"the teacher" ist das mittlerweile achte album des in dallas beheimateten sängers und songwriters david karsten daniels. wenn ihn zuvor bereits die auseinandersetzung mit gewichtigen themen auszeichnete, dann führt er dieses vorhaben nun fort, indem er sich mit dem vater sein und den daraus resultierenden komplikationen beschäftigt, bis hin zum eigenen tod. doch allzu kopflastig wird es dann auch nicht. zuvorderst macht der bursche nämlich musik.
hier verlässt er sich auf seine gitarre, ergänzungen finden sich in einigen pianopassagen, background- und/oder harmoniegesängen, field recordings. was den kerl besonders macht, ist eine stimme, die stets gekränkt klingt, als könne sie jemanden für das entstandene unglück haftbar machen. dabei hebt sie sich aber über den unbill und kann erklärungen finden. nicht entgegen gestellt, dass immer wieder melodiebögen verloren gehen und sich den harmonien in den weg stellen. aufmerksamkeitsheischend. obwohl der hörer längst gebunden ist. "the leaves in our mouths" ist ein treffliches beispiel. die gitarre geschlagen, der waidwunde gesang, das strittige wenden, die aufhebung in soundweiche.
david karsten daniels kann folk, er beherrscht die klangfarbenzuführung, wenn er seine einspielungen verrät, er kann aber auch den blues. seine tief gründende stimme gibt sich empfänglich, ein honkytonk piano klimpert aufgeregt. es zündet. das allzu private wirkt hier nicht verstörend. es geht so tief, dass man sich wie verselbständigt wieder davon löst, weil man längst selbst analysierend im eigenen leben steckt. die reflektion erfolgt automatisch. eine kunst, von sich selbst abzulenken, indem man sich vollends hingibt.
aufnahmen finden sich von ihm, die gehen zurück bis zur jahrhundertwende. besondere aufmerksamkeit erhielt er, als 2010 mit matthew e. white kollaborierte. das neue werk "the teacher" erschien ende januar 2016 und kann digital abgerufen werden.
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