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Samstag, Juli 31, 2010
eingestreut (150): j. tillman
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neue töne (825): kemialliset ystävät
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wer noch den flimmerigen, gescheuerten folk des letzten, unbetitelten longplayers im ohr hat, kann sich wohl auf ein ähnliches spannungsbildendes album freuen. die ersten noten legen ähnlich originell, wie schaurig, versponnenes nahe. flöte, tambura, perkussion jeglicher art, mehr und mehr. der spielarten nicht genüge. die musik der finnen gemahnt genauso an mittelalterliche jahrmärkte wie an tischkreise und geisterbeschwörung. freakfolk in seiner schönsten variante. das video unten bietet einen ersten einblick, die tracks allerdings sind uralt, trotzdem geniessen, bitte.
kemialliset ystävät - hetki lyö
kemialliset ystävät - nimetön tunnelmapala
Freitag, Juli 30, 2010
eingestreut (149): no, really
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no really - molten
no really - stop payement
plants and animals - la la land (2010)
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humoristische aufladung. „tim cruz“ heißt der opener. einmal fühlte man sich also wie der schauspielerstar, einmal wie tom cruise sein. in der vorweihnachtszeit, unter einfluss von rum und cola ist einiges möglich. dass der song rockt und dabei so windig und zersauselt wie ein drapierter filmheld daherkommt, sei nicht am rande erwähnt. der groove ergibt sich aus der gründenden doppelung von bass und drums. die schnittige gitarre bereitet warren c. spicer den boden für eine gierige gesangssaat. auf dem höhepunkt dieser exaltierten unruhetat feuern fiebrig und zugleich frohlockend die beteiligten leuchtraketen, um sie in einem versöhnlich bluesigen finale wieder zu löschen.
diese art des kolossalen losstobens haben plants and animals abgeguckt. definitiv. da ich nicht weiß, wo, ist es auch wieder egal. wie überhaupt diese qualifizierte nonchalance, mit der die drei von plants and animals agieren, entweder kirre macht oder einem das fetteste grinsen in die fresse schmiert, seit man agathe in der pause, direkt vom schulhof weg abschleppte. dass die hinterher gefährlich zicken machte, steht auf einem anderen blatt. doch diese gefahr spürt man auch beim zweiten longplayer „la la land“. schon der scheinbar infantile titel hätte warnung genug sein müssen. immer lugt ein fratzengesicht, etwas ungereimtes um die ecke. ständig auf der hut sein für einen tempowechsel, eine neue note, einen abgesang. ob auf einen rhythmus, eine einstellung und meinung oder aber auf einen stil. festzumachen ist der dreier wahrlich nicht.
aber es passt stets. „american idol“ braucht genauso die bläser (saxophon, trompete, french horn!) und das blues brothers feeling wie „swinging bells“ das sanfte einläuten, das synthetische steigern und das hymnische innehalten abverlangt. so bekommt jeder song sein individuelles krönchen.
die verbindung untereinander, kleber und metaformel des musikalischen wellenritts, sind die straighte wie bewegte ausführung der protagonisten. zielgerichtet und dekorierend zugleich. gekonnt und bescheiden. lässig und insistierend. „undone melody“ hält die dem weihelied innewohnende verzückung parat und schlittert doch an der geschmacklosigkeit vorbei. „kon tiki“ wird in der senfte vorbeigetragen, melancholisch das klangbild, aus dem background wehen die akkorde einer mark knopfler gitarre, die rhythmik im leicht beschwingten bossa style, der gesang gewichtslos und minimal exaltiert. „game shows“ manövriert sich in schunkelnde gewässer. im hall verschwinden die vom piano gelösten noten, die akustische schraffiert, die stimmen verwehen.
aber es passt stets. „american idol“ braucht genauso die bläser (saxophon, trompete, french horn!) und das blues brothers feeling wie „swinging bells“ das sanfte einläuten, das synthetische steigern und das hymnische innehalten abverlangt. so bekommt jeder song sein individuelles krönchen.
die verbindung untereinander, kleber und metaformel des musikalischen wellenritts, sind die straighte wie bewegte ausführung der protagonisten. zielgerichtet und dekorierend zugleich. gekonnt und bescheiden. lässig und insistierend. „undone melody“ hält die dem weihelied innewohnende verzückung parat und schlittert doch an der geschmacklosigkeit vorbei. „kon tiki“ wird in der senfte vorbeigetragen, melancholisch das klangbild, aus dem background wehen die akkorde einer mark knopfler gitarre, die rhythmik im leicht beschwingten bossa style, der gesang gewichtslos und minimal exaltiert. „game shows“ manövriert sich in schunkelnde gewässer. im hall verschwinden die vom piano gelösten noten, die akustische schraffiert, die stimmen verwehen.
einen gegenpol setzend: "the mama papa" als hibbeliger wacka- wacka- individualrock mit ariel engle am mikro. die band tauft das ganze barbecue rock. fein. dass es nun so sinister wird. zum ende sparte sich der dreier ein paar richtige feine fetzen auf. das plüschig verhangene "fake it", geschichteter feinstaub, "celebration", die synthiefläche, auf der sich progression spiegelt, das vocoder getauchte "future frome the 80s" als hommage an eben jene zukunftsgewandte ära, sehr an neil young gemahnend und schließlich "jeans jeans jeans", classicrock, geschrotet.
warren spicer (guitar, vocals), matthew 'the woodman' woodley (drums, percussion, vocals) und nicolas basque (guitar, bass, vocals) ist ein album voll gieriger blicke über den tellerrand gelungen. wie kleine jungen, die nach links und rechts schielen, um schließlich flinker hand einen weiteren happen vom nachbarn zu ergattern, holten sich auch die montrealer nicht nur appetit in fremden gefilden, sondern stillten ihren schier unersättlichen hunger nach mehr ausdrucksform als jener, die ihnen nach "parc avenue" zugeschrieben wurde: indie ist dieser tage wesentlich mehr.
secret city records zeichnete für den april release in übersee verantwortlich, nur wird ab mitte september auch europa überschwemmt.
plants and animals - tom cruzsecret city records zeichnete für den april release in übersee verantwortlich, nur wird ab mitte september auch europa überschwemmt.
09.08.2010 Potsdam - Lindenpark
10.08.2010 Dresden - Beatpol
11.08.2010 Darmstadt - Centralstation
15.09.2010 Rees—Haldern - Haldern Pop Bar
17.09.2010 Berlin - Magnet
Donnerstag, Juli 29, 2010
eingestreut (148): ecstatic sunshine
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so, nun darf ich noch auf die tourtermine verweisen, damit Ihr dieses kleinod nicht verpasst, siehe unten.
ecstatic sunshine - no future i’m dead
25.07.2010 Frankfurt (DE), Ivi
26.07.2010 Zuerich (CH), Boschbar w/ Rae Spoon
29.07.2010 Vienna (AT), Fluc
30.07.2010 Karlsruhe (DE), czirp czirp
31.07.2010 Hamburg, Astrastube
02.08.2010 Berlin (DE), Madame Claude w/ Islaja
neue töne (824): candy claws
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candy claws - sunbeam show (from: "hidden lands", 2010) (via pitchfork)
Mittwoch, Juli 28, 2010
eingestreut (147): soft metals
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neue töne (823): lost in the trees
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lost in the trees - fireplace
lost in the trees - all alone in an empty house
lost in the trees - time taunts me
lost in the trees - song for the painter
lost in the trees - tall trees
Dienstag, Juli 27, 2010
neue töne (822): hot panda
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Montag, Juli 26, 2010
ein (p)fund mp3 (288)
nur mal eben die liste derer, die dem drummer bei seiner zweiten solounternehmung unterstützten: devendra banhart, no age, guillermo scott herren (prefuse 73), greg saunier (deerhoof), carson mcwhirter (hella), nick reinhart (tera melos, bygones), robby moncrieff, "face tat" erscheint mitte oktober auf sargent house:
zach hill - memo to the man"tall hours in the glowstream" wurde der nachfolger von "paranoid cocoon" betitelt, er wird am 24. august auf suicide squeeze records erscheinen und die ersten tunes klingen charmant nach e-country, verzwickt, aber lofi:
cotton jones - glorylight and christieals wären jethro tull nie in dauerschlaf gefallen, ab oktober ist mit "steeple" zu rechnen, auf jagjaguwar natürlich, schön bissig, freunde:
wolf people - tiny circleendlich mal wieder news von la société expéditionnaire, der dreamy pop dieser vierköpfigen truppe aus pennsylvania wird von industrial anmutenden beats unterlegt und könnte uns den herbst schön wuschig gestalten, "soars" erscheint am 05. oktober:
soars - throw yourself apartnicht erschrecken, bitte, mit diesem kerl hier bewegen wir uns auf einer betonwiese, in rasendem tempo, also, nicht den halt verlieren, sonst landet man hart, drag city veröffentlicht am 24. august diese ausgeburt an verbalinjurien:
neil hamburger - incident in istanbulwesentlich versöhnlicher klingt dies hier, "memphis" erscheint am 24. august und kommt uns mit schimmerigen, betörenden tönen, erinnerungen an produzenten ala jeff lynne oder van dyke parks oder gar brian wilson werden wach:
magic kids - summer
wee pop! vergisst man nicht, aber angesichts eines eher spärlichen outputs fällt es dennoch immer wieder gern durchs raster, deshalb sind nun gleich drei releases nachzutragen, wovon ich keines missen wollte, "awesome sneakers" heißt zunächst die kleine 3"cdr dieser band aus detroit, die bereits auf little pocket, happy happy birthday to me und slumber party veröffentlicht hat:
the 1959 hat co. - awesome sneakers"by the shore" heißt diese 3"cdr einer bis zu neunköpfigen truppe aus london, bitte geniessen:
stars of aviation - underneath the elmsund schließlich haben wir noch die single namens "keep a secret", die kapelle dazu ist in hiesigen kreisen mehr als bekannt:
let's whisper - california girlsso, weisen wir noch auf das kommende album dieser dance punker hin, "strange weather isn't it" erscheint am 24. august:
!!! – must be the moonund noise pop als rausschmeisser, für den einen passend, für den anderen eher eine einladung, derek e. miller (songwriter, guitarist, producer) und alexis krauss (vocals) bieten griffiges:
sleigh bells - infinity guitarssleigh bells - crown on the ground
Sonntag, Juli 25, 2010
zu gehör getragen (123)
the living sisters – love to live (2010)
> grandioser stilmix, gegossen in eine retrowanne, in der sich die frischen leiber von inara george, becky stark und eleni mandell wohlig räkeln, singend, 3,5/5
johnny flynn – been listening (2010)
> zweitling, der den hohen erwartungen nur teilweise gerecht wurde, die stagnation trägt ein liebliches, wenngleich eben vertrautes kleid, 3,5/5
effi briest – rhizomes (2010)
> hervorragendes konglomerat aus heavy emphase, hypnobass, verschlissenem und dem atonalen ein- und ausatmen barretts, sehr vertraut, 3,5-4/5
maximilian hecker – i am nothing but emotion (2010)
> in des eigenen zauber haft gebunden, von harmonischer steifheit nach transparenter, karger ödniss und wieder zurück, 2,5/5
> grandioser stilmix, gegossen in eine retrowanne, in der sich die frischen leiber von inara george, becky stark und eleni mandell wohlig räkeln, singend, 3,5/5
johnny flynn – been listening (2010)
> zweitling, der den hohen erwartungen nur teilweise gerecht wurde, die stagnation trägt ein liebliches, wenngleich eben vertrautes kleid, 3,5/5
effi briest – rhizomes (2010)
> hervorragendes konglomerat aus heavy emphase, hypnobass, verschlissenem und dem atonalen ein- und ausatmen barretts, sehr vertraut, 3,5-4/5
maximilian hecker – i am nothing but emotion (2010)
> in des eigenen zauber haft gebunden, von harmonischer steifheit nach transparenter, karger ödniss und wieder zurück, 2,5/5
neue töne (821): social studies
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die staaten haben social studies bereits fleißig betourt, die bühne teilten sie dabei u.a. mit the pipettes, the long blondes oder handsome furs, eine erste ep haben sie ebenso unter eigener regie herausgebracht. urmitglieder sind natalia rogovin, die die keyboards bedient und singt sowie michael jirkovsky an den drums. einigen verschleiß hatten sie in den vergangenen jahren, es zogen durchs bandgefüge mitglieder von maus haus, tempo no tempo oder the loevely public. doch mitte 2009 fanden sich mit jesse hudson (bass) und tom smith (gitarre) ausdauernde und fortan feste teile dieser bemerkenswerten band.
social studies - holler boys
social studies - time bandit (the one am radio remix)
Samstag, Juli 24, 2010
glotzt nicht so romantisch (109): butch norton & peter malick
eine irre session ließ sich dieser tage auf luxury wafers finden. und wir reichen sie natürlich an Euch weiter. angetreten waren butch norton & peter malick, um zu zweit mal so richtig einen aufzuzwirbeln. dass das auch ganz ohne rockterror geht, den beweis sind die beiden nicht schuldig geblieben. butch, bekannt für seine zusammenarbeit u.a. mit buick 6, eels oder lucinda williams, braucht nicht viel für sein perkussives understatement, aber seine einsätze sind geprägt von finesse und können. peter malick (john lee hooker., norah jones) spielt seine gitarren ohne jegliches pathos, dafür mit lust und aufmerksamkeit für die leerstellen. der blues flirrt, die luft wird dichter. die beiden bringen demnächst ein gemeinsames album heraus, das macht nun wirklich appetit auf mehr. videos und mp3s nachfolgend, den rest bitte über die macherseite: luxury wafers, klick.
butch norton & peter malick - more potato
butch norton & peter malick - big joe's place
the harvey girls - i’ve been watching a lot of horror movies lately (2010)
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melissa rodenbeek und hiram lucke ist ein exquisites album gelungen. eines, das den hörer fordert und zugleich sanft wiegt. als starrte man mit beiden augen auf ein vexierbild und die suche nach dem verborgenen gegenstand wird zur attraktion angesichts der süßen vielfarbigkeit und der benignen unwegbarkeit bis hin zur triumphalen begegnung mit dem zu ermittelnden. hier: die zu oft sträflich vernachlässigte, teilhabende produktivität, die in der phantasie des gegenüber purzelbäume schlägt. empfehlung? kaufen!
Freitag, Juli 23, 2010
eingestreut (146): south ambulance
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south ambulance - dear mutiny (from: "ep#5", 2009)
south ambulance - davy crockett (from: ep#4", 2009)
glotzt nicht so romantisch (108): kat frankie
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wem kat kein begriff ist, dem sei folgendes ins poesiealbum geschrieben. die junge dame stammt aus sydney und macht sich bereits früh über die plattensammlung ihrer mutter her. vor allem folkmelodien sind der extrakt ihrer recherchen, angesicht von künstlern wie simon & garfunkel, bread oder carly simon kein wunder. das gitarre spielen, als nächster, notwendiger schritt, folgt, autodidaktisch erlernt. eine zweite karriere peilt kat frankie parallel an, in dem sie ein designstudium an der universität of new south wales einschiebt. 2002 hat sie den ersten öffentlichen auftritt als sängerin und schreiberin eigener songs im harp hotel zu sydney. ab 2003 lässt sie sich von tim chamberlain (bass) und tim marceau (drums) begleiten. die erste ep "outside" erscheint im dezember 2003. im jahr darauf zieht kat nach berin. die mieten sind niedrig, der auftrittsmöglichkeiten gibt es ausreichend, die suche nach neuen impulsen ist erfolgreich. denn die sie umgebende gemeinde ist groß und empathisch und kat frankie findet schnell anschluss, bestätigung und wird teil dieser beweglichen masse des musikalischen untergrunds. "pocketknife", ihr erstes full length, bringt die charismatische australierin unter anleitung ihres landsmannes simon ayton im jahr 2007 heraus. nun ist "the dance of a stranger heart" im kasten und wird das erste werk auf kats zellephan label sein. unterstützung erhielt sich diesmal vornehmlich durch marco birkner. chorus- pedal- effekte, der auftritt von fagott mit e-gitarre, weiche piano- patterns, celli, an afrika gemahnende rhythmen werden versprochen. halten wir noch ein wenig durch und begnügen uns mit einigen bewegten bildern, die beweisen, dass kat frankie eine ernstzunehmende künstlerin ist, die vor allem mit ihrer stimme, einer einnehmenden wesenheit zu überzeugen weiß. ihre inniglichkeit, ihre scheinbare unfehlbarkeit, das singen ohne doppelte boden machen sie so faszinierend.
30 Jul 2010 DE SCHWABMÜNCHEN: Landluft fest. /solo
27 Aug 2010 DE BREMEN: ViertelFest /solo
20 Oct 2010 DE MAGDEBURG: Moritzhof /&BAND
21 Oct 2010 DE KÖLN: Kulturkirche /&BAND
22 Oct 2010 DE FRANKFURT: Brotfabrik /&BAND
28 Oct 2010 DE BERLIN: Festsaal Kreuzberg /&BAND
30 Oct 2010 DE ANNABERG: Alte Brauerei /&BAND
06 Nov 2010 AT RAAB: KK Raab /&BAND
10 Nov 2010 DE MÜNCHEN: 59:1 /&BAND
12 Nov 2010 AT DORNBIRN: Spielboden /&BAND
13 Nov 2010 DE KARLSRUHE: Jubez /&BAND
Donnerstag, Juli 22, 2010
neue töne (820): rae spoon
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thematisch ist heute aber erst einmal rae spoon angesagt. ein typ mit einem namen, auf den man nicht nur herrlich reimen kann, der macht auch was her. seinem energischen blick, schaut Euch nur die promofotos von ihm an, entgeht zudem bestimmt nichts. so bestechend will auch seine musik sein. für mitte august ist ein neues album
anberaumt, "love is a hunter", so der programmatische titel, wird auf saved by radio erscheinen und damit das mittlerweile sechste full length des aus kanada stammenden sängers sein. am 03. august findet übrigens in berlin eine releaseparty statt, hier der link dazu. rae spoon wird als mädel in den frühen achtzigern in kanada geboren und ist schon mit anfang zwanzig auf den straßen zuhause. ihre female-to-male transgender biografie macht sie/ihn zu etwas besonderem. so ist er wohl einer der ersten, der als queerer countrysänger durch kanada, europa, australien und die staaten tourt. das erste album wird ein kleines, persönliches manifest. die aufnahmen dazu fanden in einem städtchen im osten deutschland statt, wohin sich spoon für einen winter zurückzog. nach und nach wurden die akustischen instrumente durch elektrische bw. elektronische ersetzt, der country style wich den tanzbareren rhyhtmen. rae spoon, er besteht übrigens auf dem männlichen personalpronomen, fühle sich mit dem "sie" nicht wohl, nennt das dann new skool folk music."new skool is a three-prong plug of punk rock with gutbucket and banjos, galvanized with sparks of controversial new world politics.", you know, so der künstler weiter. vom country also zu arty folk und indierock in der verquickung mit electronica. lorrie matheson half bei den aufnahmen zu "live is a hunter" in calgary, alberta, lorrie ist ein dort ansässiger nicht unbekannter singer / songwriter. lasst Euch mal auf dieses kleine klangabenteuer ein, hebt etwas ab.
rae spoon - you can dance (2010)
rae spoon - there is a light (but it's not for everyone) (2009)
rae spoon - come on forest fire burn the disco down (2008)
Mittwoch, Juli 21, 2010
the artificial sea - unwritten (2010)
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bei "kaleidoscope", dem opener des zweiten albums von the artificial sea, sind kevin und ich uns allerdings einig. es ist einer der schönsten songs, die die beiden bisher kreierten. in stilvolles ambiente gestellt, weicht alinas gesang jegliches ornament zu gefügigem beiwerk auf, so dass alles ineinander fliesst und der von gitarre, von sparsam gesetzter perkussion und wenigem mehr benetzte song zu einer kleinen sensation gerät. weniger, weil er auftrumpft, sondern, mehr, weil sein understatement staunend macht. das wenige, und kevin hat es in seinem interview ja angedeutet, macht das mehr auf diesem album. der punktuelle eingriff, das im mittelpunkt belassen von songidee und gesang, die feinfaserige unterstützung, das klare separieren einzelner instrumente bewirkt das luftige, atmende und zugleich geerdete von "unwritten". keine noten, die jauchzend gen himmel locken, kein zuviel an harmonien und anderweitigen glanztaten, opium für den aufmerksamen hörer. alina simone und kevin c. smith haben davon eine menge zu bieten. jedem song auf "unwritten" liegt eine basis zugrunde, die für einen eigenen charakter sorgt und zugleich den bogen spannt, um alle zehn tracks in das gemeinsame boot zu holen. "the gift" wird durch eine in den singsang mit alina eintretende, aufgeweichte, helle gitarrensaite bestimmt und durch eine wie im freien feld positionierte trompete befördert. ein zueinander wenden, ein gegenseitiges abgleichen, weil die eine nicht ohne die anderen kann, weil der zauber verginge, würde sich alina allein im kreis drehen. "hey child" nimmt den tänzelnden takt auf und überzeugt mit einer überspannten gesangsleistung, die zwischen wohl und wehe changiert, "baited breath" ist ein fröstelnder, unaufgeräumter schleicher, "arm's length" mäandert anstandslos über synthiewolken, flottiert von dieser einen transparenten gitarre, ein entweichen ins instrumentale, das umgehend durch "brighter days" gebrochen wird, das stolpernd gerät, dessen elemente, das klavier, das glockenspiel, die sechssaitige und schließlich die singende säge, sich zu einer einheit fügen. schließlich begegnen wir in "glass" einer fragilen komposition, in der sich kevin etwas mehr an spitzfindiges und außergewöhnliches halten kann, in aller kürze, mit "dangerous day" einem filigranen ausflug an bongo, harmonika und gitarre, der allein durch alinas stimme erdung findet und in "sea drive" einen kurzatmigen wie zittrigen auftritt.
dem außergewöhnlichen paar, der in die staaten ausgewanderten ukrainerin alina simone und dem virtuosen klangkünstler kevin c. smith, ist ein irre schönes album gelungen voll verschlagener einfachheit, voll verückter unglaublichkeit, voll staunender kindlichkeit. seine größe macht das waage halten vom zur kunst geratenen zwang und der freizügigkeit des alles machbaren aus. der zugang ist über geräumige bahnen möglich, die sich dem hörer zuhauf offerien.
the artificial sea - dangerous day
Dienstag, Juli 20, 2010
neue töne (819): nalle
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nalle - iron's oath (from: "the sirens wave", 2008)
nalle - alice's ladder (from: "by chance upon waking", 2006)
Montag, Juli 19, 2010
eingestreut (145): folk music for what lies ahead
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1. My Girl Baltimore (Acoustic) - Paul Masson
2. Sweetheart - Lotte Kestner
3. Little Wishes - Strand of Oaks
4. Say So What - Sharon Van Etten
5. Winters Ruin - Ghosts I've Met
6. Ella (Live) - The Black Atlantic
7. Couch Surfing (Acoustic) - Ivana XL
8. Into The Deep Blue Night - Nic Garcia
9. You Fool - Oweihops
10. Roam (Live) - Cam Penner
11. When That Great Ship Went Down - Luke Elliot
12. Canopy - Micah Blue Smaldone
13. Sick Won't Let Me Die - Blood Warrior
14. A Place to Lay Your Head - The Gunshy
15. Hundred Miles In - Hezekiah Jones
16. Letter To A Friend - The Mountains & The Trees
17. The World Is (Acoustic) - Matthew Ryan
18. One More Winter - John Goraj
2. Sweetheart - Lotte Kestner
3. Little Wishes - Strand of Oaks
4. Say So What - Sharon Van Etten
5. Winters Ruin - Ghosts I've Met
6. Ella (Live) - The Black Atlantic
7. Couch Surfing (Acoustic) - Ivana XL
8. Into The Deep Blue Night - Nic Garcia
9. You Fool - Oweihops
10. Roam (Live) - Cam Penner
11. When That Great Ship Went Down - Luke Elliot
12. Canopy - Micah Blue Smaldone
13. Sick Won't Let Me Die - Blood Warrior
14. A Place to Lay Your Head - The Gunshy
15. Hundred Miles In - Hezekiah Jones
16. Letter To A Friend - The Mountains & The Trees
17. The World Is (Acoustic) - Matthew Ryan
18. One More Winter - John Goraj
paul masson - my girl baltimore (acoustic)
ivana xl - couch surfing (acoustic)
ein (p)fund mp3 (287)
eine band, die sich um die künstlerische ausstattung von sommercamps sorgen und zugleich verdient machte, irre, was, zudem stammt der vierer aus new york, nicht gerade berühmt für saftige wiesen und lauschige schattenplätze, "ok, ok" wird das im oktober erscheinende album heißen, eine erste single:
julius c - don't want anybodyeine tour (siehe unten) im zickzack durch europa steht für sie im herbst an, mit boris an der seite und ihrem im april erschienenen "the fear is excruciating, but therein lies the answer" album im gepack:
red sparowes - giving birth to imagined saviorsauch sie kommen über uns und werden dann ebenfalls mit neuem werk antreten, "castle talk" wird am 14. september auf don giovanni erscheinen, ich freu mich auf die jungs aus new brunswick, tourdaten siehe unten:
screaming females - i don't mind itsie haben leider nur tourdaten für kanada offeriert, aber weltumspannend ist dafür ihr neuer song (hochleistungs folk 'n' roll), denn den gibts für alle for free, wem das gefällt, der darf getrost beim 08er "you will land with a thud" zugreifen, dem bis dato letzten lebenszeichen von:
the tom fun orchestra - miles davisinteressante kollabo zwischen dem thee more shallows sänger dee kesler und dem ral partha vogalbacher schreiber chadwick donald bidwell, die in einem album namens "yeth, yeth, yeth" auf monotreme records kulminiert, erscheint am 27. september:
fops - solid copper huntressseit dem 08. juni am start und deswegen keinen deut schlechter als alles, was frisch am markt ist, "before today" auf 4ad:
ariel pink's haunted graffiti - round and rounddie nummer 38 der tollen bad panda records reihe, diesmal mit afrikanischen rhythmen, wie immer unter creative commons license: BY-NC-SA 3.0:
desmond and the tutus - high fivesetwas überraschende neuigkeiten von saddle creek, weil so gar nichts vorher zu hören war, "cloak and cipher" erscheint am 24. august, land of talk:
land of talk - may you never (from: "fun and laughter")
die truppe hatten wir auch schon im visier, nun erscheint anfang august das neue werk: "where the messengers meet" auf dead oceans:
mt. st. helens vietnam band - hurrahmt. st. helens vietnam band - leaving trails
"public strain" heißt das dazugehörige album, kommt aber erst im september, wer den vorgänger kennt, weiß nun, was warten heißt, der 28. wird es sein:
woman - eyesorered sparowes
09/30 Berlin, DE @ Berghain
10/07 Hamburg, DE @ Hafenklang
10/16 Paris, FR @ La Maroquinerie
10/28 Vienna, AT @ Szene
10/29 Muchen, DE @ Felerwerk
10/30 Innsbruck, AT @ PMK
screaming females
11/9 - Rhiz - Vienna (Austria)
11/10 - PMK - Innsbruck (Austria)
11/13 - The Great Räng Teng Teng - Freiburg (Germany)
11/16 - Kafe Kult - Muenchen (Germany)
11/17 - Sonic Ballroom - Koeln (Germany)
11/18 - Astrastube - Hamburg (Germany)
arcade fire
28.11. Muenchen, Zenith
29.11. Duesseldorf, Philipshalle
Sonntag, Juli 18, 2010
neue töne (818): tender trap
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tender trap - do you want a boyfriend?
Samstag, Juli 17, 2010
interview: the artificial sea
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klienicum: kevin, bitte erzähl uns etwas über die beziehung zwischen alina und dir! wann, wo, wie seid ihr zusammen gekommen, wie entstand die freundschaftliche beziehung?
kevin: wir trafen uns bei einer theremin stunde, die ich alina gab. ich musste mich kräftig anstrengen, um ihr alles schnell genug zeigen zu können. dabei bin ich selbst alles andere als ein geübter theremin spieler. wir sprachen dann aber auch über die musik, die wir jeweils machten und alina war fasziniert von dem, woran ich arbeitete und wollte es auch hören. wir verabredeten, dass wir ihren gesang aufnehmen würden, wenn ich genügend von dem material zusammen hätte, das alina so mochte. insgesamt waren wir wohl lediglich zehnmal in ein und demselben raum beisammen.
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kevin: ich veröffentlichte ein album unter dem moniker bureau of nonstandards, bei welchem ich ausschließlich mit instrumenten auf der basis des circuit bendings arbeitete, während mein freund maurice alles live am laptop mixte. es ist eine art abstraktes, ambientes, glitchy electronic album geworden (einiges davon schleicht sich von zeit zu zeit auch bei the artificial sea ein). schließlich habe ich noch für andere bands die aufnahmen und das mixing übernommen, war an einigen kollaborationen und remixen beteiligt. alina und ich trugen zudem ein paar cover zu kompilations bei.
klienicum: welches ist der größte unterschied zwischen den beiden alben von the artificial sea?
kevin: ich denke, dass sich das erste album zu sehr auf die programmierung oder auf das sampling und die loops verließ, während das neue vornehmlich durch das reale spielen von instrumenten (allesamt durch kevin, der autor) bestimmt war. so höre ich denn das aktuelle album persönlicher und direkter im ergebnis. ich würde es als organischer charakterisieren. aber das ist meine ganz persönliche einschätzung.
klienicum: kannst du etwas zum albumtitel sagen und was "unwritten" hier für dich bedeutet?
kevin: ehrlich gesagt hatte ich keinen titel für das album. als ich dann das coverbild fand und den künstler um erlaubnis bat, es verwenden zu dürfen, sagte dieser mir, dass es "unwritten" heißen würde. ich dachte, dies wäre auch ein guter titel für das album. ich denke, dass es wörtlich "leere" oder "tabula rasa" meint, aber ich dachte auch, dass es einige interessante konnotationen in bezug auf musik und schreiben und autorenschaft beinhaltet, insbesondere im zeitalter von filesharing und sampling. lohnt es sich noch musik zu schreiben? interessiert es irgendwen? wem gehört musik? usw.
klienicum: du nutzt eine menge elektronischen instrumentariums. ist dies ein weg für dich oder DER weg, um die klänge zu kreieren, nach denen du suchst? steckt hinter deiner arbeit eine ästhetische idee?
kevin: ich schreibe und nehme musik zunächst nur für mich auf, elektronische instrumente sind dabei nur eine der verschiedenen optionen, die mir zur verfügung stehen. ich bin vor allem an einer mischung aus eben jenen elektronischen gerätschaften mit elektrischen und akustischen instrumenten interessiert - inklusive der zuhilfenahme von cicuit bent instrumenten oder stark überarbeiteten klängen oder auch zufälligen samples - und dem nebeneinander, das sie kreieren. zudem möchte ich es vermeiden, dass die instrumentierung eines liedes, dem eines anderen gleicht (ich fürchte, ich langweile mich sonst schnell), aber zugleich möchte ich, dass das album wie gebunden, wie aus einem stück klingt. und selbst wenn ich elektronische werkzeuge benutze, arbeite ich daran, dass sie warm und organisch klingen.
klienicum: ich höre "unwritten" auf seine weise luftig und unbelastet. welches sind die wichtigsten impulse für dich, das zu tun, was du tust, nämlich musik zu machen?
kevin: kurz und knapp, um ein gefühl oder eine stimmung zu erfassen, nehme ich an. als ich noch in bands spielte, dominierte eine andere stimmung aus dem jeweiligen umfeld heraus. aber wenn ich für mich aufnehme, mache ich musik die wesentlich gedeckter und leiser ist. ich versuche auch nur elemente zu addieren, die der song wirklich braucht und einige der aktuellen lieder schienen bereits beendet, so wie sie noch frisch waren, auch wenn sie sich etwas spärlich anfühlten.
klienicum: kannst du uns einen kleinen einblick in die lyriks, alinas arbeit geben?
kevin: alina schreibt die lyriks völlig allein. ich leiste keinen beitrag hierzu, aber ich bin immer wieder begeistert, wie gut die worte mit der musik koalieren. ich kann zwar ein kleiner kritiker sein, wenn musiker etwas zu meinen songs beitragen, denn ich bin nun mal selbst einer, aber (und ich bin kein sänger oder gar schreiber) ich lasse alina ihre aufgabe machen und ich bin stets zufrieden mit den resultaten.
klienicum: welche aktuelle musik hörst du gern?
kevin: zuletzt mochte ich neon indian sehr, einiges von ghost box records, the xx und das neue tindersticks album.
klienicum: welches sind deine favorisierten songs?
kevin: von unseren songs liebe ich "kaleidoscope" am meisten. er klingt wirklich hervorragend und hier kam alles so leicht zusammen, so dass er wahrscheinlich das beste beispiel für unseren sound ist. bezüglich liedern von anderen musikern muss ich passen, es würde eine viel zu lange auflistung werden.
klienicum: abschließende frage. wo können die leser Eure musik, das neue album erwerben?
klienicum: vielen dank, kevin, dass du dir die zeit genommen hast.
wie wir das neue album beurteilen, erfahrt Ihr in kürze.
the artificial sea - kaleidoscope
Freitag, Juli 16, 2010
eingestreut (144): perfume genius
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perfume genius - learning
Donnerstag, Juli 15, 2010
neue töne (817): run on sentence
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run on sentence - i am the blood
Mittwoch, Juli 14, 2010
eingestreut (143): plankton wat
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plankton wat - last days of clouded darkness (from: "our solar beeings")
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