die ersten eindrücke warteten geraume zeit auf bestätigung. im märz sinnierten wir noch hoffnungsschwanger angesichts aussichtsreicher passagen, nun können wir die kuh aufs eis lassen. "la la land" von plants and animals ist ein würdevoller nachfolger von "parc avenue" geworden. mehr noch, steigerung ward in sicht. das material geriert sich gefügiger, den künstlern obliegt die weisung, das zaumzeug fest gezurrt, das gepäck ordentlich verstaut, mithin bereit zu schritt, galopp und wilder hatz.
humoristische aufladung. „tim cruz“ heißt der opener. einmal fühlte man sich also wie der schauspielerstar, einmal wie tom cruise sein. in der vorweihnachtszeit, unter einfluss von rum und cola ist einiges möglich. dass der song rockt und dabei so windig und zersauselt wie ein drapierter filmheld daherkommt, sei nicht am rande erwähnt. der groove ergibt sich aus der gründenden doppelung von bass und drums. die schnittige gitarre bereitet warren c. spicer den boden für eine gierige gesangssaat. auf dem höhepunkt dieser exaltierten unruhetat feuern fiebrig und zugleich frohlockend die beteiligten leuchtraketen, um sie in einem versöhnlich bluesigen finale wieder zu löschen.
diese art des kolossalen losstobens haben plants and animals abgeguckt. definitiv. da ich nicht weiß, wo, ist es auch wieder egal. wie überhaupt diese qualifizierte nonchalance, mit der die drei von plants and animals agieren, entweder kirre macht oder einem das fetteste grinsen in die fresse schmiert, seit man agathe in der pause, direkt vom schulhof weg abschleppte. dass die hinterher gefährlich zicken machte, steht auf einem anderen blatt. doch diese gefahr spürt man auch beim zweiten longplayer „la la land“. schon der scheinbar infantile titel hätte warnung genug sein müssen. immer lugt ein fratzengesicht, etwas ungereimtes um die ecke. ständig auf der hut sein für einen tempowechsel, eine neue note, einen abgesang. ob auf einen rhythmus, eine einstellung und meinung oder aber auf einen stil. festzumachen ist der dreier wahrlich nicht.
aber es passt stets. „american idol“ braucht genauso die bläser (saxophon, trompete, french horn!) und das blues brothers feeling wie „swinging bells“ das sanfte einläuten, das synthetische steigern und das hymnische innehalten abverlangt. so bekommt jeder song sein individuelles krönchen.
die verbindung untereinander, kleber und metaformel des musikalischen wellenritts, sind die straighte wie bewegte ausführung der protagonisten. zielgerichtet und dekorierend zugleich. gekonnt und bescheiden. lässig und insistierend. „undone melody“ hält die dem weihelied innewohnende verzückung parat und schlittert doch an der geschmacklosigkeit vorbei. „kon tiki“ wird in der senfte vorbeigetragen, melancholisch das klangbild, aus dem background wehen die akkorde einer mark knopfler gitarre, die rhythmik im leicht beschwingten bossa style, der gesang gewichtslos und minimal exaltiert. „game shows“ manövriert sich in schunkelnde gewässer. im hall verschwinden die vom piano gelösten noten, die akustische schraffiert, die stimmen verwehen.
aber es passt stets. „american idol“ braucht genauso die bläser (saxophon, trompete, french horn!) und das blues brothers feeling wie „swinging bells“ das sanfte einläuten, das synthetische steigern und das hymnische innehalten abverlangt. so bekommt jeder song sein individuelles krönchen.
die verbindung untereinander, kleber und metaformel des musikalischen wellenritts, sind die straighte wie bewegte ausführung der protagonisten. zielgerichtet und dekorierend zugleich. gekonnt und bescheiden. lässig und insistierend. „undone melody“ hält die dem weihelied innewohnende verzückung parat und schlittert doch an der geschmacklosigkeit vorbei. „kon tiki“ wird in der senfte vorbeigetragen, melancholisch das klangbild, aus dem background wehen die akkorde einer mark knopfler gitarre, die rhythmik im leicht beschwingten bossa style, der gesang gewichtslos und minimal exaltiert. „game shows“ manövriert sich in schunkelnde gewässer. im hall verschwinden die vom piano gelösten noten, die akustische schraffiert, die stimmen verwehen.
einen gegenpol setzend: "the mama papa" als hibbeliger wacka- wacka- individualrock mit ariel engle am mikro. die band tauft das ganze barbecue rock. fein. dass es nun so sinister wird. zum ende sparte sich der dreier ein paar richtige feine fetzen auf. das plüschig verhangene "fake it", geschichteter feinstaub, "celebration", die synthiefläche, auf der sich progression spiegelt, das vocoder getauchte "future frome the 80s" als hommage an eben jene zukunftsgewandte ära, sehr an neil young gemahnend und schließlich "jeans jeans jeans", classicrock, geschrotet.
warren spicer (guitar, vocals), matthew 'the woodman' woodley (drums, percussion, vocals) und nicolas basque (guitar, bass, vocals) ist ein album voll gieriger blicke über den tellerrand gelungen. wie kleine jungen, die nach links und rechts schielen, um schließlich flinker hand einen weiteren happen vom nachbarn zu ergattern, holten sich auch die montrealer nicht nur appetit in fremden gefilden, sondern stillten ihren schier unersättlichen hunger nach mehr ausdrucksform als jener, die ihnen nach "parc avenue" zugeschrieben wurde: indie ist dieser tage wesentlich mehr.
secret city records zeichnete für den april release in übersee verantwortlich, nur wird ab mitte september auch europa überschwemmt.
plants and animals - tom cruzsecret city records zeichnete für den april release in übersee verantwortlich, nur wird ab mitte september auch europa überschwemmt.
09.08.2010 Potsdam - Lindenpark
10.08.2010 Dresden - Beatpol
11.08.2010 Darmstadt - Centralstation
15.09.2010 Rees—Haldern - Haldern Pop Bar
17.09.2010 Berlin - Magnet
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