Dienstag, März 26, 2013

neue töne (1259): cosmo sheldrake


seine herangehensweise ist sicher keine neue. looping, sampling usw., hier wird verquastet, gehobelt und zusammengeführt, was auf den ersten blick vielleicht nicht zusammen gehört. das talent des burschen hinter dem eingängigen moniker cosmo sheldrake drückt sich im fertigen produkt aus. seine tracks sind von traumwandlerischen schönheit, ohne dass sie sich anbiedern müssten, ohne dass sie auftrumpfen müssten. im gegenteil erarbeiten sie sich das lob des hörers als komplexe soundlandschaft, in die man zunächst einmal eindringen muss, um ihrer herr zu werden. dabei geht es weniger darum, die einzelnen elemente erfassen zu wollen, es wäre zudem ein müßiges unterfangen, als vielmehr die wirkung, die solch ein song hinterlässt, abzufedern. hier das grassierende, dort das stoische element. hier die wirre geräuschkulisse, dort der ordnende gesang. hier der tieftöner, dort das fliehende. bei aller fülle fühlt man sich nie übermannt, eher an die hand genommen, als führe cosmo einen durch seine welt. der beat darf dumpf grollen, der background in frauenhand säuseln, das sousaphone pusten und das didgeridoo irren. cosomo ist ein tausendsassa und hat sich seit frühester kindheit auf dieses abenteuer vorbereitet. bereits mit vier saß er vor dem klavier. er spielt zudem banjo, bass, drums, keyboards und vieles andere mehr. er lässt sich von verschiedensten einflüssen inspirieren, das reicht von der mongolei über west afrika bis zum balkan. der in london bzw. brighton lebende musiker hält nebenher kurse in beatboxing und gesang, komponiert für film und theater, hält workshops in schulen und fungiert als chorleiter. mit seinem bruder merlin firmiert er zudem unter gentle mystics, ihr debütalbum erschien 2011. von cosmo gibt es noch nichts physisch verwertbares, aber eine 7" bzw. 10" soll im anschlag befindlich sein. ich harre unruhig der dinge.
  rich (ft. anna roo) by cosmo sheldrake 
  prefusify by cosmo sheldrake

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