Dienstag, Oktober 27, 2009

neue töne (691): ólöf arnalds

12 tónar ist für die wenigsten ein begriff. so gehen denn auch veröffentlichungen, die auf labels dieser größe an den start gehen, zumeist unter. dabei hat das isländische unternehmen, das auch einen plattenlanden in reykjavik beherbergt, einiges zu bieten. unter anderem ólöf arnalds, die im jahre 2007 ihr erstes soloalbum "vid og vid" veröffentlichte. die presse, zumindest sie nahm wahr und tat dies kund, war einhellig begeistert von der schimmerigen atmosphäre, die dieses sparsam ausgestattete werk zu bieten hatte. die stimme ólöfs changiert zwischen den polen kath bloom, und ist dabei nicht so brüchig und alternd, und joanna newsom, und vermeidet doch das kieksend kindliche, das überschlagende. im gegenteil fühlt man bodenhaftung, gar standhaftigkeit, als gelte es die formulierten wahrheiten demonstrativ zu bestärken. und doch ist "vid og vid" fragil und luftig. zum feingliedrigen organ arnalds' fügen sich genügsam die instrumente. gitarre, viola, spielerisch untermalend, selten akzentuiert aufdringlich, charongo und koto, die das außergewöhnliche und fremde der musik der jungen isländerin unterstreichen. und doch fühlt man sich verbunden, gar hingezogen zu den verwinkelten fährten, die ólöf legt, will spurensucher sein, die weichförmigen verwehungen im schnee ergründen, zwischen dünnen birkenstämmen nach den feen spähen. das herz ist weit geöffnet und lässt einlass.
one little indian schickt sich nun an, "vid og vid" noch einmal eine chance zu geben und veröffentlicht es am 30.11. neuerlich. verkaufstaktisch klug, da die junge songwriterin, die unter anderem auch tourmitglied bei múm ist, in den vergangenen jahren nicht auf der faulen haut lag und bald ein neues album präsentieren kann. wer also das 07er werk nicht kennt, nutzt es als appetithappen auf den im neuen jahr erwarteten frischling "ókídókí", der wie der vorgänger von kjartan sveinsson (sigur rós) produziert wurde. nachstehend ein erster hinweis darauf, wohin es gehen wird (und abschließend der hinweis, dass es sich bei ólöf selbstverständlich um die cousine von olafur arnalds handelt, mißverständnisse ausgeschlossen):
ólöf arnalds - vinur minn (rough mix, via stereogum)

1 Kommentar:

Oliver Peel hat gesagt…

Einer Deiner vielen hochinteressanten neuen Töne. Die junge Dame war heute in Paris, aber ich war auf einem anderen Konzert. Schade, daß man nicht überall sein kann.

Vid og Vid klingt fast wie ein Lied von Sophie Ramsay, die ich neulich im Wohnzimmer hatte.

Übrigens: Deine Suchmaschine hat mich schon wieder im Stich gelassen!