mit dem namen, dachte ich, bringste es gerade mal zu einem popsternchen. dass sich fiona sally miller aber als ernstzunehmende müht, alle achtung, und nicht einen moniker wählte, bemerkenswert. man hätte die junge dame aus brighton im vereinigten königreich zudem kennen können. denn seit immerhin 2011 lässt sie immer wieder an ihrem output partizipieren, und sei es, dass sie ihn auf bandcamp veröffentlicht.
"out of the woods and in to the trees" muss ihr erstling gewesen sein. sieben lieder, die das wesen der melodie begriffen hatten, die ernsthaftigkeit und tiefe noch täuschten, ohne einer songwriterischen rafinesse zu widersprechen. noch im selben jahr erschien das selbstproduzierte "the whale's love life", welches bereits den experimentellen ansatz der künstlerin offenlegte, die aktuell ihren master in klangkunst absolviert. geschichtete instrumente und verschiedene musikalische elemente werden zusammengeführt. eine sorgsame und bedachte musik, die von einer anderen künstlerin stammen könnte, wenn man ihren erstling in den vergleich ziehen möchte. viel deutlicher könnte entwicklung nicht aufgezeigt werden. auf diesem 5track werk sind einige momente, die durchdringend sind, ohne sich darin zu verlieren, weil die texturen transparent, aber nicht dünnhäutig sind.
am ende dieses kleinen exkurses möchte ich aber eigentlich nur der tatsache begegnen, dass die junge frau im mai dieses jahres sehr aktiv war. mit "i should have sat still" legt sie vier tracks vor, die alles vorherige meines erachtens ausstechen. sie sind drängender, echter, vorsätzlicher. sie sind überlegt und austariert und voll gedrosselter emotion. die musik stammt aus dem jahr 2012 und zeigt neuerlich auf, wie gradlinig der weg von miller verläuft. die lieder zeigten sich mutiger, um mit den stilen zu spielen. fast hörte man blues heraus, vom folk eingenommen ein latenter bruder.
zwei weitere eps gibt es zudem auf bandcamp zu entdecken. eine, die ein gros der "i should have sat still" ep in livetransformation aufzeigt, eine weitere, "a pause in between", die "has been crafted from manipulated found sounds, recycled sound and an improvised final layer of vocal, piano, clarinet and guitar". durchaus experimenteller als vorheriges material, aber stringent.
aus allen drei veröffentlichungen des mais hänge ich ein beispiel an. viel freude mit dieser ungewöhnlichen jungen dame mit dem allzu gewöhnlichen namen.
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