als dieser still- freundliche und zugleich humorvolle mensch die geschichte zu seinem pseudonym preisgab, schwankte der zuhörer zwischen aha und kopfschütteln. als dieser aufmerksame und neugierige mensch von seinem nebenbroterwerb als hochzeitsmusiker erzählte, krachte das lachen aus dem gegenüber. die augen immer etwas in trauer gelegt, bewegen sie doch die gefühle durch die geschliffenen pupillen in die welt. spiegeln wider, was dem sensiblen künstler einen kurzen moment zuvor durch die gehirnwindungen raste. zum auftritt gerät am ende jedoch nur die essenz. heruntergebrochen auf das notwendige, das vermeintlich eigentliche, das persönliche. als arpen sich im wohnzimmer die ehre gab, klang die stille oft schwerer und eindringlicher als die töne und der gesang. lücken, die befüllt waren mit einer intensität, die manchmal kaum auszuhalten war. calvin russels "crossroads" war auch bei besagtem auftritt der opener, wie er nun ebenso dem longplayer "monday" voransteht, den arpen mitsamt seiner crew the volunteers anfang märz auf analogsoul veröffentlicht hat. ein glockenspiel begleitet den musiker in all seiner spärlichkeit bei der proklamation von möglichkeiten. die begegnung mit dem sänger und seinem liedgut könnte direkter und eindringlicher nicht sein. fast, als stünde man selbst vor einer entscheidung.
leise auflösung erfährt der in starre verfallene hörer mit "delia", einem liebestrunkenen dreher, an einer gitarrenschleife aufgehängt, lebendig von arpens angerautem organ in die welt getragen. erneut scheint der mund des sängers am mikro zu kleben, kaum angehoben, dringen die worte klar und deutlich aus dem lautsprecher. leonard cohen liesse sich als referenz festmachen, doch täte man dem im ostdeutschen süden lebenden unrecht. zu eigen ist sein ausdruck, unnachgiebig und präsent, mit einer gereiften spannkraft, die aus jeder silbe springt, ist sie auch noch so sacht vorgetragen. er wolle damit anknüpfen an eine zeit, da er mit dem billigen plastikradio auf den radiowellen ritt, um musik einzufangen, die gerade diese form der direktheit transportiert.
mit "monday" ist es ihm und den seinen - markus christ (dr), timo klöckner (g), jacob müller (bass), denny niesar (trombone) - gelungen, momente einzufangen, die bei aller kargheit, denn die instrumentierung ist auf das notwendige heruntergebrochen, eine schönheit präsentieren, die man nur bei lieblingsliedern auszumachen weiß. träumerische weissagungen, still vorgetragene belehrung, sehnsüchtige erinnerung, entzückende überraschung. wie der geschneebest grundierte heuler "how long", der sich wie ein sich zierendes mädel geriert und doch groovt, weil sich die eigene beweglichkeit, körperlicher wie geistiger natur, im gegenüber fortzusetzt. oder der polierte blues von "saint james infirmary", der so heiter angeschlagen, so weissagend tiefe beweist. arpen klingt wie ein altmeister im kolorieren und phrasieren. ein stück für die ewigkeit. ganz zu schweigen, wir sind hier immer noch in fragen überraschung unterwegs, von leadbetters "cow cow yicky yicky yea", ein entlastender countryfetzer, unterhaltsam und mit einem ganz eigenen charme.
der sollte auch rüberkommen, wenn man die truppe live erleben möchte. dazu sollte in nächster zeit gelegenheit sein, denn arpen & the volunteers befinden sich in bälde auf "monday" release tour. die daten findet Ihr unten stehend.
crossroads by arpen sydel
03.04. DRESDEN poetengeflüster
06.04. FÜRTH badstrasse 8
10.04. CHEMNITZ aaltra
11.04. SCHWERIN klangwert
12.04. GREIFSWALD kulturbar
13.04. BERLIN gelegenheiten
14.04. ROSTOCK peter weiss haus
15.04. POTSDAM 11-Line
17.04. GÖRLITZ stille post
18.04. JENA kunsthof
19.04. LEIPZIG horns erben
21.04. DRESDEN wohnzimmer
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