

09.10. Berlin Privatclub
23.10. Köln Blue Shell

Mittwoch, Juli 09, 2014

eingestreut (669): owl & penny


via berichterstattung in sachen river jones music hatte ich mal auf owl & penny aufmerksam gemacht: "für den 01. februar ist mit ryan osterman zu rechnen. der unter owl & penny firmierende barde veröffentlicht trotz der noch jungen jahre sein bereits drittes album. "milk & sugar" wird wie seine vorgänger mit falsett betonten vocals, mit harmonien, die wie am laufband produziert scheinen, und mit einer wesenheit imponieren, die sich aus ernsthaftigkeit und einem durchdrungen sein zusammensetzt, das sich lyrisch einen weg und eine nische sucht. das dunkle moment, präsentiert mit leidenschaft und einer liebe zum leichten hall, der dichte täuscht. die gitarre gepickt, gestrichen, die perkussion feinsinnig, der gesang zuweilen gedoppelt. das reicht. für mehr. und fürs nächste jahr allemal."

am 07. juli wurde via bandcamp ein 10tracker unters volk gebracht, auf dem sich osterman an fremden songs austobt. vielmehr ihnen eine art leben einhaucht, wie es nun mal seine art ist. sacht, mit äußerstem bedacht, mit liebe zum detail, ohne jemals seine arrangements aufzuplustern. es sind einige pretiosen dabei, von künstlern unterschiedlichster provenienz, seht selbst:

1. canela (devendra banhart cover) 02:16
2. into the stream (the tallest man on earth cover) 03:50
3. moonbeams (sareena dominguez cover) 03:18
4. dreamer (tiny vipers cover) 04:36
5. all is full of love (björk cover) 04:53
6. let go (frou frou cover) 04:12
7. please, please, please let me get what i want (the smiths cover) 02:08
8. hengilás (jónsi cover) 04:10
9. samskeyti (sigur rós cover) 08:48
10. found a good man (brand new cover) 01:40 about

die gesamte veröffentlichung gibt es auf bandcamp für lau.

Dienstag, Juli 08, 2014

neue töne (1410): ace bushy striptease


hatte ich schon mal auf dem schirm, aber nicht ganz so konsequent verfolgt. nun wollen wir aber ace bushy striptease doch noch einmal hervorholen und würdigen. das sechste album stand erst an, wurde auf "slurpt" getauft und ist in einer hunderter auflage erschienen, eingefasst in ein 12 seiten heft. von eigener, sprich von bandseite, ist man gewillt zu behaupten, dass es sich bei "slurpt" um den besten output überhaupt handelt. und den letzten. in dem moment, in welchem ich die albumnachricht in den post quetsche, meldet sich die truppe aus birmingham mit der kunde, dass sie sich auflöst. aufgelöst hat, pünktlich zum 01. juli. wer soll zukünftig für den euphorischen cuddlecore verantwortlich zeichnen, da die mann- frau- harmoniegesänge mit dem trommelgewirbel, den posaunen und den strikten gitarren wetteifern, da die harmonien wie puderzucker fallen und alles eindecken, was der freude den spaß nehmen könnte? warum nun einen abgesang singen müssen, wo wir uns gerade erst gefunden haben?

ace bushy striptease sind/waren basith (guitar), eve (vocals), jeremy (drums, cider), paul (guitar) und simon (bass). ihre befleissigte popvariante hatte doch zukunft, meinte man. doch die band hat konstatiert, dass sich ihr aufwand nicht lohnt, obwohl sie sich durchaus dem vergleich stellen könne. am ende eifersüchtig auf andere schauen zu müssen, ist bitter. nach sieben jahren bleibt der stolz auf das bleibende. musik, die charakter hat, die sich kreativ und energetisch geriert, die sogkraft hat und vielleicht den einen oder anderen von Euch noch erreicht."slurpt" wurde am 30. juni von odd box records veröffentlicht und bricht in dein haus, wie der längst willkommene gast.

Montag, Juli 07, 2014

neue töne (1409): adam leonard


ein flirrer drone zieht die aufmerksamkeit auf sich, vielleicht ein widerspruch in sich, doch "the man who inventend himself", mit dem der release von adam leonard startet, hat ein orgelthema, das in wiederholung eine bleibende grundlage darstellt. die redundanz, die ornamentik! das arrangement des openers von "nature recordings" ist schlicht und zugleich so umfänglich dicht, gitarrenspiel, der gesang, ins hall verschobene tastenarbeit. der track dreht sich immer wieder um sich selbst, ergeht sich in natürlicher eleganz, wenngleich an den seiten fleißig mutmaßungen spriessen. im fortgang entwickelt sich der 8tracker, der in einer kleinen vinylauflage veröffentlicht wurde, die längst verkauft ist, zu einer psychfolk- größe. schellenkränze tanzen, gitarren schleifen die versätze, einige verwehte orgelthemen und ein gesang, dem man die unaufgeregtheit wird nicht nehmen können.

das personal und sein handwerkzeug spricht zudem bände über das, was den hörer hier erwartet: adam leonard (triangle, acoustic guitars, electric guitar, bass guitar, mandolin, dulcimer, harmonium, electronics, field recordings, percussion, vocals), pat gubler (d’tzu, wire-strung harp, organ (reed stop), kemence), steven collins (acoustic guitar, electric guitar, bass guitar, percussion), jana landolt (drums) und gareth davies (ashtray, raised eyebrows).

mit "how music sounds" hat leonard 2003 sein debüt veröffentlicht. der engländer brachte in der folge tonträger unterschiedlichster größe auf vielen kleinen labels heraus. dabei stets dem folk die treue haltend, touchiert von psychedelia und electronica, in der tradition von roy harper bis hin zu robyn hitchcock. seine musikalische tätigkeit zog ihn in den bannkreis anderer kollegen, so sang er für the owl service oder zeichnete für den soundtrack von "lucky seven" mit verantwortlich, erging sich in kollaborationen, z.b. mit our krypton son & alex highton. das neue album "nature recordings" erschien auf the great pop supplement und als cd auf the northwestern series. aktuell reisst er die saiten mit der garage- kraut- artrockgruppe invaderband. 

verliert Euch für minuten (auch) in den stillen balladen, denen es nie an überzeugung mangelt, damit sie sich nach und nach ins gedächtnis zu schieben.

Sonntag, Juli 06, 2014

neue töne (1408): mat hunsley


naja, haut hin. dass sich helena gemeldet hat. dass sie mir ihr label trellis music vorgestellte. und ganz und gar nicht nebenbei das neueste signing namens mat hunsley. ein junger kerl aus newcastle ist das, der eine stimme mit sich führt, die man wähnte bereits gehört zu haben. und doch hat sie eine ganz eigene färbung, spricht auf eine ganz eigene weise sich und den gegenüber an. es ist wie ein sinnieren, ein leises zwiegespräch. immer wieder neue worte, worte. die blass gestrichene gitarre, etwas backgroundsummen, wie wir es seit bon iver besser kennen zu glauben. eine verwehte note, etwas transparent und durch die gemeinsame fügung doch liquide und befleissigt ins ohren gehend. geradewegs eine beschreibung für die aktuelle debütsingle "au contraire". 
die ersten songs, die von mat hunsley bekannt wurden, waren schlafzimmerminiaturen. von der qualität des songwritings zeugten sie längst, wenngleich die aufnahmen häufig recht käsig waren. aber hier liebt einer das, was er tut. und klingt dabei erstaunlich erwachsen, fast weise. mit zwanzig jahren hat er zumindest seinen siegeszug durch die blogosphäre gestartet. dass andere nachziehen werden, ist da unweigerlich. und ja, am ende ihres kurzes textes meinte helena, wir hätten stets den finger am puls. ist sicher nicht so. hier schon. oder?

Samstag, Juli 05, 2014

eingestreut (668): joanna gruesome / tyrannosaurus dead


wenn wir schon bei kollabos sind - siehe vorgestern - hier eine frische splitsingle von und mit tyrannosaurus dead und joanna gruesome. mit "post holiday dead song" weist uns jedenfalls der brightoner fünfer den weg. der release wird am 21. juli auf odd box records erscheinen. "anti parent cowboy killer" heißt der track (vom 2013er album "weird sister"), für den joanna gruesome verantwortlich zeichnen. die band aus cardiff steuert bei. das vinyl erscheint in einer 300er auflage.
zur ergänzung der trackausgezeichneten hier der beitrag aus dem märz des vergangenen jahres: "billy lowe (guitar & vocals), eleanor rudge (vocals), thomas northam (bass), martin edwards (guitar) und rupert willows (drums) sind tyrannosaurus dead aus dem vereinigten königreich. mit fuzzpop finde ich ihre vorgehensweise hervorragend beschrieben. der terminus impliziert das entzückte vorwärts, aber auch den charme der melodie. diese symbiose gelingt dem fünfer ausgezeichnet. noch aus dem knackigsten, verzerrten gitarrensolo lugt die schlenkernde harmonie hervor, und keine schöne weise ohne bratzige noiseunterlage. mit "pure//apart" hat die truppe einen sechs tracker im anschlag, der anfang mai via oddbox records veröffentlicht werden soll. zwei der songs kann man vorab testen und sie halten das, was ich Euch eingangs versprochen habe. kein song über drei minuten, keine gefangenen! seit oktober veröffentlich die band und legt ein ums andere schmuckstück vor. empfehlenswert ist neben dem neuling auch und vor allem die "lemonade ep" aus dem letzten jahr. doch Ihr könnt ruhig bis ins jahr 2011 graben und werdet noch fündig werden."

Freitag, Juli 04, 2014

eingestreut (667): the good graces


 anfang des jahres machten wir folgenden vermerk zu the good graces: "wem kim ware noch kein begriff ist, dem sei die dame aus atlanta wärmstens ans herz gelegt. ihr minimalistischer folk hat eine tauglichkeit, die ihresgleichen sucht. ich wäre versucht, vergleiche mit karl blau, rozi plain und ähnlichen kalibern herzustellen. mit the good graces verfolgt die künstlerin seit 2007 ein bandprojekt, das sich vor allem durch die wechselnden mitmusiker auszeichnet. u.a. waren john mcnicholas, jim combs, donna riley und michelle friedman an bord. ganz aktuell ist die vorbereitung auf den valentinstag. denn am 14. februar soll eine neue single erscheinen. "befor you go" b/w "from a to f" ist dabei eine kollaboration zwischen den labels potluck und pretty new songs und enthält ein geschenk an den ehemann, ein jahrestagpräsent quasi, sowie ein weiteres schmuckstück aus der unermüdlichen songschmiede. es ist zwar noch ein wenig hin, aber "before you go" möchte ich Euch nicht länger vorenthalten, ein wundervoller track, eine liebesbezeichnung der besonderen art."

mit "under the weather" gibt es nun einen ersten appetithappen aus der kommenden lp "close to the sun". erscheinen wird der zehntracker am 30. september als kooproduktion von fort lowell records und potluck. den freedownload, der irgendwann mitte juni freigeschaltet war, haben wir verpasst, aber der noch junge song sollte Euch auch so prädestiniert erscheinen, um neugierig zu werden. kim ware singt mit abgehangener stimme, begleitet von piano und gitarre, etwas schlagwerk. die schönheit ist kein machwerk, sie findet sich im schlichten. sie findet sich hier.